Lang gehegter Wunsch ging in Erfüllung

28.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:42 Uhr

Kirchlicher Segen: Enkerings Pfarrer Franz Meier und die evangelische Pfarrerin Astrid Zeilinger (verdeckt), erbaten göttlichen Beistand für die Verkehrsteilnehmer.

Enkering (EK) "Allzeit unfallfreie Fahrt auf dieser Strecke", wünschte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, bevor er die neue Gemeindeverbindungsstraße zwischen Enkering und Berletzhausen am Freitagnachmittag für den Verkehr freigab.

Mit fast 40 Minuten Verspätung traf Seehofer ein. Ein Stau auf der A 9 hatte eine pünktliche Ankunft verhindert. "Ich habe gerade erlebt, wie dicht unsere Autobahnen sind und wie dringend notwendig solche Entlastungsstrecken", betonte Seehofer. Er dankte allen Beteiligten, die von der Planung angefangen bis hin zur Durchführung die neue Straßenverbindung möglich gemacht hatten. Er selbst habe – noch als Bundesgesundheitsminister – für die Straße gekämpft. "Solche infrastrukturellen Maßnahmen sind notwendig." Eine gute Infrastruktur sei in der heutigen Zeit unabdingbar, so Seehofer.

Der Ministerpräsident hob insbesondere die treibende Kraft des Projektes vor Ort, Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm, hervor. "Es ist mutig, als Gemeinde so ein kolossales Investitionsvolumen zu schultern." Immerhin handelt es sich um 4,2 Millionen Euro. "Der Freistaat hat sich aber sehr vernünftig mit Zuschüssen beteiligt." Es sei zudem gelungen, die Straße "in Einklang mit der Natur zu bringen". Noch kurz vor seiner Abfahrt schwärmte Seehofer von der "wunderschön eingebetteten" Trassenführung.

Bürgermeisterin Rita Böhm sprach ihrerseits ihren Dank für die rasche Durchführung der Straßenbaumaßnahmen aus. "Ein so großes Fest ist heute gerechtfertigt", sagte sie. Nicht nur ob des finanziellen Kraftaktes für die Gemeinde – es ist das größte Projekt, das Kinding bislang schulterte –, sondern auch wegen der schnellen Durchführung der Baumaßnahme. Nur knapp ein Jahr hatte es gedauert, wenngleich sich die Planungen bereits deutlich länger hingezogen hatten. "Es ist ein lang gehegter Wunsch der Gemeinden, der heute in Erfüllung geht", so Böhm. Umso schöner sei es, dass Ministerpräsident Horst Seehofer mit dabei sei. Auch der Stimmkreisabgeordnete, Staatskanzleichef Siegfried Schneider, sei stets ein Befürworter der Straße gewesen. Böhm entschuldigte ihn wegen eines anderen Termins. "Ich vertrete ihn", warf Seehofer ein.

Mit einem verschmitzten Lächeln auf die Euerwanger Blaskapelle bemerkte Rita Böhm, dass das Dorf nun nicht mehr aussterben müsse. Immerhin habe man sich lange schon ob der desolaten Ortsverbindung beschwert. Die Blaskapelle spielte zur Feier des Tages auf – kostenlos.

Auch Landrat Anton Knapp zeigte sich, ebenso wie sein Vorgänger Xaver Bittl, hocherfreut über den Abschluss der Tiefbaumaßnahme. "Durch den Ausbau der Gemeindeumfahrung konnte auch die Verkehrsverbindung zu unserem Nachbarlandkreis Roth und in den Bezirk Mittelfranken optimiert werden." Welche Bedeutung diese Maßnahme habe, zeige die Anwesenheit des Ministerpräsidenten.

Dem Festakt vorangegangen war eine kleine kirchliche Feier, bei der Pfarrer Franz Meier und die evangelische Pfarrerin Astrid Zeilinger Straße und Brücke segneten. "Der Segen ist keine Garantie, dass in Zukunft alles gut geht", betonte Zeilinger. "Wir müssen das unsere noch dazu tun."

Nach dem sich Horst Seehofer verabschiedete hatte, um in Nürnberg das Herbstvolksfest zu eröffnen, spielte die Euerwanger Blaskapelle die Ehrengäste in ein Festzelt, wo die Freigabe der Straße gefeiert wurde.