Böhmfeld
Kein Glyphosat mehr auf Gemeindeäckern

Sitzung des Gemeinderats Böhmfeld - Verbot soll bei neuen Verträgen selbstverständlich werden

21.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:02 Uhr
Unkrautvernichtungsmittel, die den Wirkstoff Glyphosat enthalten, sind umstritten. −Foto: Pleul/dpa

Böhmfeld (EK) Der drastische Rückgang der Insekten hat die Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Böhmfeld unter Leitung von Klaus Peter Rinke zu ihrem Antrag "Verbot von Glyphosat auf gemeindlichen Flächen" veranlasst. Auf der Tagesordnung stand er in der Sitzung des Gemeinderates Böhmfeld.

"Meine erste Amtshandlung war es 1984, die Verwendung von Unkrautvertilgern auf gemeindlichen Grünflächen zu untersagen", informierte Bürgermeister Alfred Ostermeier. Dies gelte auch für Glyphosat. Anders verhalte es sich bislang bei verpachteten landwirtschaftlichen Flächen. Rasch einigte sich das Gremium dahingehend, dass das Verbot in neu abgeschlossenen Verträgen eine Selbstverständlichkeit wird. Bei laufenden Pachtverträgen werden die Pächter darauf hingewiesen, dass der sofortige Verzicht auf Glyphosat mit einem Neubeginn der Pachtlaufzeit belohnt wird. Auf dieses Angebot einzugehen, sei aber alleinige Entscheidung der Pächter, machte Ostermeier klar.

Die durch Borkenkäferbefall ausgelichteten Flächen im Gemeindewald sollen bei günstiger Witterung noch heuer bepflanzt werden. Ausschreibung und Förderantrag laufen. Nach Abzug von staatlichen Zuschüssen werden Kosten von 2500 Euro entstehen. Der Gemeinderat ermächtigte den Bürgermeister, den diesbezüglichen Auftrag einem kostengünstigen Anbieter zu übergeben.

Gerne trafen sich Kinder und Jugendliche an der Stockruine am Reisberg. Sie nutzten das ehemalige Freizeithäuschen einer Ingolstädter Familie auch, um sich in der "Farbspayerkunst" zu üben. Aus Sicherheitsgründen werden die Überreste demnächst beseitigt. Der Auftrag hierzu sei bereits erteilt, gab Bürgermeister Ostermeier zu verstehen. Der Ärger über Schmierereien an Grundschule und Kinderkrippe mit Hort sei mittlerweile beigelegt, berichtete er. Die Eltern der "Künstler" haben die Kosten für die Beseitigung der Schäden übernommen.

Die Telekom habe den Breitbandausbau für schnelles Internet inzwischen abgeschlossen, teilte Ostermeier mit. Derzeit würden nur noch Mängel der Bauausführung behoben.

Ärger im Dorf eingebracht hat der Gemeinde das Eingehen auf den Wunsch eines Landwirts, der seine Maschinenhalle auf seine landwirtschaftliche Fläche direkt neben dem Baugebiet "Ziegelstadelweg" errichten wollte. Weil mittel- bis langfristig mit einer Erweiterung des Baugebietes zu rechnen ist, bot die Kommune ihre Unterstützung an, wenn der Bauer auf einen anderen Standort ausweiche. Es war die Schambacher Straße. Die Gemeinde übernahm Mehrkosten für Strom und Planänderung in Höhe von knapp 13000 Euro. "Das werden wir nicht mehr machen. Wir werden niemanden mehr zu seinem Glück zwingen", versicherte Ostermeier.

Nach Auflösung der FWR-Energiegenossenschaft Böhmfeld steht für die Anteilseigner die Rückzahlung ihre Einlagen aus den Restmitteln der Genossenschaft kurz bevor. Es sind dies knapp 50 Prozent der urspünglichen Beträge.

In der Verwaltungsgemeinschaft Eitensheim wurde die Homepage der Gemeinde Böhmfeld neu gestaltet. Nutzer sollten einen Blick darauf werfen, eventuelle Fehler melden und Verbesserungsvorschläge machen, sagte der Gemeindechef. Für die Weihnachtsausgabe von "Böhmfeld aktuell" können noch bis 30. November Fotos und druckreife Texte abgegeben werden, informierte er.

Am 6. Januar findet um 17 Uhr der Neujahrsempfang im Kotterhof statt. Gastredner ist Kreisbrandrat Martin Lackner, aus Anlass des hervorragenden Abschneidens der Jugendfeuerwehr mit einem Vortrag mit den Schwerpunkten Freiwillige Feuerwehr und Ehrenamt. Den musikalischen Part übernimmt die "Ruaßkuchlmusi".

Anneliese Siebendritt