Eichstätt
Nachwuchs gesucht

Eichstätter Pflegeschüler machen auf die Ausbildung zum Altenpfleger aufmerksam

13.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:15 Uhr
Pflegeschüler Armin Lipjankic (links) ging gestern mit seinen Mitschülern und Lehrern in Eichstätt auf Bürger zu, um für Nachwuchs zu werben. −Foto: Foto: Bird

Eichstätt (jb) "Wir würden gerne mehr Schüler haben", sagt Josef Schmidramsl, der als Lehrkraft an der Hans-Weinberger-Akadamie für Altenpflege in Eichstätt unterrichtet.

Gemeinsam mit einigen seiner Schüler ist er auf dem Marktplatz unterwegs und spricht mit Bürgern, um die Werbetrommel für den Pflegeberuf zu rühren. Zwar sei Altenpfleger eine psychisch und körperlich anspruchsvolle Tätigkeit, doch eines ist von den angehenden Pflegern und deren Lehrern immer wieder zu hören: "Es ist ein schöner Beruf. "

Melanie Hornauer ist eine der Schülerinnen, die sich dazu entschieden hat, eine Karriere in der Pflege zu starten. "Ich habe davor etwas anderes gemacht. 13 Jahre war ich im Hotelgeschäft tätig", sagt sie. Die Reaktionen aus der Bevölkerung seien überwiegend positiv, berichten die engagierten Schüler, die rote Taschen mit Infomaterial verteilen. "Das Thema ist in den Medien sehr präsent", weiß Arzt und Lehrer Schmidramsl, doch werden ihm zufolge 76 Prozent aller pflegedürftigen Menschen noch Zuhause versorgt. In Eichstätt gibt es derzeit drei Schulklassen, die die dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger beziehungsweise die einjährige Ausbildung zum Pflegefachhelfer absolvieren. Das könnten gerne mehr sein, wenn es nach Lehrerin Rosi Meier geht. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Christian Kergl begleitet sie die Schüler - und wirbt selbst kräftig für den sozialen Beruf.

Es sei zwar Wochenend- und Feierabendarbeit dabei, doch könne man im Gegenzug auch unter der Woche frei haben, weiß die Pädagogin. Für sie nicht unbedingt ein Nachteil.

Jessica Planert hat noch ein Jahr ihrer Ausbildung zu absolvieren. Dennoch vergehe die Zeit während der verschiedenen Arbeitsstationen im Landkreis und der Theorie-Blocks schnell, erzählt die 19-Jährige. Schülern, die mit dem Gedanken spielen, eine solche Ausbildung zu absolvieren, rät sie: "Ich würde erst einmal ein Praktikum - zum Beispiel in den Ferien - machen. " So könne man gut in den Beruf hineinschnuppern, und einen Einblick in das Tätigkeitsfeld erhalten. Obwohl der Beruf gesellschaftlich nicht so angesehen wie andere sei, seien die Reaktionen überwiegend positiv ausgefallen, berichten die Schüler unisono. Es hat deshalb auch nicht lange gedauert, die roten Tüten mit dem Infomaterial zu verteilen. Nun hoffen die Azubis auf neue Kollegen - und die Lehrkräfte auf neue Schüler.