Mörnsheim
Männerballett und männliche Prinzessin

Der Ball der Vereine im Rahmen des Mörnsheimer Jubiläumsjahres bot ein humorvolles Programm

07.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr
Eine gelungene Einlage boten die Vertreter der sieben Mörnsheimer Ortsvereine bei ihrem Ball in Mörnsheim. Mayer 5. Februar 2018 −Foto: Edgar Mayer

Mörnsheim (max) Viel Mühe haben die Mörnsheimer in ihre - nach dem offiziellen Neujahrsempfang - erste große Veranstaltung im Jubiläumsjahr gelegt. Die sieben Mörnsheimer Ortsvereine hatten sich im Vorfeld zusammengetan und einen Ball der Vereine der etwas anderen Art organisiert.

Besonders imponierend war die aufsehenerregende Dekoration im Haus des Gastes, wo der historische Festsaal in prächtigem Faschingsgewand glänzte und mit ihm die zahlreichen Gäste, die zu diesem gesellschaftlichen Höhepunkt erschienen waren.

Von Beginn an herrschte eine ausgelassene Stimmung, an der die überragende Show-Kapelle K 7 von der U-Seite (umgangssprachlich für das Gebiet jenseits der mittelfränkischen Grenze) einen beträchtlichen Anteil hatte. Das großzügige Parkett wurde sofort von den Besuchern belagert, die den ganzen Abend bis in die frühen Morgenstunden hinein zu den flotten Rhythmen der Band ausgiebig tanzten.

Überragend war die Einlage der sieben Ortsvereine, die zum Ball eingeladen hatten. Der gleichzeitig als Hofmarschall fungierende Bürgermeister Richard Mittl stellte zunächst alle Vereinsvorstände in Versform vor, die, mit einheitlicher Narrenkappe, hinter dem Podium auf einer Balustrade von oben dem Mörnsheimer Narrenvolk huldvoll und wohlwollend zuwinkten. So begrüßte er "ohne Gezeter, vom VfB Mörnsheim den Hanrieder Peter". Vom Kulturverein "Harte Fron" wurde Vorstand Dominik Bauer willkommen geheißen. Die Freiwillige Feuerwehr Mörnsheim vertat Kommandant Holger Höcker, während Kalle Böheim für die Krieger- und Reservistenkameradschaft einlief. Anstelle des 1.Vorstands war Stellvertreter Werner Burzler für den Arbeiterverein anwesend, Nico Duelli für den Burschenverein. Den größten Applaus gab es für den Vorsitzenden des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Hans Stier, der zusammen mit Martin Berner für die grandiose Dekoration im Saal zuständig gewesen war. Jeder Verein wurde durch überlebensgroße Figuren und übergroße Karikaturen an den Wänden dargestellt.

Groß waren die Spannung und die Aufregung, als der Hofmarschall das Prinzenpaar ankündigte, welches mit Stefan Vogl und Peter Hanrieder am 11. November ausgerufen worden war. Allerdings musste wegen der Absage des ersten Prinzen mit einem weiteren Vorsitzenden des VfB Mörnsheim ein neuer Prinz gefunden werden. So zogen unter dem Schlachtruf "Markt Mernsa" dann mit großem Hallo Prinzessin Steffi und Prinz Joe in den Saal ein. Was beim Publikum gut ankam, war die durchaus mit einigen Spitzen versehene Rede des Prinzenpaars, die die positiven und negativen Seiten jedes Vereins beleuchteten.

Danach folgte der Höhepunkt des Abends: Der Auftritt einer eigens für den Ball zusammengewürfelten Männer-Show-Truppe, die in Mörnsheim sicher unvergesslich bleiben wird. Mit haarigen Beinen, grazil wie Gazellen, tanzte jeweils ein Vertreter der Ortsvereine im Kostüm jedes Vereins, beim erstmals sich der Öffentlichkeit präsentierenden Männerballett mit. Zu "YMCA" eroberten die Herren die Herzen der Zuschauer, vor allem der weiblichen. Besonders als die "wild boys" mit Joe Cockers "Leave your hat on" zu einer weiteren Zugabe ansetzten, grölte der Saal. Frenetischer Applaus war ihnen sicher, selbst als sie - kurz vor Vollendung ihres Tanzes - frühzeitig die Tanzfläche verließen und sich aufgrund eines zufällig vorbeischlendernden Bierkastens an die Bar entführen ließen.

Ein besonderer Dank ging im Anschluss an die beiden Trainerinnen der Truppe, die in wochenlangen Trainingseinheiten mit viel Einfühlungsvermögen und Akribie auf den Aufritt hinarbeiteten: Anja Hörmann und Christina Hermann. Sie erhielten ebenso wie Hans Stier, den begehrten, da einzigartigen Mörnsheimer Faschingsorden verliehen. "Seit vielen Wochen hat er Bilder von jedem Verein gemalt, hat Puppen gebastelt und Buchstaben aus Styropor geschnitten. Dann noch alles bepinselt und auch noch an Ort und Stelle gebracht", würdigte Bürgermeister Mittl die Verdienste des weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannten und beliebten Mörnsheimer Ur-Gesteins Stier. Ebenso galt sein Dank dem Sattler, Martin Berner, für sein Engagement. Für seine Arbeit als Chronist und Fotograf des Festjahres erhielt Emil Meier ebenso ein kleines Dankeschön. Die Party ging dem Vernehmen nach dann weiter bis in die frühen Morgenstunden.