Ingolstadt
Kooperation mit Kenia

Ein Projekt von Studierenden und Unternehmern soll beide Seiten bereichern

05.02.2020 | Stand 02.12.2020, 12:02 Uhr
Die Studierenden kooperieren mit fünf Start-up-Unternehmen aus Kenia. −Foto: Schulte Strathaus

Ingolstadt/Eichstätt - Studierende der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt kooperieren über zwei Semester hinweg mit fünf Start-up-Unternehmen aus Kenia, die das Leben in ihrer Heimat verbessern wollen.

Schwerpunkte sind Landwirtschaft und Gesundheitswesen.

Die Studierenden gehören zur Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt (WFI) und stammen teilweise aus dem Masterstudiengang "Entrepreneurship und Social Innovation" unter Leitung von Prof. Dr. André Habisch, der die Professur für Christliche Sozialethik und Gesellschaftspolitik innehat.

"Die Bayer-Stiftung, über die der Kontakt zu den Unternehmen zustande gekommen ist, unterstützt solche Social-Impact-Pioniere finanziell, aber auch durch Mentoring, Coaching und Zugang zu einschlägigen Netzwerken, um sie in ihrem Vorhaben mit der nötigen Business-Expertise zu unterstützen. Einen wichtigen Bestandteil dieser Unterstützung bildet die Kooperation mit den KU-Studierenden", erklärt Habisch. Die brächten sich mit ihrer Expertise und Kreativität ein und haben im Gegenzug die Möglichkeit, die theoretischen und konzeptionellen Inhalte auch praktisch anzuwenden: "So erleben sie konkret, wie es sich anfühlt, als Unternehmerinnen und Unternehmer gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und ,Fluchtursachen zu bekämpfen'", so Habisch weiter.

Bei einem zweitägigen Auftaktworkshop im Stadion des FC Ingolstadt wurden die Studierenden unter anderem im Austausch mit der Ingolstädter Unternehmensberatung Achzig20 darauf vorbereitet, die Geschäftsmodelle der Social-Impact-Start-ups zu hinterfragen und diese durch kreative Lösungen zu verbessern. Zudem lernten sie dabei ihre jeweiligen Projektpartner und deren Konzepte kennen.

So hat die Plattform "M-shamba" zum Ziel, Kleinbauern dabei zu unterstützen, ihre Produkte nicht nur an Einheimische zu verkaufen, sondern sie zu exportieren. Bislang sind dabei viele Zwischenhändler eingebunden, die den Bauern sehr geringe Preise für ihre Produkte bezahlen, um sie dann mit Aufschlag weiterzuverkaufen. M-shamba geht über Kooperativen und Nicht-Regierungsorganisationen auf einzelne Bauern zu, um sie zum Teil eines Netzwerkes zu machen, das diesen Zwischenhandel erspart, damit die Bauern ein höheres Einkommen erzielen können. Dafür ist es erforderlich, den Netzwerkpartnern technische Kompetenzen zu vermitteln, damit sie ihr Angebot in der Plattform melden können.

Neben M-shamba beschäftigen sich zwei weitere Start-ups aus Kenia mit der Landwirtschaft, die ebenfalls über Online-Plattformen Lebensmittelverschwendung vermeiden beziehungsweise Investoren finden wollen, die Bauern eine breitere Geschäftsgrundlage ermöglichen. Hinzu kommen zwei Unternehmen, die Menschen ohne Zugang zur staatlichen Krankenversicherung die Finanzierung von medizinischer Versorgung ermöglichen wollen beziehungsweise eine günstige Versorgung mit Damenbinden in Slums gewährleisten möchten.

upd