Denkendorf
Kauf von neuen Geräten beschlossen

Gemeinderat Denkendorf entscheidet sich dazu, für etwa 65000 Euro Unimog-Ausstattung anzuschaffen

26.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:34 Uhr
Der neue Unimog, den die Gemeinde 2019 angeschafft hat, wird mit neuen Geräten für Rückschnitt und Mulchen ausgestattet. −Foto: Knittel

Denkendorf - Bei der Sitzung des Denkendorfer Gemeinderats ging es unter anderem um den Waldkindergarten und um den Haushalt; eine Diskussion hat es über die Anschaffung von Geräten gegeben.

Anschaffung von Geräten Die Verwaltung hat zunächst in einer ausführlichen Sitzungsvorlage die Situation des Bauhofes aufgezeigt. Demnach sind circa 30 Kilometer gemeindliche Straßen und circa 40 Kilometer Windschutzhecken zu pflegen. Entlang der gemeindlichen Straßen- und Feldwege müssen Bäume, Sträucher, Hecken und sonstige Pflanzen, die in den Luftraum über Wege und Plätze hineinragen, geschnitten werden.

Im Jahr 2019 wurde ein neuer Unimog angeschafft. Dieses Fahrzeug wird zum Mulchen eingesetzt. Dafür hat es einen Seitenausleger, der vorne am Unimog angebaut wird. Das Mulchen etwa von Gräben ist mit diesem Anbaugerät nicht möglich. Das Freischneiden der gemeindlichen Straßen und der Rückschnitt von Hecken erfolgt derzeit in Handarbeit mit Hochentaster oder mit einem Fahrzeug von Fremdfirmen, was verschiedene Nachteile mit sich bringt.

Um die Arbeiten professionell, wirtschaftlich und sicher ausführen zu können, hat die Verwaltung vorgeschlagen, den neuen Unimog mit einem Ausleger mit den passenden Anbaugeräten nachzurüsten. Die Arbeiten könnten kurzfristig, abhängig vom Wetter und unabhängig von Fremdfirmen eingeteilt werden; die Kosten betragen circa 65000 Euro.

In der Aussprache kamen sehr deutliche Worte, die sich gegen einen Kauf der Geräte aussprachen und eine Vergabe an externe Anbieter vorschlugen. Angesprochen wurde auch die Möglichkeit einer kommunalen Zusammenarbeit. Jürgen Sendtner (CW) regte an, dass dem Gemeinderat eine Liste mit Geräten vorgelegt werden sollte, für die eine interkommunale Zusammenarbeit möglich ist.

Letztendlich hat sich der Gemeinderat mit einem Abstimmungsergebnis von acht zu sieben für einen Kauf, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, ausgesprochen.

WaldkindergartenIn der vergangenen Wahlperiode hat der Gemeinderat festgelegt, dass die Betreuungsplätze in den gemeindlichen Betreuungseinrichtungen ausschließlich an Kinder aus dem Gemeindebereich vergeben werden dürfen. Für den Waldkindergarten liegt nun für ein ortsfremdes Kind eine Anmeldung vor. Laut Bürgermeisterin Claudia Forster ist die Aufnahme des Kindes grundsätzlich möglich, weil Anmeldungen für den Waldkindergarten aus dem Gemeindebereich sehr spärlich vorliegen. Die Rathauschefin hat daher vorgeschlagen, für den Waldkindergarten die Aufnahme von ortsfremden Kindern - befristet jeweils für ein Betreuungsjahr - ausnahmsweise zuzulassen. Diesem Vorschlag ist der Gemeinderat gefolgt, hat aber auch zugleich angeregt, dass geeignete Maßnahmen zu ergreifen sind, die Möglichkeit des Waldkindergartens publik zu machen.

SchulzaunDie Vergabe der Zaunbauarbeiten zur Einfriedung des Naturspielpausenhofes an der Schule Denkendorf sind als Verhandlungsvergabe ausgeschrieben worden. Die Zaunhöhe wurde auf 1,20 Meter festgelegt, die Ausführung erfolgt als feuerverzinkter Doppelstabmattenzaun. Hierzu wurden drei geeignete Firmen zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Eingegangen sind zwei Angebote mit Summen zwischen 13500 Euro und 23000 Euro. Der Auftrag wurde im nicht öffentlichen Teil der Sitzung vergeben. Im Zuge der Information wurde angeregt, die bestehende Hecke zu roden. Nach einer kurzen Diskussion legte der Gemeinderat aber fest, dass die Hecke stehen bleibt. Bei der Gestaltung ist die Schule mit einzubeziehen.

