Denkendorf
"Jede Nachfolge ist individuell"

42 Teilnehmer beim ersten Unternehmerforum der Freien Wähler in Denkendorf

29.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:44 Uhr
Die Referenten und Mitglieder des Arbeitskreises Wirtschaft und Bildung: Christian Ponzer, Brigitta Frauenknecht, Alfons Frey, Johann Liepold, Anton Haunsberger, Hans-Jörg Heidenreich und Alfons Geyer (von links). −Foto: Schmidt

Denkendorf (bnk) Der Arbeitskreis Wirtschaft und Bildung der Freien Wähler im Landkreis Eichstätt hat zum ersten Mal ein Unternehmerforum veranstaltet.

42 Teilnehmer, unter anderem aus Ingolstadt und Großmehring, kamen nach Denkendorf, um sich über das Thema "Betriebsübergabe" zu informieren und anschließend zu diskutieren. Alfons Frey, Landratskandidat der Freien Wähler, sprach über die Chancen und Ziele des Arbeitskreises Wirtschaft und Bildung.

Johann Liepold aus Schernfeld begrüßte als Unternehmer und Gemeinderat die Gäste, Alfons Geyer stellte anschließend den Arbeitskreis Wirtschaft und Bildung vor. Basis für die Gründung war ursprünglich der "Denkendorfer Unternehmer- Stammtisch", der im Jahr 2000 im Rahmen des ICE-Baus entstand. Ziel sei es damals gewesen, eine vertrauensvolle Kommunikation zwischen den Behörden, Baufirmen und Betroffenen aufzubauen. Heute sollen sich Unternehmer kennenlernen und über gemeinsame Interessen austauschen, um sich gegenseitig zu helfen. Aus diesem Grund ist angedacht, zweimal jährlich ein Treffen zu organisieren.

Bei der Premiere lautete das Thema: "Nachfolge planen - Erfolg sichern". Alfons Geyer beschrieb es so: "Es gibt einen Zeitabschnitt, der auf uns alle zukommt: die Übergabe des Betriebs. Verkaufen oder Vererben - das eine ist schmerzhaft und das andere hart. " Hans-Jörg Heidenreich kümmert sich als Betriebsberater der Handwerkskammer München um viele Betriebe, die ohne Nachfolger dastehen. Die Handwerkskammer stellt hier den Vermittler zwischen Unternehmen und potenziellen Nachfolgern dar. In seinem Vortrag erklärte er, dass sich eine Betriebsübergabe über fünf Jahre erstrecken kann und sich in verschiedene Phasen unterteilt. Am Ende lautete Heidenreichs Fazit: "Jede Nachfolge ist individuell und braucht deshalb ein eigenes Konzept. "

Nach dem Vortrag stellte sich der Landratskandidat der Freien Wähler Alfons Frey vor. Das Schlusswort übernahm Anton Haunsberger, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Landkreis Eichstätt. Er leitete die anschließende Diskussionsrunde. Die Teilnehmer gingen hier unter anderem auf das Thema der Digitalisierung ein. Sie hätten dazu gerne weitere Veranstaltungen, um über Fördermöglichkeiten zu sprechen, insbesondere auch den Digitalbonus des Freistaats Bayern. Ein weiterer wichtiger Punkt waren die fehlenden Lehrlinge und warum man den Beruf des Handwerkers nicht wieder mehr schätzen lehrt. Laut Heidenreich gebe es schon viele Imagekampagnen, denn Handwerker seien unverzichtbar in der Gesellschaft. Zur Nachfolge im Betrieb fragten die Gäste, ob auch Quereinsteiger ein Unternehmen weiterführen könnten. Hans-Jörg Heidenreich erklärte, dass das nur schwer möglich sei wegen der Meisterpflicht.

Für die Zukunft gebe es laut Anton Haunsberger bereits viele Ideen für Veranstaltungen des Arbeitskreises "Wirtschaft und Bildung", zum Beispiel zur Gesundheitsbranche, zum Thema "Berufsschule" oder zur Digitalisierung.