Eichstätt
Manege frei

"Zirkus" war diesmal das Motto beim Leichte-Muse-Abend am Gabrieli-Gymnasium

20.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:46 Uhr
Begeisterung pur herrschte beim Schlussstück, als alle Akteure nochmal gemeinsam auf der Bühne standen. −Foto: Beierl

Eichstätt - Der Leichte-Muse-Abend des Gabrieli-Gymnasiums ist gerade bei den Schülern so beliebt, da er diesen eine Fülle von kreativen Betätigungsfeldern bietet.

In beachtlicher Selbstständigkeit werden hier über die Klassen hinweg Ideen entwickelt, Musikstücke arrangiert oder sogar selbst komponiert, vielfältige Elemente aus dem Bereich der Unterhaltung einstudiert und am Ende aufgeführt. Dem Publikum kann es nur recht sein - bekommt es so ein hochwertiges und äußerst kurzweiliges Bündel an Ergebnissen präsentiert, die sehr gut zeigen, was ein Musisches Gymnasium zu leisten imstande ist. An zwei Abenden in der jeweils voll besetzten Schulaula konnte dies nun wieder aufs Neue nachvollzogen werden.

Das diesjährige Thema lautete "Zirkus". Unter der Gesamtleitung von Dominik Harrer und Stephan Reil hieß es "Manege frei" für etwa 20 Gruppen. Es gab sogar eine eigene Zirkuskapelle: Unter der Leitung von Quirin Birzer sorgten die Instrumentalisten für die Hintergrund- und auch Zwischenmusik in Form von Jingles, Tuschen und Fanfaren. Durch den Abend führte als Zirkusdirektor Jan Stüwe in gewandter und gewitzter Form, in nonverbaler Weise unterstützt von Philipp Wrobel als Clown, der als ausdrucksstarker Pantomime fungierte. Weiterhin für den reibungslosen Ablauf wichtig waren das Technikteam unter Leitung von Willi Hefele und das Umbauteam der Klasse 10d.

Die Klasse 6a begann mit Akrobatikelementen und legte dabei bereits ein großes, aber berechtigtes Selbstbewusstsein an den Tag. Später zeigten Schüler aus der Oberstufe bei "Gymnastics 4 you" eingesprungene Rollen, beachtliche Salti und gewagte Hebefiguren. Schüler der achten Klassen zeichneten sich bei "The greatest Show-Tanz" durch lebhafte Bewegungen in einer synchronen Choreographie aus, das Ganze noch untermalt mit fulminanten Lichteffekten. In den Bereich der Bühnenshow ist die Schlangenbeschwörung der 7b einzuordnen, die für kräftige Lacher sorgte, als am Ende eine Ente aus dem Schlangenkorb kam. Ebenfalls eine gute Idee hatte die 9b: Neben der eigentlichen Ausführung wurden auch die Probeszenen dargestellt, bei der dann nicht der Löwe hypnotisiert wurde, sondern der Hypnotiseur dem Löwen gehorchte. Und die 9a versuchte lange Zeit bewusst vergeblich, ein Kaninchen aus dem "Magischen Hut" zu zaubern.

Wunderbar witzig-skurril dann der "Strumpfhosentanz" der Q12, der wie auch das "Zwergentheater" (ebenfalls Q12) auf verblüffende optische Illusionen setzte und dabei viel gute Laune erzeugte. Natürlich gab es auch noch viel Musik. So sang Lucia Funk mit charakterstarker und samtiger Stimme "O mein Papa" und gab sich dabei spürbar dem herzergreifenden Hauptthema hin. Sophia Rank und Franziska Bleitzhofer machten als Sängerinnen bei der Rockballade "Don't stop believing" ihre Sache ebenfalls richtig gut und ergänzten sich zu einem euphonischen Duett. In die eher klassische Sphäre entführte mit Motiven aus Disneys "Eiskönigin" die "Thoma-Family" und lieferte dabei eine Kostprobe ihres kammermusikalischen Könnens.

Mit zwei Stücken (The Chicken, Brass Attac) heizte die Bigband dem Publikum ein: Prägnante Riffs und messerscharfe Akzente, markante Ostinati und packende Drums sorgten neben den solistischen Einlagen für eine hohe Attraktivität. Außerdem absolut hörenswert: die meisterliche Beherrschung des Xylophons durch Luca Frey (begleitet von Luise Fieger am Klavier) bei dem Stück "Zirkus Renz". Trotz des anspruchsvollen Sujets ein wahrer Wirbelwind an Tönen in teilweise atemberaubender Geschwindigkeit - Chapeau!

Das Schlussstück führte zu einer Massenszene aller Akteure auf, neben und vor der Bühne. Der von Quirin Birzer komponierte und von weiteren Schülern getextete Song "Zirkus" brachte eine griffige Melodie (gesanglich im Vordergrund Jakob Frey und Constanze Ferstl), von der sich die zahlreichen Akteure mitreißen ließen. Und als dann noch "Narcotic" von Liquido angestimmt wurde, klatschten sich die Schüler in einen regelrechten Begeisterungssturm, der mühelos die Zuhörer erreichte. Was für ein Abend!

EK

Wolfgang Beierl