Spritzenanhänger Für die Feuerwehr Bitz soll zunächst ein Tragkraftspritzenanhänger beschafft werden. Als Zugfahrzeug könnte das Mannschaftstransportfahrzeug aus Denkendorf verwendet werden, wenn dort ein neues fällig ist. Für Gelbelsee sind zwei neue Fahrzeuge vorgesehen. Der Gemeinderat hat ohne große Diskussion der Beschaffung zugestimmt.

Gemeinde-AppIn der Sitzung ging es außerdem um unkomplizierte Informationswege. Diese werden laut Bürgermeisterin Claudia Forster immer wichtiger. Gerade in Zeiten von Corona oder beim Sturmtief "Sabine" wurden die Facebookseite und die Homepage der Gemeinde intensiv bedient. Die Installation einer Gemeinde-App wäre ein weiterer, innovativer Schritt in Richtung modern aufgestellte Gemeinde. Ein Angebot einer Firma aus dem Landkreis liegt vor; um weiter zu planen beziehungsweise dann noch zwei weitere Angebote einzuholen, solle ein Grundsatzbeschluss erfolgen. Ganz so einfach sahen dies die Gemeinderatsmitglieder nicht. Zunächst sollten Kosten und Nutzen geprüft werden. Weiter wollten die Gemeinderatsmitglieder zunächst einmal ein Muster sehen, bevor ein definitiver Beschluss gefasst wird.

SchülerleihgeräteWeiter ging es mit dem Förderprogramm zur Beschaffung von Schülerleihgeräten im Rahmen des "Sonderbudget Leihgeräte". Für das Förderprogramm Digitalbudget für ein digitales Klassenzimmer bekam die Gemeinde eine Zuwendung in Höhe von 26289 Euro im Haushaltsjahr 2018. Die Zuwendung wurde für den IT-Raum und den Server verwendet. Ebenfalls wurde ein digitales Musterklassenzimmer mit neuen Softwareprogrammen und einem neuen Fernseher eingerichtet. Die Lösung über ein Fernsehersystem soll mittelfristig die vorhandenen Beamer und Elmos (Dokumentenkamera) ersetzen.

Die Schule Denkendorf und die Gemeinde Denkendorf als Schulaufwandsträger wollen im Haushaltsjahr 2020 das zusätzliche "Sonderbudget Leihgeräte" des Freistaates Bayern im aktuellen Thema Digitalpakt Schule in Höhe von 9812 Euro beantragen. Dabei handelt es sich um den Verleih mobiler Endgeräte, gerade für sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler, die keinen Zugang zu einem geeigneten Gerät haben, die digitale Schule möglich zu machen. Wegen der Corona-Pandemie erfolgt der Unterricht seitdem insbesondere auf digitalem Weg als Home-Schooling. Durch das zur Verfügung gestellte Geld könnte die Schule Denkendorf einen Bestand von Leihgeräten aufbauen. Vorgeschlagen wurde die Anschaffung des MacBookPro und der iPads 10,2'. Ohne tiefer gehende Diskussion wurde die Anschaffung beschlossen. In diesem Zusammenhang bemerkte Bürgermeisterin Claudia Forster, dass es zwar schön sei, Gerätschaften anzuschaffen, viel wichtiger wäre es jedoch, wenn der Freistaat Bayern der Schule mehr Lehrer und damit mehr Lehrerstunden zur Verfügung stellen würde.

HaushaltKämmerin Daniela Herrler stellte den Rechenschaftsbericht 2019 vor. Der Gesamthaushalt schloss mit rund 16 Millionen Euro ab. Die getätigten Maßnahmen lagen um knapp zwei Drittel unter den im Haushaltsplan veranschlagten Zahlen. Insgesamt konnten 2019 neue Höchstwerte erreicht werden, unter anderem bei den Verwaltungs- und Betriebseinnahmen sowie der Einkommen- und Umsatzsteuerbeteiligung. Auch die Ausgaben, etwa für Verwaltung und Betrieb, Personal oder die Kreisumlage, sind gestiegen. Das Rücklagenkonto der Gemeinde weist zum 31. Dezember 2019 einen Stand von rund 12,3 Millionen Euro auf. Die Gemeinderatsmitglieder haben von dem Vorbericht Kenntnis genommen. Dieser geht nun in die Rechnungsprüfung.

Zum Schluss der Sitzung verabschiedete Bürgermeisterin Claudia Forster die bisherige Kämmerin Daniela Herrler mit einem Blumenstrauß und bedankte sich für die engagierte Arbeit. Außerdem hat der Gemeinderat Denkendorf die Bürgermeisterin Claudia Forster sowie den Zweiten Bürgermeister Alfons Weber zu Standesbeamten für Eheschließungen und zur Begründung von eingetragenen Lebenspartnerschaften bestellt.

EK


Hugo Knittel