Titting
Kleine Organisation mit großem Herz

Erlös des "Eine-Welt-Laufs" im April geht an "Hope - we help children"

08.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:35 Uhr

Titting (EK) Manchmal klingen die Probleme der Welt erdrückend.

Was kann der einzelne Mensch gegen eine Hungersnot in Afrika, gegen Kriege an verschiedenen Stellen auf der Erde oder gegen soziale Ungerechtigkeit im eigenen Land tun. Eine pragmatische Antwort auf diese Frage gab Wolfgang Ponto vom Verein "Hope - we help children" bei seinem Vortrag im Gasthaus Baumann in Titting. Dieser Verein bekommt heuer die Spenden aus dem "Eine-Welt-Lauf" in Titting, der am 21. April stattfindet.

Der Verein "Hope", 2015 gegründet, hat heute etwa 70 Mitglieder und will schwerkranke Kinder in der Ukraine unterstützen. "Wir sind eine kleine Organisation mit großem Herz", sagt der 49-jährige Allgäuer Ponto. Auslöser für das soziale Engagement war der Besuch eines Krankenhauses in Lviv (Lemberg) während eines Champions-League-Spiels des FC Bayern München. "Wenn Du siehst, unter welchen Bedingungen Kinder dort im Hospital behandelt werden, dann ist Fußball wirklich Nebensache. "

Ponto sagte, dass Wirtschaftskrise und Krieg verhindern würden, dass der ukrainische Staat in die medizinische Versorgung investierte. Der Zustand öffentlicher Krankenhäuser, die kostenlose Verfügbarkeit von Medikamenten und die ärztliche Versorgung seien dementsprechend schlecht. Er habe gesehen, wie schlecht der bauliche Zustand von Gebäuden, wie heruntergekommen die Einrichtung und wie gering die hygienischen Standards in der Klinik seien. Dazu hatte er auch Videos zum Vortrag nach Titting mitgebracht.

Die Gruppe um Ponto überlegte, wie sie helfen könnte. Schnell stand fest: "Wir wollen den Kindern, die nichts für die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in ihrem Land können, eine bessere Behandlung ermöglichen", sagt der Raitenbucher Daniel Schmidt, der den Vortrag zusammen mit Ponto gestaltete.

Was jeder tut, das sei unterschiedlich: Für Ponto waren es 36 Reisen in die Ukraine in den vergangenen drei Jahren, bei denen er Hilfsgüter brachte und mitverfolgte, dass gesammelte Spenden sinnvoll und vollumfänglich eingesetzt werden. Zu den Projekten, die "Hope" seither unterstützte, zählen neben Kinderkrankenhäusern auch eine Schule, ein Kindergarten, zwei Waisenhäuser, eine Einrichtung für behinderte Menschen und das erste mobile Kinderhospiz der Ukraine. Wichtig ist dem Verein das Prinzip von "Leistung und Gegenleistung": Die Unterstützung werde vor allem dann geschätzt, wenn sich die Empfänger der Hilfe auch aktiv einbringen müssen. Bei einer der größten Aktionen des Vereins wurden so beispielsweise 300 intakte Krankenhausbetten gesammelt. Den Transport mit 13 Sattelzügen haben dann die Ukrainer selbst übernommen. Für die Mitglieder von "Hope" sei es schön zu sehen, dass die Menschen vor Ort anpacken, wo sie nur können. So helfen zum Beispiel Krankenschwestern nach Dienstschluss gemeinsam mit Eltern der behandelten Kinder tatkräftig beim Umbau der Krankenzimmer mit.

Die beim "Eine-Welt-Lauf" gesammelten Spenden werden dieses Jahr gezielt für die Modernisierung der Ohmadyt-Kinderklinik in Lviv genutzt. Hier soll der Umbau und die Modernisierung der Neugeborenen- und Kinderstation unterstützt werden. Soweit möglich sollen auch Behandlungs- und Aufenthaltsräume finanziert werden. Das Kinderkrankenhaus ist das Größte in der West-Ukraine. Jährlich werden dort 21000 Kinder stationär behandelt. "Mit vielen kleinen Schritten beim Lauf werden wir hier gemeinsam so einiges bewerkstelligen können", so dass Schlusswort des Vortrags.

Der Lauf am 21. April ist übrigens bereits ausgebucht. Für den Kinderlauf sind aber noch bis zwei Wochen vor dem Start Nachmeldungen über die Internetseite möglich: www. eine-welt-lauf-titting. de. Dort gibt es auch weitergehende Informationen.