Lindl-Mosaik soll leuchten

16.04.2008 | Stand 03.12.2020, 5:59 Uhr

Führte lange ein Schattendasein: Lindl-Mosaik der Eierspende auf der nördlichen Außenfassade der alten Beilngrieser Grundschule. Unser Bild zeigt einen Ausschnitt vor der Abnahme im Dezember 2007. - Foto: Riedl

Beilngries (jr) Im Dezember vergangenen Jahres wurde das Lindl-Mosaik von der nördlichen Außenmauer der alten Grundschule abgenommen und eingelagert. Welchen neuen Platz das Kunstwerk bekommen soll, darüber soll der Stadtrat entscheiden. Ein Angebot steht: Ein Investor lässt es einbauen.

Wie gestern berichtet, erklärt sich Thomas Albert, der auf dem alten Grundschulareal in den nächsten Monaten ein Einkaufs- und Dienstleistungszentrum errichten will, bereit, das Kunstwerk auf der nördlichen Außenmauer des Neubaus anbringen zu lassen. Man verzichte auf zwei Fenster, um Platz für das Mosaik zu schaffen, sagte der Investor in einem Gespräch mit dem DONAUKURIER.

Die Stadt hat die Kosten für die Abnahme durch eine Parsberger Firma und die Einlagerung in Höhe von rund 8000 Euro übernommen. Um die Finanzierung des Wiederaufbaus kümmert sich seit Monaten ein Förderkreis, der bereits einen Spendenaufruf veröffentlicht hat. "Bisher hielten sich die Einzahlungen bei den Banken sehr in Grenzen", erklärte Jochen Maurer auf Anfrage des DONAUKURIER. Man habe auch bei Banken angeklopft. Die Familie Lindl aus München wolle den Wiederaufbau ebenfalls unterstützen. Man hoffe auf größere Hilfsbereitschaft.

Spende auf Eierwiese

Bei seinen ersten Treffen hat der Förderkreis schon über den Wiederaufbau beraten. Als Standorte kommen seiner Ansicht nach entweder eine Außenwand des Neubaus oder die Außenfassade des ehemaligen Franziskanerklosters in Frage. Jochen Maurer: "Ich finde den Standort Eierwiese gut. Schließlich zeigt das Mosaik die historische Eierspende."

Am Klostergebäude

Ob das Lindl-Mosaik künftig auf der der Eichstätter Straße zugewandte Fassade des geplanten Einkaufs- und Dienstleistungszentrums oder auf dem alten Klostergebäude leuchten wird, darüber muss laut Stadtbaumeister Stefan Böll der Stadtrat entscheiden. Das sei in der Sitzung des Stadtrats im Oktober vergangenen Jahres beschlossen worden.

Das Kunstwerk zeigt die Eierspende, eine Stiftung des Stadtpfarrers Wolfgang Christoph Groß aus dem Jahre 1653. Der Geistliche bestimmte in Zeiten größter Hungersnot, dass vom Ertrag seines Pfarrgartens vor dem oberen Tor in Beilngries jährlich für ihn ein Jahrtag abgehalten werde, an dem die Schulkinder teilnehmen sollten. Dafür erhielten die Mädchen und Knaben aus der Stadt Beilngries je ein Brot und ein rohes Ei. Die Eierspende sollte jeweils am Montag nach dem Weißen Sonntag stattfinden.