Walting
Mehr als eine "Schule im Grünen"

Waltinger Grundschule erläutert die Hintergründe zu Umweltschule und Mittagsbetreuung

10.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:46 Uhr
Auch die Arbeit im Schulgarten, hier bei der Apfelernte, gehört zum Programm der "Umweltschule" Walting dazu. −Foto: Schule Walting, Archiv

Walting - Die Tatsache allein, dass die Waltinger Grundschule "im Grünen" liegt, macht sie noch nicht zur "Umweltschule" - auch wenn ein Beitrag im Vorfeld der Kommunalwahl ("Grüne und FW besuchen Grundschule") in der gestrigen Ausgabe unserer Zeitung diesen Eindruck hätte erwecken können.

Vielmehr informiert die Schule dazu: Seit 2012 erarbeite sich die Grundschule Walting jedes Jahr aufs Neue das Prädikat "Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule" und leiste somit einen aktiven Beitrag für nachhaltige Entwicklung, Ressourcenschonung und Umweltbildung.

Pro Schuljahr müssen dafür zwei Projekte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit bearbeitet und dokumentiert werden. Eine Fachjury, bestehend aus Experten des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, des Umweltministeriums und der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen entscheidet dann, welche Schulen die Auszeichnung erhalten.

Die bearbeiteten Themen der letzten Jahre reichen vom Tierleben an der Altmühl, der Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper, Mülltrennung und Müllvermeidung, Nisthilfen für Schwalben und Anlegen von Blühflächen, der Bearbeitung des Schulgartens bis hin zu den diesjährigen Projekten Gesunderhaltung durch Kneippelemente "Ernährung und Bewegung" und verschiedene Lebensräumen für Nützlinge.

"Dass die Schule tatsächlich von blühenden Wiesen und dem angrenzenden Wald umgeben ist, ist für die Bearbeitung der Themen zwar hilfreich, aber auch rein zufällig", so Schulleiterin Rosa Liss gegenüber unserer Zeitung. "Es ist uns ein großes Anliegen, alle Schulkinder in die Projekte miteinzubeziehen, immer wieder Themen aufzugreifen und zu visualisieren, damit aus den punktuellen Aktionen ein Gesamtbild von Umweltbildung und Umweltschutz entsteht. "

Auch zur Mittagsbetreuung sind aus der Sicht der Schule noch wesentliche Informationen zu ergänzen: Sie ist ein Angebot der Schule in Trägerschaft durch die Gemeinde. Dabei erfahren die Schüler eine qualifizierte Betreuung, die altersgerecht und an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtet ist. Nach einem anstrengenden Schulvormittag stehen zunächst das Spiel, Bewegung drinnen und draußen, jahreszeitliche Bastelarbeiten oder auch das Ausruhen und Schmökern im Lesezimmer im Vordergrund. Selbstverständlich steht am Nachmittag die Hausaufgabenbetreuung auf dem Programm.

Dass sich die Mittagsbetreuung ebenfalls mit den Zielen der Umweltschule identifiziere, zeige sich auch in der diesjährigen Betreuung des Schulgartens und der Verwendung von gesunden, saisonalen und regionalen Lebensmitteln beim gemeinsamen Kochen, das einmal im Monat stattfindet.

Liss verweist weiterhin darauf, dass die Schule selbstverständlich politisch neutral sei, und bemerkt: "Die Schule freut sich sehr über das Interesse der Parteien an der Schule. Besser wäre es allerdings gewesen, wenn die Schule und die Mittagsbetreuung von dem Termin etwas gewusst hätten. " Sie hätten den anwesenden Personen gerne die Schule auch von innen gezeigt und ihnen in einem Gespräch mitgeteilt, "wo der Schuh drückt und was wir uns von der anstehenden Sanierung des Schulgebäudes erwarten".

Einer Mitsprache durch die Bürger bei der Renovierung steht die Schulleitung offen gegenüber. "Dennoch bitten wir darum, dass auch all die dazu befragt werden, die täglich in der Schule arbeiten und sich um die Bildung und Erziehung unserer Kinder sorgen. "

EK