Eichstätt
Ein Paradies zum Gärtnern und Entspannen

Der Kapuzinergarten will als "Klimagarten" ein Begegnungs- und Lernort für jedermann sein

05.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:46 Uhr
Freuten sich über großes Interesse an der Eröffnung des Kapuzinergartens als geförderter "Klimagarten" (im Bild oben von links): Koordinator Joachim Hamberger vom Verein für Nachhaltigkeit, Projektleiterin Hannah Lachmann, Marcel Teppich, langjähriger Kapuzinergarten-Engagierter und Projektinitiator Thomas Schwab von "Mensch in Bewegung" und Mitglied des Vereins für Nachhaltigkeit. −Foto: Kusche, Dagmar, Kusche, Dagmar, Eichstätt

Eichstätt - Vom nasskalten Wetter ließen sich die vielen Gäste und Interessierten im Kapuzinergarten nicht abhalten, die zur Auftaktveranstaltung im neuen "Klimagarten" zum Kürbisfest in das Kleinod beim ehemaligen Kapuzinerkloster an der Eichstätter Ostenstraße gekommen waren. Anlass zum Feiern bildete die vom Bundesumweltministerium bewilligte Förderung des Projekts Kapuzinergarten, der nun für mindestens zwei Jahre unter der Leitung von Projektmanagerin Hannah Lachmann stehen wird.

 


Zu Gast waren viele Partner und Förderer, darunter Koordinator Joachim Hamberger, Vorstandsvorsitzender des Vereins für Nachhaltigkeit sowie Vertreter der Universität, insbesondere der Biologie-Didaktik. "Dieser Garten ist ein wunderbares Symbol für das Zusammenwirken von menschlicher Arbeit und Natur", lobte Hamberger, selbst Forstwissenschaftler, der als Vorsitzender des Vereins für Nachhaltigkeit für die Kooperation des Projekts mit Lehrstühlen, studentischen Arbeitskreisen und Stabsabteilungen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) sowie einer Vielzahl ideeller Partner verantwortlich zeichnet. In Hannah Lachmann habe der Verein für Nachhaltigkeit e.V. eine kompetente Projektleiterin gefunden, deren Aufgabe es in den nächsten zwei Jahren sei, den Kapuzinergarten Eden zu vertreten, zu vernetzen und an der Schnittstelle zwischen Hochschule und Gesellschaft Kooperationen anzustoßen, so Hamberger. Für den kleinen Paradiesgarten, der ja bereits seit 2010 in Gemeinschaftsarbeit einer Gruppe von Studierenden und Bürgern bewirtschaftet werde, wünsche er sich viel "ökologische Humanität" - das bedeute Begegnung, Austausch und viele Aktivitäten für Jung und Alt in der nächsten Gartensaison. "Das Projekt und der Garten sollen Sie packen!" - mit diesen Worten forderte er die Gäste zur Mitwirkung und Nutzung des Gartens auf. Dank sprach Hamberger an die zahlreichen langjährigen Engagierten im Kapuzinergarten, so etwa Johanna Umbach, Thomas Schwab von "Mensch in Bewegung" als für den Projektantrag Verantwortlichen und die zukünftige Projektleiterin Hannah Lachmann aus.

"In unserem Garten findet sich zu jedem Buchstaben eine Pflanze", erläuterte der Kapuziner-Engagierte Marcel Teppich dann bei einer anschließenden Führung durch den herbstlichen Garten schmunzelnd. Ihn und viele seiner Mitstreiter, so betonte er begeistert, habe der Garten längst "gepackt" und immer wieder zum Experimentieren und Lernen aufgefordert. Ob Streuobstwiese oder Ackerwildkräuterbeete, Hochbeete oder Gewächshaus - überall im Garten gebe es die Möglichkeit, die Faszination der Gartenarbeit und später dann die Freude des Erntens und Verarbeitens der Früchte und des Gemüses zu erleben. Sehr ertragreiche Äpfelbäume, die wunderbaren Apfelsaft ergaben, prächtige Muskatkürbisse und Tomaten sowie einen "Top-Rucola" - das waren nur einige Beispiele, die Teppich aus der Erntezeit aufzählen konnte. Mit dem Obsttrockner habe die Gruppe Äpfel und Tomaten in getrocknete Apfelscheiben und Tomaten verarbeiten können. Die Kapuziner-Gartengruppe wünsche sich besonders Familien, die dieses gemeinschaftliche Pflanzen, Pflegen, Ernten und Verarbeiten von Lebensmitteln hautnah erleben. Doch sei im Garten nicht nur Arbeit angesagt: "Wohlbefinden und Entspannung sind bei uns genauso wichtig; dafür haben wir eine Hängematte, Palettenmöbel und eine Feuerschale, um es uns auch mal gutgehen zu lassen", betonte er.

Bei Kürbiskuchen und Brot, Gemüseaufstrichen, Apfelwein und einem imposanten Riesentopf voller köstlicher Kürbissuppe - natürlich alles selbst gemacht und aus dem Kapuzinergarten - klang das Kürbisfest in gemütlicher Runde aus. Rund 80 Gäste folgten der Einladung des Teams um Hannah Lachmann zum Abendessen im Kellerraum des Kapuzinerklosters. Die Band "Blind End" mit den Musikern Felix Pichler, Simon Hochholzer und Florian Duschl umrahmten den Abend mit Songs, Gitarre- und Geigeklängen.

Projektleiterin Lachmann zeigte sich am Ende des Festes mehr als zufrieden: "Das war heute schon eine so wunderbare und spannende Mischung von Menschen, die ihr Interesse an unserem neuen "Klimagarten" bekundet haben. Ich freue mich schon sehr auf viele Aktivitäten mit vielen Menschen jeden Alters an diesem schönen Begegnungsort!"

EK

 

Dagmar Kusche