Eichstätt
Möglichst viel Sonnenstrom von städtischen Dächern

02.05.2022 | Stand 06.05.2022, 3:34 Uhr
Wo ist in der Eichstätter Dachlandschaft noch ein Plätzchen frei für Photovoltaik? Die Stadtverwaltung soll nun prüfen, auf welchen städtischen Gebäuden Anlagen realisierbar sind. Im Stadtrat wurde die Meinung vertreten, auch denkmalgeschützte Gebäude sollten nicht tabu sein. −Foto: Knopp

Eichstätt - Was das Thema erneuerbare Energien betrifft, soll die Stadt Eichstätt mit gutem Beispiel vorangehen, findet die Fraktion der Freien Wähler.

Sie brachte daher in die jüngste Sitzung des Stadtrats einen Antrag ein, der zum Ziel hat, mehr Sonnenstrom auf städtischen Gebäuden zu erzeugen. Nach einer kurzen Debatte wurde der Antrag mit 17:5 Stimmen zur Weiterverfolgung angenommen.

Zuvor hatte FW-Fraktionssprecher Richard Nikol "die aktuelle Energieproblematik" ins Feld geführt: Daher solle die Stadtverwaltung prüfen, auf welchen städtischen Gebäuden und Liegenschaften - mit Ausnahme der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude - Photovoltaikanlagen zu realisieren sind.

Damit rannten die Freien Wähler bei der überwiegenden Mehrheit des Gremiums nicht nur offene Türen ein - mehr noch: So plädierte Gerhard Nieberle (SPD) dafür, auch denkmalgeschützte Gebäude in die Überprüfung miteinzubeziehen. Einen Schritt weiter ging Willi Reinbold (ÖDP), der allgemein bemerkte, dass auch Gotteshäuser nicht tabu sein sollten: "Auf vielen Kirchen gibt es Photovoltaikanlagen. " Die Dächer seien dann eben "PV-grau statt schiefergrau". Er könne sich im Übrigen auch auf dem "kaum einsehbaren" Süddach des Eichstätter Doms solche Module vorstellen, fuhr Reinbold fort. Auch in Klaus Bittlmayer (Grüne) fanden die Freien Wähler einen Fürsprecher. Aber: "Die Frage sollte eigentlich andersherum gestellt werden - wo sind Photovoltaikanlagen nicht möglich? "Das heißt: Verwirklichen, wo es nur geht.

Nicht auf denkmalgeschützten Gebäuden, bezeichnete Richard Breitenhuber (CSU) diesen Ansatz als kontraproduktiv. Hier gebe es keinen Spielraum: "Denkmalschutz ist Denkmalschutz. " Die Ausnahme wurde trotzdem aus dem Antrag gestrichen.

Oberbürgermeister Josef Grienberger (CSU) wies noch pflichtschuldig darauf hin, dass die Stadt in Sachen Photovoltaik keineswegs untätig sei: Natürlich gebe es solche Anlagen schon auf städtischen Dächern - beispielsweise auch auf denen der beiden neuen Kindergärten.

kno