Walting
Kindergarten wird nochmal vorgestellt

Einige Waltinger Gemeinderäte vertrauen den Zahlen nicht mehr - Weitere Info-Veranstaltung am Montag

01.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:50 Uhr
Hans-Peter Gabler
Das Modell zeigt die Dimensionen und die Gestaltung des Projektes Kindergarten in Walting. Das zuständige Architekturbüro Fischer aus Stuttgart wird das Vorhaben im Schützenhaus Walting noch einmal vorstellen und Fragen beantworten. −Foto: Gabler

Walting (EK) Der Neubau eines Kindergartens mit Krippe und Gemeindesaal in Walting war eigentlich schon in trockenen Tüchern. Doch jetzt soll das gesamte Verfahren neu aufgerollt werden.

Einige Mitglieder des Gemeinderats vertrauen den damals zugrunde gelegten Daten und Zahlen nicht mehr und glauben auch, dass die Bevölkerung nicht ausreichend einbezogen und informiert wurde. Das wurde bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats deutlich. Die Gremiumsmitglieder sind mit dem damaligen Beschluss nicht mehr zufrieden und halten ihn nicht für zukunftsfähig und ausreichend. Ihre Forderung lautet: Abkehr von dem damaligen Beschluss mit einem Neubeginn der Baumaßnahme unter der Einbeziehung einer zweiten Krippe.

Im September 2018 beschloss der Gemeinderat einstimmig dieses Bauvorhaben für drei Regelgruppen, eine Kita mit zusammen 88 Kindern und einen barrierefreien Gemeindesaal. Diese Kapazität ist für eine Förderung ausgelegt und nach den vorliegenden Erkenntnissen ausreichend. Gerade ein Gemeindesaal, der auch von Menschen mit Behinderung zugänglich ist, ist für Bürgermeister Roland Schermer unverzichtbar in der heutigen Zeit. "Allein für diesen Saal ist ein größerer Zuschuss zu erwarten und hätte eine vielfältige Nutzung neben den Gemeinderatssitzungen auch Theateraufführungen, Empfänge oder die Musikschule", sagte er.

Diesem Beschluss vorangegangen war eine europaweite Ausschreibung, Elternbefragungen und zwei gemeindliche Workshops. Das Architekturbüro Fischer aus Stuttgart hatte die Baupläne damals, wie mehrfach berichtet, vorgestellt. Bürgermeister Roland Schermer sieht den Beschluss auch heute noch bindend, weil keine neuen Erkenntnisse vorliegen. Aber genau die will eine Initiative jetzt erarbeiten. "Die Planung war keine Übergangslösung", sagte Schermer, "aber sollte sich die Situation wider Erwarten ändern, ist eine Erweiterung jederzeit möglich". Um nicht weiter unnötig Zeit zu verlieren, sollte die Maßnahme zügig angegangen werden. Diese Anschauung teilt auch eine Mehrheit des Gremiums. Es wurde aber weiter beschlossen, eine Infoveranstaltung in der Gemeinde abzuhalten. Das Architekturbüro Fischer wird bei dieser Gelegenheit noch einmal die Baupläne vorstellen und allen Verantwortlichen Rede und Antwort stehen. "Wenn neue und noch nicht berücksichtige Argumente auftauchen, sollte man sich denen nicht verschließen", so die Meinung einer Gemeinderätin. Die Veranstaltung findet am Montag, 4. Februar, im Schützenhaus in Walting statt und beginnt um 19 Uhr.

Verschiedene Beschlussvorschläge zu einem Flächennutzungsplan der Gemeinde wurden jeweils einstimmig abgesegnet.

Ebenfalls einstimmig genehmigte das Gremium die Errichtung eines Stationsplatzes durch die N-ERGIE mit verschiedenen Dienstbarkeiten zur Kabelverlegung auf einem Grundstück in Rapperszell.

Die Hebesätze der Gemeinde bleiben unverändert zu 2018 mit jeweils 300 von Hundert. Der Zinssatz für die kalkulatorischen Zinsen für das Jahr 2019 erhöht sich von 0,4 auf 0,6 Prozent und wurde so einstimmig genehmigt.

Im Rahmen des Vollzugs des Baugesetzbuches zur Einbeziehungssatzung "Brickl" in der Gemeinde Adelschlag/Möckenlohe erhebt die Gemeinde Walting einstimmig keinerlei Einwände.

Hans-Peter Gabler