Eichstätt
Kanalsanierung soll im Frühjahr starten

Marktrat Nassenfels beauftragt die Ausschreibungen - Investitionskosten lieben bei 1,7 Millionen Euro

01.11.2021 | Stand 06.11.2021, 3:34 Uhr
Am östlichen Ortseingang soll neben der Kreisstraße das Rückhaltebecken errichtet werden. Hier soll ein Großteil des Regenwassers aus dem nördlichen Ort gesammelt und anschließend gedrosselt in die Entwässerung abgeleitet werden. Ein Baugrundgutachten hat diesen Standort als am sinnvollsten bewertet. −Foto: Funk

Nassenfels - Das Ingenieurbüro Goldbrunner präsentierte in der Nassenfelser Marktratsitzung die Pläne für die anstehende Kanalsanierung. Insgesamt rechnet das Ingenieurbüro mit einer Investitionssumme in Höhe von etwa 1,7 Millionen Euro. Dies ist mehr als in der ersten Kalkulation; die Ursachen liegen in neuen Wasserrechtlichen Vorgaben und in den deutlich angestiegenen Preisen im Bausektor.

Das Gremium beauftragte das Büro Goldbrunner mit dem Start der Ausschreibungen. Ziel ist, die Aufträge Anfang 2022 vergeben, so dass im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden kann. Allen Anwohner soll in einem Anschreiben erneut angeboten werden, dass auch sie an dem neuen Regenwasserkanal angeschlossen werden können.

Die Sanierung der Kanalisation im Norden des Ortsteils Wolkertshofen wird in drei Bauabschnitte unterteilt: Im westlichen Bereich der Gartenstraße soll durch eine Vergrößerung des Durchschnitts das Abwasser besser abfließen können. Im östlichen Bereich der Gartenstraße sowie dem Straßenzug "An der Falkenwiese" soll ein neuer Regenwasserkanal geschaffen werden, der den Mischwasserkanal deutlich entlasten soll - diese Entlastung wird auch der Kanal in der Kirchstraße spüren. An diesen Regenwasserkanal soll die gesamte Straßenentwässerung und eventuell anstehende Neubauten angeschlossen werden. Den Eigentümern wird die Möglichkeit gegeben, ihre Regenrinnen mit anzuschließen. Die Kanaltrasse soll dann in Richtung der St.-Johannes-Kapelle geleitet werden und im Grundstück neben der Kreisstraße Richtung Buxheim in ein relativ flaches Rückhaltebecken geleitet werden, von welchem es gedrosselt in den dort vorhandenen Wassergraben abgeleitet wird. Im dritten Abschnitt soll ein Stauraumkanal in der Tauberfelder Straße geschaffen werden, welche ebenfalls den Kanal in der Kirchstraße entlasten wird.

Erneute Diskussionum den Schutterpark

Nach zahlreichen Punkten der Tagesordnung wurde unter "Verschiedenes" erneut der geplante Schutterpark angesprochen und sehr emotional diskutiert. Bekanntlich hat die Gemeinde den Neubau eines Sportplatzes mit Haus für die Vereine beschlossen. Es gibt auch eine Initiative, die mit Blick auf das dortige Moor gegen den geplanten Standort ist. Auslöser der jüngsten Diskussion im Marktrat war nun der Flyer der fünf Markträte, die sich gegen das Projekt stellen. Der Handzettel wurde im gesamten Marktgebiet verteilt. Diesen Flyer kritisierten die Befürworter des Schutterparks scharf, da hier ehrenamtlich tätige Personen persönlich angegriffen wurden. Weiter wurde grundsätzlich beanstandet, dass falsche Informationen und Halbwahrheiten verbreitet würden. Diese wollte die Mehrheit des Gremiums so nicht unkommentiert stehen lassen. Mehrfach würden vom Marktrat bereits verworfene Alternativen ins Spiel gebracht. Dass hier Mehrkosten für den Erwerb von Ackerland, für die Erschließung, für die Nivellierung des Geländes, für die Entsorgung des überschüssigen Materials sowie für die erforderliche bis zu sechs Meter hohe Stützwand Kosten im Bereich von mehreren Millionen Euro verschlingen würde, fehle dabei. Das Argument "der Schutterpark wird deutlich teurer" dürfe so nicht aufgestellt werden. Selbst bei einer Pfahlgründung, die mit Kosten in Höhe von 150000 Euro vom Ingenieur kalkuliert werden, seien die Kosten trotzdem noch deutlich günstiger als allein die Mehrkosten für den Grundstückserwerb. Ein weiterer strittiger Punkt war die mehrfach getätigte Aussage, dass am aktuellen Sportplatz, welcher im Wasserschutzgebiet liegt, durchaus eine Düngung und Bewässerung möglich sei. Das sei so nicht korrekt: Eine Düngung dürfe nur im eng abgesteckten Bereich der Landwirtschaft und nicht für Freizeitgelände durchgeführt werden. Die aktuelle Bewässerung mit Trinkwasser darf zudem nur wegen einer jederzeit widerrufbaren Ausnahmegenehmigung durchgeführt werden.

Bürgerversammlungenstarten am Dienstag

Die Bürgerversammlungen im Markt Nassenfels sollen heuer wieder als Präsenzveranstaltung in allen drei Ortsteilen stattfinden. Die vorgesehenen Termine sind am Dienstag, 2. November, in Nassenfels im Gasthaus Schweiger; am Donnerstag, 4. November, in Wolkertshofen im Gasthaus Stark sowie am Mittwoch, 10. November, in Meilenhofen in der Zammakunft. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.
Zunächst wird Bürgermeister Thomas Hollinger über aktuelle Daten, Finanzen und Maßnahmen beziehungsweise Planungen in der Gemeinde informieren. Danach besteht für die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Fragen und Anliegen an Bürgermeister und Markträte zu äußern. Im Anbetracht der aktuellen Corona-Situation soll das Programm im Vergleich zu den Vorjahren möglichst straff gehalten werden, so dass die Versammlungen in einem vertretbaren Zeitrahmen bleiben. Hinsichtlich der Teilnahme gilt die strikte Beachtung der 3G-Regelung. Die Nachweise müssen vorgelegt werden. Als Negativtest kann nach derzeitigem Kenntnisstand ein maximal 48 Stunden alter PCR-Testnachweis oder ein höchstens 24 Stunden alter Schnelltestnachweis vorgelegt werden. Eine Testmöglichkeit vor Ort ist nicht vorgesehen. Kann kein Nachweis vorgelegt werden, so ist keine Teilnahme möglich. Am Sitzplatz darf der ansonsten erforderliche Mund-Nasenschutz abgenommen werden, wenn die Abstände eingehalten sind.

fkd