Dollnstein
Musikalisch Grenzen überwinden

Ereignisreiches Konzert der Dollnsteiner Blaskapelle

23.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:21 Uhr
Viele Besucher konnte die Dollnsteiner Blaskapelle zu ihrem Pfingstkonzert in der Turnhalle begrüßen. −Foto: Foto: Mayer

Dollnstein (max) Zu ihrem siebten Konzert hatte die Dollnsteiner Blaskapelle in die Turnhalle eingeladen: Erneut waren viele Besucher gekommen, um sich von Blasmusikklängen, auch abseits des gewohnten Mainstreams, bestens unterhalten zu lassen.

Der Blaskapellen-Chef und Dirigent der Bläser-Vereinigung, Andreas Würzburger, war sehr stolz, dass er wieder viele Zuhörer begrüßen durfte. Auffallend viel Geistlichkeit mischte sich unters Publikum, wie Würzburger bei der Begrüßung feststellte. So durfte er neben Ortspfarrer Franz Baumeister den ehemaligen Wemdinger Wallfahrtsdekan Heinrich Weiß zusammen mit dem indischen Bischof Dr. Vinzenz Samuel aus der Diözese Neyyattinkara im Bundesstaat Kerala willkommen heißen. Während des Abends mischte sich auch Weihbischof "Padre" Adolfo Bittschi, der sich derzeit auf Heimaturlaub befindet, unter die Gäste.

Nach der ausführlichen Begrüßung ging es los mit zeitgenössischen Blasorchesterstücken, deren Arrangements häufig aufwendiger und breiter instrumentiert sind als klassisch-traditionelle Blasmusikwerke. So ging es zunächst mit dem quirligen Abel Tasman-Marsch, dem holländischen Seefahrer, der Tasmanien entdeckte, auf eine große musikalische Entdeckungsreise. Dieser Marsch stammte wie viele andere Stücke aus der Feder eines jungen, zeitgenössischen Komponisten, dessen Anliegen es ist, Blasmusik auch für die junge Generation salon- und hoffähig zu machen. Und dies scheint in der Tat gut anzukommen. Denn anders kann man es sich nicht erklären, dass auch in der Dollnsteiner Blaskapelle - wie in vielen anderen Kapellen - der Zustrom von jungen Musikern ungebremst ist.

Stücke von Timo Dellwig über "Kaiserin Sissi" und von Martin Scharnagel, der mit seiner Blechbläser-Formation "Viera Blech" internationale Erfolge feiert, sorgten mit einer jungen Tonsprache für frische Ideen. So präsentierte die Kapelle schwungvoll, aber stets mit einer atmosphärischen Dichte Scharnagels Kompositionen "Zeitlos", "Tranquillo" sowie den Marsch "Servus Tirol". Bei den lyrischen und einfühlsamen Melodien der Stücke konnte die Kapelle große Emotionen zum Ausdruck bringen.
Von Thomas Assanger gab es seine im letzten Jahr erschienene Hymne "A Sign for freedom". Assanger komponierte dieses Stück für die vor allem in Deutschland und Österreich sichtbar gewordene Hilfsbereitschaft für die Flüchtlingsströme aus den verschiedensten Krisengebieten. Er versteht sein Stück als Zeichen für Toleranz und Solidarität, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen und nationale Grenzen zu überwinden. Auch Stücke aus Opern wie die berühmte Arie "Nessun Dorma" aus Puccinis Oper "Turandot" kamen zur Aufführung. Eine besondere Bedeutung hatte für Würzburger und die Mitglieder der "Abendsegen" aus Humperdincks Märchenoper "Hänsel und Gretel", widmete man dieses Stück ganz besonders zwei im vergangenen Jahr verstorbenen aktiven Blaskapellenmitgliedern.
Perlen der böhmischen Blasmusik gab es ebenso zu hören wie die Laubener Schnellpolka aus dem reichen Fundus des bekannten Allgäuer Komponisten Kurt Gäble.Bearbeitungen von populären Songs wie dem berühmten "Hallelujah" von Leonard Cohen sowie dem Abba-Klassiker "Thank you für the music" rundeten das zweistündige Konzertprogramm ab.
Am Ende gab es großen und verdienten Beifall für die fast 30 Musiker auf der Bühne, die im Vorfeld die Turnhalle wieder zu einem prächtigen Konzertsaal umfunktioniert hatten. Bürgermeister Wolfgang Roßkopf ließ es sich nicht nehmen und bedankte sich bei der Blaskapelle für ihren Einsatz während des gesamten Jahres. Nach zwei Zugaben gab es am Ende ein grandioses Finale: Alle Zuhörer erhoben sich von ihren Plätzen und intonierten voller Inbrunst mit der Blaskapelle das Bayernlied.