Eichstätt
Netzwerk für den Klimaschutz

Umweltausschuss befürwortet Beitritt zu regionalem Bündnis

20.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:56 Uhr
Demo für mehr Klimaschutz: Die Proteste blieben auch in Eichstätt nicht ungehört. Der Landkreis beteiligt sich nun an einem interkommunalen Klimaschutznetzwerk. −Foto: Archiv Straßer

Eichstätt - Der Landkreis Eichstätt wird sich an einem interkommunalen Klimaschutznetzwerk beteiligen.

Das hat der Ausschuss für Natur und Umwelt bei seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Der Experte Markus Brautsch, Professor am Institut für Energietechnik an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden, hat bei der Sitzung Sinn und Zweck dieses Netzwerks skizziert. Demnach haben bislang 16 Landkreise und Städte ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet. Die Kosten betragen 1000 Euro pro Jahr bei einer dreijährigen Laufzeit. Es könnten weitere Ausgaben folgen, wenn ein Landkreis oder eine Kommune eine spezielle Leistung in Anspruch nimmt.

Geplant sind laut Brautsch vier Netzwerktreffen im Jahr, bei denen Fachvorträge und Besuche bei Projekten auf dem Programm stehen. Zudem ist eine spezifische Beratung möglich zu technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Belangen. Als Beispiele für Themen nannte Brautsch Erneuerbare Energien, Wasserstoff, Mobilität, Gebäudebau oder auch Energiemanagement. Das Klimaschutznetzwerk sei sehr flexibel, sagte Brautsch und fügte hinzu: "Sie können als Landkreis eigentlich nur gewinnen. " Das sahen offenbar auch die Mitglieder des Umweltausschusses so und befürworteten eine Beteiligung.

Im Anschluss stellte Achim Janssen von der Kreisverwaltung noch den aktuellen Stand zum Thema "Digitaler Energienutzungsplan mit Energiepotenzialstudie" vor. Das Ausschreibungsverfahren ist demnach abgeschlossen, jetzt wartet der Landkreis auf den staatlichen Förderbescheid. Laut Janssen werden die Arbeiten unmittelbar nach der Sommerpause beginnen. Da der Energienutzungsplan für den gesamten Landkreis gilt, werden die Fachleute dann auch Kontakt mit den einzelnen Gemeinden aufnehmen. "Ohne die Zusammenarbeit mit den Kommunen geht es nicht", sagte Janssen. Der Energienutzungsplan soll bis September 2021 fertiggestellt sein. Genau genommen werden es laut Janssen 31 Energienutzungspläne sein. Also 30 für jede einzelne Gemeinde und einen für den Landkreis. Die Präsentation im Kreistag soll dann im Oktober 2021 folgen.

Mithilfe des Energienutzungsplans soll die künftige energetische Entwicklung im Landkreis dargestellt werden, runtergebrochen bis auf jedes einzelne Haus im Landkreis Eichstätt. Zwei Themen wurden aus der Betrachtung allerdings ausgeklammert: Das ist zum einen die Tiefen-Geothermie. "Dazu haben wir im Landkreis einfach den falschen Untergrund", sagte Janssen. Und zum anderen wurde das "Reizthema Biogas" laut Landrat Alexander Anetsberger (CSU) nicht betrachtet.

mms