Kipfenberg
Wenn die Trompeten rocken

Die Blaskapelle Kipfenberg zeigte in ihrem Konzert viele Stilrichtungen Abschied von Markus Beck

30.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:37 Uhr

Foto: DK

Kipfenberg (EK) Bei ihrem Jahreskonzert konnte die Blaskapelle Kipfenberg einmal mehr eine volle Turnhalle mit begeisterten Zuhörern für sich verbuchen: Das Programm, angekündigt als "bunter Blumenstrauß an Melodien verschiedener Stilrichtungen", hielt, was es versprach.

Nach einem volltönenden Eröffnungssignal des Blechbläserensembles begannen die jungen Musikerinnen und Musiker der Bläserklasse ihre konzentrierten und nahezu perfekt einstudierten Konzertbeiträge mit dem Stück Laredo, einem Konzertmarsch von John Higgins. Dann folgte der "Summernight Rock", komponiert und arrangiert von Steve McMillian. Wie der Moderator Kienast versprach, gelang es dem Ensemble, "die ein oder anderen alten Knochen rocken zu lassen".

Als Abschlussstück des ersten Konzertteils gaben die beiden Ensembles unter dem einfühlsamen Dirigat von Musikschulleiterin Angelika Matheis gemeinsam den "Goaßhenker-Marsch" in einer Uraufführung zum Besten: Der Marsch ist ein Geschenk des langjährigen Bezirksdirigenten Klaus Gottschall an die Kapellen. Der Vereinsvorsitzende Josef Thoma kündigte an, den Marsch fest ins Repertoire aufzunehmen.

Das erste Stück der Blaskapelle Kipfenberg, die mit gut über 40 Musikerinnen und Musikern angetreten war, eröffnete eine Reihe an Beiträgen aus dem Bereich der "neuen Blasmusik": Neben dem zackig präsentierten Konzertmarsch "Salemonia" und der schmissigen Polka "Musikantenliebe" lieferte die Kapelle den Beweis, dass auch sehr einfühlsame und in den Harmonien komplexe Stücke gekonnt dargeboten werden können, etwa der Walzer "Leonie".

Nach der Pause nahm die Jugendkapelle auf der Bühne Platz und begeisterte die Zuhörer mit ihren gekonnt dargebotenen Musicalmedleys, aber auch mit der rhythmisch anspruchsvollen "Young Fanfare" und einen Retrohit von Neil Diamond, "I €˜m a Believer". Beide Stücke wurden mit einem frenetischen Applaus des Publikums belohnt.

Den abschließenden Konzertteil bestritt wieder die Blaskapelle Kipfenberg - mit musikalischen Ausflügen in den Wilden Westen oder die 1980er-Jahre. Nicht nur hier gelang es dem Moderator des Abends, Florian Kienast, das Publikum mit einer gelungenen Mischung an Interaktion, Information und Inspiration in seinen Bann zu ziehen.

Das vergangene Jahr der Kipfenberger Blaskapelle war durch den Dirigentenwechsel ein Jahr des Umbruchs. Dass eine Veränderung auch neue Türen öffnet und neue Wege aufzeigt, hat das Orchester unter der neuen Leitung von Dr. Christopher Thoma überzeugend bewiesen. Dies zeigten neben den Standing Ovations des Publikums vor allem die strahlenden Gesichter der Musikerinnen und Musiker nach dem fulminanten Auftritt.

Das Jahreskonzert der Blaskapelle Kipfenberg nahm Bürgermeister Christian Wagner zum Anlass, sich bei Markus J. Beck für die neunjährige Tätigkeit als Dirigent und musikalischer Leiter des Ensembles zu bedanken.

Er habe mit seinem Engagement nicht zuletzt auch das kulturelle Leben Kipfenbergs geprägt. Als Anerkennung überreichte er ihm ein Präsent, unter anderem die DVD-Reihe aus Fotos und Videobeiträgen über das Jubiläumsjahr der Goaßhenker, wo Beck mit verschiedenen Ensembles die diversen Veranstaltungen wie das Festspiel und das verlängerte Limesfest musikalisch bereichert hat.

Für 25-jährige Mitwirkung im Vereinsvorstand als Schatzmeisterin überreichte Vorsitzender Josef Thoma im Rahmen des Jahreskonzerts die Verdienstmedaille in Diamant an Lina Kienast. Der Musikbund von Ober- und Niederbayern ehrt damit verdiente und langjährige Funktionäre. Eine Bronzenadel für 15-jährige aktive Mitgliedschaft in der Kapelle bekamen Carolin Lenk (Querflöte) und Matthias Münchsmeier (Trompete).