Böhmfeld
"Auf meine eigene Art"

Bürgermeisterkandidat Jürgen Nadler stellt sich vor

20.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:55 Uhr
Mit einem Vortrag und einer "Klartextrede" wartete Bürgermeisterkandidat Jürgen Nadler bei der Informationsveranstaltung der SPD/FW Böhmfeld auf. −Foto: Halsner

Böhmfeld - Mit dem Slogan "Feuer und Flamme für Böhmfeld - gemeinsam, zusammen, miteinander - viel gestalten und nicht nur verwalten" beschreibt die SPD/FW-Wählergemeinschaft Böhmfeld ihr Programm für die Kommunalwahl am 15. März.

 

Der parteilose Bürgermeisterkandidat von SPD/FW, Jürgen Nadler, betonte, dass damit nicht nur die Zusammenarbeit innerhalb der eigenen Fraktion gemeint sei, sondern auch das Zusammenwirken aller Mitglieder im künftigen Gemeinderat.

Er und sein Team stellten das Wahlprogramm vor, das sie über mehrere Monate gemeinsam mit Bürgern erarbeitet haben. Die SPD/FW wollen unter anderem den Ortskern aktivieren, die Baulandpolitik fortsetzen, den Grundwasserschutz verbessern, das Gemeinschaftshaus für Feuerwehr, Schützen und Rotkreuzbereitschaft bauen, die Grundschule im Dorf erhalten und für jedes Kind eine optimale Bildung und Betreuung gewährleisten.

"Ich habe mit einem fairen Wahlkampf gerechnet, weil wir doch letztlich an einem Strang ziehen werden", sagte Nadler. Aufgrund aktueller Vorkommnisse wolle er aber "Klartext reden über im Dorf kursierende Wahlkampf-Kuriositäten". Die CSU/UW-Seite warte "mit merkwürdigen Ansagen auf". So wird laut Nadler öffentlich behauptet, alle Vorhaben der Gemeinde bedürften der Hinterfragung und nach der Wahl sei wegen der Finanzierung des Gemeinschaftshauses ein Kassensturz erforderlich. Nadler sagte, seit 21 Monaten seien alle Beteiligten in sämtliche Planungsschritte des Gemeinschaftshauses eingebunden. Die Durchführung eines Plangutachtens mit vier Architekturbüros sei einvernehmlich organisiert worden. Feuerwehr, Schützenverein und Rotkreuzbereitschaft hätten sich für den Entwurf des Architekturbüros Kolbinger aus Ingolstadt entschieden, ebenso wie die große Mehrheit der Bürger, die die Pläne bei der öffentlichen Präsentation in Augenschein genommen hätten. Jeder Gemeinderat könne jederzeit die finanzielle Lage der Kommune zum Jahresende 2019 mit einem Guthabenpolster von drei Millionen Euro überprüfen, so Nadler. "Wenn man trotzdem eine Kassensturz fordert, dann bitte nicht erst nach der Wahl, sondern sofort", forderte er.

Außerdem sei das Gemeinschaftshaus im Wasserschutzgebiet ohne Wenn und Aber zulässig. Lediglich die Leitungen dürften nicht unter der Bodensohle verlegt werden und der Arbeitsraum sei mit bindigem Material zu verfüllen. "Ein Blick in die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans würde hier nicht schaden", so der Bürgermeisterkandidat.

Weiter führte Nadler aus, dass der Prozess zur aktiven Innenentwicklung längst eingeleitet sei. Die Studie zur Erhebung der Innenentwicklungspotenziale habe zum Antrag auf Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm geführt. Das beabsichtigte Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) werde zusammen mit den Eigentümern Maßnahmen im Bereich der Nachverdichtung, der Nahversorgung und gemeinschaftlicher Wohnformen erarbeiten.

Nadler dankte Bürgermeister Alfred Ostermeier dafür, dass er mit dem Erwerb des Schipper-Gartens östlich der Grundschule viel Platz für die anstehende Aufgabe geschaffen habe, die Schule für die Verwirklichung der Ganztagesbetreuung zu optimieren. Im Übrigen sei die ganztätige Betreuung aller Kinder bis zu zehn Jahren seit dem Neubau des Hortes 2013 bereits Realität in Böhmfeld. "Was Alfred Ostermeier gut vorbereitet hat, werde ich mit voller Kraft und Motivation weiterführen, aber auf meine eigene Art", kündigte Nadler an.

Mit einem Fernglas symbolisierte er die Aufgabe eines Rathauschefs, mit vorausschauendem Weitblick die Gemeinde zu gestalten und nicht nur zu verwalten. Dass ihm Böhmfeld am Herzen liege, zeige sein langjähriges Engagement in Vereinen und vor allem sein zehnjähriger Einsatz als Feuerwehrkommandant, der viele Berührungspunkte mit der Kommune habe. Und als Betriebswirt bei den Stadtwerken Ingolstadt sei die gemeindliche Aufgabe, vernünftige Produkte zu einem angemessenen Preis zu beschaffen, sein tägliches Geschäft.

Als der Bürgermeisterkandidat berichtete, mehrere Bürger hätten ihn auf das Gerücht angesprochen, wonach Ostermeier als Ruheständler einen bezahlten Beratervertrag mit dem neuen Gemeindeoberhaupt abschließen wolle, hielt es den amtierenden Bürgermeister nicht mehr auf seinem Platz: "Definitiv nicht! Mein Name ist nicht Alfred Lehmann, sondern Alfred Ostermeier! "

Bei den Informationsveranstaltungen im Sportheim des FC Böhmfeld und im Gasthaus Beckerwirt stellten die Kandidaten ihre "Herzensthemen" vor gefülltem Saal vor. Mitgebrachte persönliche Gegenstände schufen Anschaulichkeit. Andreas Escherle sorgte mit dem Akkordeon für die musikalische Umrahmung.

Das Angebot "Theken-Talk", - jeweils 90 Minuten für Erklärungen zum Wahlprogramm sowie für Gespräche mit Bürgern - läuft weiter: Am Samstag, 22. Februar, "Beim Hittner", Hofstetter Straße 2, mit Jürgen Nadler, Melanie Kroneck und Tobis Lindl; Samstag, 29. Februar, am Mittelweg 6, mit Jürgen Nadler, Maria Wiegand und Helmut Krome; Samstag, 1. März, am Rondell im Pfarrer-Federl-Ring, mit Jürgen Nadler, Hans Keller und Josef Stelz sowie Sonntag, 8. März, an der Bonifatiusstraße 23, mit Jürgen Nadler, Josef Stelz und Martin Natzer. Beginn ist jeweils um 14.30 Uhr.

sdr