Eichstätt (EK) Die Kommunalwahlen im März 2020 können wirklich spannend werden: 1 Landrat, 1 Oberbürgermeister, 27 Bürgermeister, 1 kompletter Kreistag und 30 Stadt- beziehungsweise Gemeinderäte werden im März 2020 im Landkreis Eichstätt zu wählen sein. Allmählich machen sich die Fraktionen Gedanken über Kandidatinnen und Kandidaten, in so manchem Stadt- und Gemeinderat wird der Ton mit Blick auf den bevorstehenden Wahlkampf schon rauer.
Wie bei jeder Wahl werden die Fäden auch diesmal wieder im Landratsamt zusammenlaufen - dort ist man wegen der Kommunalwahl aber noch ganz entspannt. Zunächst steht ja am 26. Mai noch die Europawahl bevor. Und für die Kommunalwahl hat die Bayerische Staatsregierung noch keinen verbindlichen Wahltermin festgesetzt. Aller Voraussicht nach wird die Wahl wohl am 15. März 2020 stattfinden - das sei aber noch nicht 100-prozentig fix, sagt Sachgebietsleiter Georg Stark.
Fest steht, dass die neue sechsjährige Amtsperiode für die Landkreise, Städte und Gemeinden in Bayern am 1. Mai 2020 beginnt und dass deshalb die turnusmäßigen Wahlen im März 2020 stattfinden müssen. Das ergibt sich aus dem bayerischen Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz, kurz und amtlich GLKrWG genannt.
Spätestens 52 Tage vor dem Wahltermin müssen die Parteien ihre Wahlvorschläge für die Bürgermeister- und Gemeinderatskandidaten einreicht haben, das wäre also bei einer Wahl am 15. März der 24. Januar 2020. In der Praxis werden die Kandidatinnen und Kandidaten allerdings sicher wieder deutlich früher vorgestellt werden - damit sie auch wirklich noch genug Zeit haben, spätestens nach der Sommerpause die Werbetrommel zu rühren.
Im Eichstätter Kreistag gibt es 60 Sitze zu vergeben. In den Gemeinderäten sind es landkreisweit insgesamt 472 oder 476 - das wird sich nach den Einwohnerzahlen richten, die vom Statistischen Landesamt noch aktualisiert werden müssen.
Dass der Landkreis Eichstätt einen neuen Landrat bekommen wird, ist schon bekannt. Denn Anton Knapp (CSU) hat wie berichtet im Februar mitgeteilt, dass für ihn nach zwei Amtsperioden im kommenden Frühjahr Schluss sein wird: Er wäre bei einer Wiederwahl 65 Jahre alt - dürfte damit zwar noch antreten, möchte sich eine weitere Amtszeit, die er dann mit 71 Jahren beenden würde, aber nicht mehr antun.
In den Gemeinden Böhmfeld, Hepberg und Stammham wird es ebenfalls mit Sicherheit einen Wechsel auf den Chefsesseln in den Rathäusern geben: Die Amtsinhaber Alfred Ostermeier (SPD), Albin Steiner (CSU) und Hans Meier (UW) werden im März 2020 die Altersgrenze von 67 Jahren erreicht haben und stehen deshalb nicht mehr zur Wiederwahl.
Für die Stadt Eichstätt hat Oberbürgermeister Andreas Steppberger (FW) bereits mitgeteilt, dass er 2020 erneut kandidieren möchte. Die Große Kreisstadt, die bisher ihren Oberbürgermeister immer zwei Jahre vor den Stadtratswahlen gekürt hatte, reiht sich damit wieder in den allgemeinen Wahlturnus ein. Erstmals werden also Oberbürgermeister und Stadtrat wieder gleichzeitig gewählt - bisher war die OB-Wahl stets außertourlich zwei Jahre vor der Stadtratswahl. Steppberger wird deshalb 2020 eine achtjährige statt der üblichen sechsjährigen Amtszeit absolviert haben.
Damit werden von den 30 Landkreisgemeinden nur noch zwei Bürgermeister außer der Reihe bleiben: In Buxheim wurde Bürgermeister Benedikt Bauer erst 2017 und in Lenting wurde Bürgermeister Christian Tauer erst 2018 gewählt - beide können sich also 2020 entspannt zurücklehnen und die Gemeinderatswahlen mitverfolgen.
In Böhmfeld, Egweil, Mindelstetten und Oberdolling haben die Gemeinderäte in den nächsten Monaten auch noch die Frage zu klären, ob das Bürgermeisteramt weiter ein Ehrenamt bleiben soll. Alle anderen 26 Rathauschefs im Landkreis Eichstätt sind bereits hauptamtlich.
Eva Chloupek
