Mehr Feinstaub in Sydney als in Peking

Eichstätter Doktorandin Johanna Jetschni untersucht, wie sich Buschfeuer auswirken

02.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:29 Uhr
Wie ein Schleier zieht der Rauch von Buschfeuern je nach Wetterlage bis hinein nach Sydney. "Es riecht überall nach Lagerfeuer", sagt Doktorandin Johanna Jetschni. −Foto: Jetschni

Eichstätt - Gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ist die Geographin Johanna Jetschni von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) derzeit für einen Forschungsaufenthalt an der australischen Macquarie University in Sydney zu Gast.

Sie untersucht in der Metropole die Feinstaubbelastung.

Während hierzulande kalte Temperaturen und Nebel aufs Gemüt drücken, herrschen in Sydney derzeit über 30 Grad Celsius. Jedoch wüten in der Region seit geraumer Zeit Buschbrände, deren Auswirkungen Jetschni selbst im Alltag spürt: "Der Rauch der weiter entfernten Brände zieht bei Wind aus Nord und Nordwesten bis nach Sydney. Es riecht überall nach Lagerfeuer. " Diese Belastung zeige sich auch an Feinstaubwerten, deren Grenzwerte in den vergangenen Wochen häufig überschritten worden seien. "Damit war die Luftqualität in Sydney teilweise schlechter als zum Beispiel in Peking", analysiert Jetschni.

Während die Pollensaison in Deutschland vorüber ist, hat sie in Australien begonnen, so dass Johanna Jetschni als Doktorandin der Professur für Physische Geographie/Landschaftsökologie und nachhaltige Ökosystementwicklung in "Down Under" Messungen zur Gräserpollenbelastung vornimmt. In verschiedenen Stadtteilen Sydneys hat sie Pollenfallen installiert, um so nicht nur in unterschiedlichen Arealen Daten zu sammeln, sondern auch Erkenntnisse zum Einfluss des Seewindes auf die Verteilung von Pollen zu erhalten.

An der Katholischen Universität ist sie beteiligt an einem Projekt, das Änderungen der Pollenbelastung durch den Klimawandel untersucht. Neben einem Messnetz, bestehend aus Pollenfallen und meteorologischen Stationen, ist die Konzeption einer App geplant, mit der im Rahmen des Citizen-Science-Ansatzes Allergiesymptome von Betroffenen eingegeben oder allergene Pflanzen gemeldet werden können.

upd