Mörnsheim
Markus Söder als „Leithammel“

Ministerpräsident sagt beim Mörnsheimer Lammauftrieb Schäfern und Naturpark Unterstützung zu

21.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:22 Uhr
Auf die Weide führte Baerns Ministerpräsident Markus Söder etwa 700 Schafe und Lämmer beim 16. Lammauftrieb der Gemende Mörnsheim. Unterstützt wurde er von einem Hüteschäfer und der Lammkönigin Jana I. (links) und der Kipfenberger Limeskönigin Claudia (rechts). −Foto: Redl

Mörnsheim (EK) Gut 3000 Besucher, etwa 700 Schafe und Lämmer, viel Prominenz, alte Handwerkskunst und launige Reden: Mit Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder feierte die Gemeinde Mörnsheim am Pfingstsonntag ihren 16. Lammauftrieb und einen der Höhepunkte im 1100-Jahr-Jubiläum.

Schon vor der Ankunft Söders war die Veranstaltung bestens besucht. Durch die Gassen der Gemeinde im Gailachtal an der Grenze zwischen den Regierungsbezirken Oberbayern, Mittelfranken und Schwaben zogen Menschenmassen und ließen sich in alte Handwerkstechniken einführen oder versorgten sich mit regionalen Produkten vom Altmühltaler Lamm. Die Stände waren immer dicht umlagert, und das auf dem Marktplatz aufgestellte Zelt fasst die Besucher nicht.



Söder war bestens gelaunt, als er mit viel Beifall und eifrig die ausgestreckten Hände schüttelnd einzog. Launig begrüßte Mörnsheims Bürgermeister Richard Mittel den Ministerpräsidenten und die mit angereiste Polit-Prominenz: den Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl, die Landtagsabgeordneten Tanja Schorer- Dremel (CSU) und Eva Gottstein (FW), Berzirksrat Reinhard Eichiner (CSU) und Landrat Anton Knapp (CSU). Gekommen war auch mehr als ein Dutzend Bürgermeister aus den umliegenden drei Regierungsbezirken und fünf Landkreisen sowie auch Vertreter von Behörden.



Nicht zuletzt begrüßte der Bürgermeister die Hüteschäfer im Altmühlal mit Erich Nerlinger an der Spitze. 
Immerhin standen sie an diesem Wochenende im Mittelpunkt - beim "wohl größten Schäferstündchen Bayerns" (Söder).

Für sie hatte Söder nicht nur großes Lob für deren Arbeit dabei, sondern auch Unterstützungszusagen. Ihre Arbeit, so der Ministerpräsident, sei ein Bekenntnis zu Heimat, zur landwirtschaftlichen Qualität und zum Schutz der Landschaft und Umwelt. Mit dem Almühltaler Lamm werde ein „wunderbares regionales Qualitätsprodukt“ angeboten. Und mit ihrer Arbeit legten sie auch ein Bekenntnis für die Umwelt ab. „Wir wollen die Möglichkeit, Natur zu erleben und zu genießen, intensivieren“, sagte er. Deshalb sei ein neues Naturparkkonzept entstanden, das zu großen Teilen auf die Abgeordnete Tanja Schorer-Dremel zurückgehe. Die habe ihm immer wieder mit dem Satz in den Ohren gelegen: „Mach was für die Naturparke – und für meinen zuerst“. In diesem Zusammenhang kündigte Söder an, den Naturpark Altmühltal wie andere Naturparke finanziell zu stärken – unter anderem mit sogenannten Rangern. Denn, so Söder: „Der ländliche Raum ist ein fester Bestandteil bayerischen Kulturgutes.“

Eine Aussage, die auch Eichstätts Landrat Anton Knapp zufrieden stellen dürfte. Der hatte in seiner Rede – ein Grußwort, das laut Söder unter der Überschrift „Zuschüsse“ anzusiedeln sei – an das Naturschutzgroßprojekt Altmühlleiten erinnert, das im vergangenen Jahr ausgelaufen war und nun durch die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes vom Landkreis und den Kommunen fortgesetzt werde. Dabei
setzte er, Knapp, auf die Unterstützung der Staatsregierung.

Auch Lammkönigin Jana I. wies daraufhin, dass die Wanderschäferei eines der ältesten Gewerbe der Welt sei und ein Berufsbild, das sich über die Jahrhunderte kaum verändert habe. Die Schäfer arbeiteten im Sinne der Natur, durch die Beweidung mit Schafen werde die Landschaft intakt gehalten. Und sie böten zudem ein ökologisch hochwertiges, regionale Produkt an. Gleichzeitig mahnte sie, dass der vor Jahrzehnten ausgestorbene Wolf sich nach und nach wieder ansiedle. Die Schäfermüssten lernen, damit umzugehen, was eine große Herausforderung sei. An Söder gerichtet appellierte sie: „Wir brauchen Hilfe.“

Nach dem offiziellen Teil ging es für Söder ans Umziehen. Erich Nerlinger unterstützte ihn beim Anlegen der Schäfertracht, und dann ging es an der Spitze einer gut 700-köpfigen Schafherde durch den Markt. Tausende Zuschauer säumten die Straßen und Gassen und beklatschten Söder. Der trug sich im Anschluss noch in das Goldene Buch der Gemeinde ein. Die Schafe konnten dann in aller Ruhe auf die Weide geführt werden. Denn der Lammauftrieb ist nicht nur ein Politikertreffen, sondern der Beginn der
Freiluftsaison der Hüteschäfer.