Mörnsheim
Schon wieder der VfB

Erst spielte Mariusz Suszko bei Pipinsried, nun beim SV Seligenporten gegen die Eichstätter

13.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr

Klein, aber oho war Mario Suczko (vorne links) schon in der C-Jugend, in der er noch selbst für den VfB Eichstätt spielte, und zwar zusammen mit den VfB-Urgesteinen Benjamin Schmidramsl (vorne, 2. von rechts) und Simon Böhm (hinten, 3. von links). - Foto: Archiv

Mörnsheim/Seligenporten (EK) Einst schnürte er selbst seine Fußballschuhe für den VfB Eichstätt, an diesem Samstag kehrt er bereits zum zweiten Mal binnen weniger Wochen als Gegner zurück: Mariusz Suszko spielte schon bei vielen Vereinen und trifft nun mit seinem neuen Club, dem SV Seligenporten, auf den VfB.

Berufliche Herausforderungen und familiäre Veränderungen sind insbesondere im Amateursport oft die Ursache von Vereinswechseln. Bei Mariusz Suszko vom SV Seligenporten, dem Gegner des VfB Eichstätt an diesem Wochenende, war es die dritte Alternative: Er suchte schon in jungen Jahren stets neue sportliche Herausforderungen, die ihn quer durch ganz Fußball-Deutschland führten.

Nun kehrt er zum zweiten Mal in dieser Spielzeit zurück in seine Heimat und läuft im Liqui-Moly-Stadion auf (Anpfiff: 14 Uhr). Wie das geht? Bis Ende August stand der 30-Jährige beim FC Pipinsried unter Vertrag, ehe er kurzfristig beim Ligakonkurrenten SV Seligenporten anheuerte. "Ich war mit meinen Einsatzzeiten nicht zufrieden", gibt er ganz offen zu und führt aus: "Dann haben wir einen sauberen Schnitt gemacht, und ich bin gewechselt." Beim SVS zahlte er das in ihn gesetzte Vertrauen bislang zurück, kam zu sieben Einsätzen und war mitverantwortlich dafür, dass sich die Mittelfranken von der ganz unteren Tabellenregion rausgeboxt haben. So weit, so gut. Aber es stellt sich noch immer die Frage, was es mit der Heimat auf sich hat.

Suszko ist im westlichen Landkreis Eichstätt, genauer gesagt in Mörnsheim, gemeinsam mit seinen Eltern aufgewachsen. Er lernte beim dortigen VfB das Fußballspielen und ging in der Schottenau in Eichstätt zur Schule. "Mein Sportlehrer war der Franz Stur", erinnert sich Suszko. Stur ist heute ebenso wie Fred Pfaller und Sepp Schiebel als Beisitzer im VfB-Vorstand tätig. Auch die beiden Letztgenannten kennt der gebürtige Pole und pflegt noch immer den Kontakt. Denn Anfang des Jahrtausends war der Edeltechniker von seinem Heimatverein Mörnsheim in die C-Jugend des VfB Eichstätt gewechselt. Von der damaligen Mannschaft, die hinter dem FSV Pfaffenhofen Vizemeister wurde, ist aktuell nur noch Benjamin Schmidramsl für den Regionalliga-Neuling aktiv, Simon Böhm hat erst vor wenigen Monaten seine Laufbahn beendet. "Das war eine richtig gute Mannschaft. Da konnte jeder super kicken", berichtet Suszko, der nach nur einem Jahr beim VfB den nächsten Schritt machte.

Über das Stützpunkttraining wurde der SC 04 Schwabach auf ihn aufmerksam. Fortan kutschierten ihn seine Eltern, die auch heute noch immer in Mörnsheim wohnen, bis nach Ellingen. Von dort aus wurde das Nachwuchstalent vom Co-Trainer bis nach Schwabach mitgenommen - allerdings auch nur ein Jahr. Denn dann folgte Suszko den Lockrufen von Wolfgang Schellenberg und wechselte in die B-Jugend des 1. FC Nürnberg. Eine Profikarriere blieb ihm trotzdem versagt. Nach zahlreichen höherklassigen Stationen im Herrenbereich (unter anderem FC Augsburg II, 1. FC Kaiserslautern II, SV Waldhof Mannheim, TSV Rain) verdiente sich der mittlerweile in Ingolstadt lebende Fußballer Sporen als Co-Trainer beim Landesligisten SpVgg Landshut, nahm im Sommer ein Angebot des FC Pipinsried an und läuft inzwischen eben für den SV Seligenporten auf, für den er in der Saison 2012/13 schon einmal in der Regionalliga unter Vertrag stand.

Als ehemaliger Eichstätter Jugendspieler hat Mariusz Suszko die rasante Entwicklung des VfB genauestens beobachtet. Er sagt: "Der VfB ist bekannt für eine kompakte Defensive und kompromissloses Zweikampfverhalten. Das Teamwork steht dort im Vordergrund. Das sind schon mal wichtige Komponenten, die es unangenehm machen, gegen sie zu spielen."

Der 30-Jährige freut sich auf seine abermalige Rückkehr in die Domstadt. Gastgeschenke will er keine mitbringen. "Wir wollen gewinnen, das ist doch ganz klar", sagt er. "Die Tagesform und die Einstellung sind das Wichtigste. Kleinigkeiten werden diese Partie entscheiden."