Eichstätt
Leidenschaft und jede Menge Applaus

Reynard and The Raven und Pascho and Friends begeisterten bei Konzert im Innenhof des Landratsamtes

09.07.2021 | Stand 14.07.2021, 3:33 Uhr
Endlich ist die Corona-Zwangspause vorbei: Reynard and The Raven (oben) und Pascho and Friends (unten) standen in Eichstätt wieder auf der Bühne. −Foto: Meyer

Eichstätt - Bluesrock at its best meets Songperlen der Musikgeschichte!

So könnte der Slogan des eindrucksvollen Konzertabends am Sonntag im Innenhof des Landratsamtes Eichstätt lauten, bei dem mit Reynard and The Raven und Pascho and Friends gleich zwei Lokalmatadore nach der langen, coronabedingten Zwangspause wieder ein Konzert spielten konnten. Trotz der schlechten Wetteraussichten waren viele Zuschauer gekommen, um diese zwei Auftritte zu erleben.

Den Auftakt machten Pascho and Friends, bei dem sich hinter dem Künstlernamen Pascho der Eitensheimer Sänger und Gitarrist Philipp Fixmer verbirgt, der schon bei der Fernsehshow "The Voice Of Germany" teilnahm und es 2019 bis in die Battles schaffte. Mit ihm standen Johannes Glas, Gitarre und Piano, sowie David Peppel am Cajon auf der Bühne, Bassist Yannick Richter fehlte beim Auftritt.

Unter lauten Jubelrufen begeisterte das Trio mit einem 45-minütigen Akustikset, bei dem sie neben Coversongs auch selbstgeschriebene Stücke präsentierten. So fanden Songs wie "Twins", "I Can't Be Alone", "Sincerely Yours" oder "Victoria's Hero" den Weg ins Programm, welche unter dem neuen Bandnamen Haversin herausgebracht werden und von der Zuhörerschaft genauso gefeiert wurden wie "Take On Me" von A-ha oder der Journey-Klassiker "Don't Stop Believin'". Auch der einsetzende Regen tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Eine gelungene Kombination aus Pop, Rock, Soul und Folk.

Nach einer kurzen Umbaupause war dann für die Bluesrocker Reynard and The Raven die Bühne frei, deren Hintergrund das überdimensionale Plattencover ihres neuen Albums schmückte. Seit ihrer Gründung 2015 hat sich die Musikgruppe aus Eichstätt in der Region einen hervorragenden Ruf als Liveband erspielt. Mit "Unreason" aus ihrem Album "The Idea Was Simple" startete der knapp 100-minütige Auftritt, bei dem die Combo gleich von Beginn an keinen Zweifel daran ließ, einen denkwürdigen Abend zu gestalten. Man spürte die Leidenschaft und Energie eines jeden Musikers und die deutliche Freude daran, "endlich nach einem Jahr wieder live zu spielen".

Mit ihrer Mischung aus gitarrenlastigem, sattem Bluesrock, ruhigeren Nummern und stampfendem Southernrock brachte die Band die Zuschauer zum Tanzen und Mitmachen, natürlich alles coronakonform. Die Gruppe gab Kostproben aus ihrem neuen Album "When The Night Came Alive", welches Anfang August erscheinen wird, - sie griffen ebenso auf ältere Stücke aus den zwei vorherigen Platten zurück. Rockige Songs wie "Marlene" wechselten sich mit eher ruhigeren Stücken wie "Gunmen" ab, welches als Reissue neu eingespielt, und als erste Single vom kommenden Album veröffentlicht wurde.

Julian Bernecker zelebrierte beeindruckend mehrere Zwischensoli an seiner Gitarre, Andreas Heigl wirbelte durchweg seine Schlagstöcke, David Frey zupfte gelassen den Bass und mit seiner kraftvollen Stimme konnte Sänger und Gitarrist Philipp Thomas das begeisterte Publikum überzeugen. Mit der Ballade "Again And Again", der bluesgetränkten Nummer "May I? ", dem mit Reggae angehauchten Stück "When I Am Dead" oder der Mundharmonika bei "One Hell Of A Buddy" ging es munter durch das Programm. Jedes Lied wurde vom Publikum mit kräftigem Applaus honoriert. Zwischenzeitlich konnten auch die Regenschirme wieder eingepackt werden. Als die vier mit "The Three Dead Mans Pins" am Ende des regulären Sets angekommen waren, forderten die Zuhörer lautstark noch Zugabe, dem die Band gerne nachkam. Die Rock-'n'-Roll-Nummer "I Asked My Lady" gab es noch obendrauf, Schlagzeuger Andreas Heigl durfte als Sänger den "Liquor Blues" zum Besten geben, und zum Abschluss des Abends performte das Quartett mit tatkräftiger Unterstützung von Philipp Fixmer nochmals ihr "Marlene", bei dem die durchnässte Bekleidung die Besucher nicht am Tanzen hindern konnte.

EK