Denkendorf
Keine Beteiligung am Leader-Projekt

Der Gemeinderat Denkendorf beschäftigte sich mit Gräbern und Solarstrom

25.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:04 Uhr
Ein Solarpark soll in Gelbelsee in der Nähe der A9 entstehen. Eine Einigung mit dem Besitzer eines angrenzenden Wohnhauses ist bereits in Sicht und muss nur noch in schriftliche Form gebracht werden. −Foto: Bernd Settnik/ dpa

Denkendorf (EK) In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Denkendorfer Gemeinderat, sich nicht am Leader-Projekt "Kommunale Blühflächen innerorts" zu beteiligen. Auch eine Solaranlage in der Nähe der Autobahn und Regelungen zu Bestattungen standen auf der Tagesordnung.

Bürgermeisterin Claudia Forster eröffnete die Sitzung mit einer positiven Nachricht: Im Baugebiet in Schönbrunn wurde ein weiteres Einfamilienhaus im Freistellungsverfahren genehmigt. Auch für den Anbau von drei Büroräumen an einen vorhandenen Betrieb im Gewerbegebiet "An der Römersäule BA II" gab es grünes Licht.

Im Anschluss stand ein Solarpark an der A9 zur Diskussion, den Ludwig Schranz beabsichtigt anzulegen. Bevor es zur zustimmenden Beschlussfassung kam, wollte der Gemeinderat geklärt wissen, wie die Beeinträchtigungen für das angrenzende Wohnhaus so gering wie möglich gehalten werden können. Die anwesende Planerin erläuterte, dass bereits Gespräche mit dem Eigentümer stattgefunden haben und dieser zu einer Einigung bereit ist. Letztendlich hat der Gemeinderat die bauleitplanerischen Maßnahmen, Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung eines Bebauungsplanes beschlossen.

Interessant für die Gemeinderatsmitglieder und auch für die anwesenden Zuhörer war schließlich die Vorstellung von möglichen Varianten für den Kindergartenneubau in der Krummwiesen. Die Architekten Werner Beck und Carina Kruck zeigten dem Gemeinderat vier Varianten für einen neuen Kindergarten auf. Architektin Carina Kruck stellte auch noch einige Lösungsansätze für den Energiebereich vor. Sobald dazu Vorgaben vom Gemeinderat vorliegen, kann auch eine Kostenschätzung erstellt werden, insbesondere auch, für wie viele Gruppen der Kindergarten errichtet werden soll. Die erste Tendenz im Gemeinderat ging schließlich zu Variante 2. Bei diesem Vorschlag bleibt Möglichkeiten einer eventuellen Erweiterung offen.

Weiter beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Dorferneuerung Gelbelsee. Hier fallen für die Aktualisierung der Planung für das Kirchenumfeld Mehrkosten an. Die Kosten wurden auf etwa 8240 Euro geschätzt, wobei die Gemeinde diese zur Hälfte tragen muss. Dem Nachtrag wurde zugestimmt. Weiteres Thema waren Bestattungen in der Gemeinde. Bisher sind in den Friedhöfen drei Bestatter zugelassen, jetzt wurde das Bestattungsinstitut Wolfgang Männer e.K. auf eigene Anfrage mit aufgenommen. Schwierigkeiten gab es in der Vergangenheit auch bei der Abwicklung von Bestattungen im Waldfriedhof in Gelbelsee. Hier durften von auswärtigen Bestattern angelieferte Urnen nicht von diesen bestattet werden. Künftig soll bei der Vergabe eines Baumgrabes am Waldfriedhof auch gleichzeitig die Ausnahmegenehmigung zur Bestattung an auswärtige Bestatter erteilt werden dürfen. Diesem stimmte der Gemeinderat zu.

Zum Thema Breitbanderschließung informierte die Verwaltung, dass im Rahmen des Förderprogrammes Bund ein Glasfaserkabel vom Knotenpunkt in der Zandter Straße zur Schule verlegt werden könnte. Da die Anlieger davon jedoch nicht profitieren würden, lehnte der Gemeinderat eine solche Verlegung ab.

Weitere Anträge führten zu folgenden Ergebnissen: Der Jagdgenossenschaft Dörndorf wird für im vergangenen Jahr getätigte Wegebaumaßnahmen ein Zuschuss von 3183,64 Euro ausbezahlt. Die vom Arbeitskreis Agenda 21 vorgeschlagenen Pflanzmaßnahmen an Garagenwänden und der Straße sollen zunächst in einer Anliegerversammlung zusammen mit dem Bauamt diskutiert werden. Sind diese Gespräche positiv, kann ein Planer beauftragt werden. Bei einer Lagerhalle in der Alemannenstraße wurde der Einbau eines Ausstellungs- und Verkaufsraums, einer Fahrzeugaufbereitung, zweier Werkstätten, eines zusätzlichen Tors, dreier Schaufenster an der Nordseite und eines Edelstahlkamins genehmigt. Schließlich äußerte sich der Gemeinderat positiv zum Vorschlag der Regierung von Oberbayern, die bisherige Gemeinschaftsunterkunft in ein Übergangswohnheim umzuwandeln. Die Umnutzung soll nach dem Vorbild Bad Reichenhalls geschehen, die Regierung von Oberbayern soll Betreiberin der Einrichtung bleiben.

Anschließend stellte Bürgermeisterin Claudia Forster dem Gemeinderat das Leader-Projekt "Kommunale Blühflächen innerorts" vor. Die Bauhofmitarbeiter sollen dabei angelernt werden, wie in Zukunft die gemeindlichen Blühflächen auch in Eigenregie mit heimischen Pflanzen angelegt und auf Dauer gepflegt werden können. Die Kosten, die auf die Gemeinde zukämen, betragen circa 10000 Euro. Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass das Ziel, gemeindliche Blühflächen anzulegen, auch ohne eine Beteiligung an dem Projekt erreicht werden kann. Eine Beteiligung wurde abgelehnt.

Zum Schluss des öffentlichen Teils der Sitzung gab Kämmerin Daniela Herrler in einem Schnelldurchlauf den Rechenschaftsbericht zur Jahresrechnung 2018 bekannt. Der Verwaltungshaushalt schließt mit 11629124,71 Euro ab und damit 4,82 Prozent über dem Haushaltsansatz. Der Vermögenshaushalt endet mit 10619211,08 Euro und damit 7,83 Prozent über dem Haushaltsansatz. Besonders erwähnenswert ist, neben der guten Entwicklung der Einnahmen aus Gewerbesteuer, Einkommen- und Umsatzsteuerbeteiligung, die Entwicklung der Rücklagen. Diese erreichen zum Jahresende einen neuen Höchststand von 12095393,26 Euro und das bei Schuldenfreiheit.

Hugo Knittel