Eichstätt
"Ist das Kunst oder kann das weg?"

Das Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum bereitet wieder die ersten Führungen vor

02.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:15 Uhr
Einen Blick in die Regale des Depots ermöglicht eine Sonderführung im Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum, das auch während der Generalsanierung des Doms bereits seit Anfang Mai wieder geöffnet ist. −Foto: Katharina Hupp/pde

Eichstätt - Geöffnet hat das Domschatz- und Diözesanmuseum in Eichstätt ja unbeeindruckt davon, dass der Dom selbst derzeit wegen der Generalsanierung geschlossen bleibt, bereits seit Anfang Mai.

Ende Juni wird eine neue Ausstellung eröffnet. Und nachdem die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie mittlerweile so weit gelockert wurden, dass Bildungsveranstaltungen wieder möglich sind, gibt es dort nächste Woche am Mittwoch, 10. Juni,und am Sonntag, 21. Juni, nun auch zwei kleine Führungen.
Mit ausgewählten Objekten und einem Streifzug durch das Depot des Museums wird Kunsthistorikerin Katharina Hupp den Charakter der Museumssammlung und zugleich die Aufgaben eines Diözesanmuseums verdeutlichen. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Ist das Kunst oder kann das weg? ".
Den Grundstock des Domschatz- und Diözesanmuseums bildet die sogenannte Sammlung Mutzl. Sebastian Mutzl (1866 bis 1917), Pfarrer in Enkering, hatte zahlreiche, hauptsächlich mittelalterliche Skulpturen zusammengetragen. 1901 wurde mit Erlass des Bischofs Franz Leopold von Leonrod das Diözesanmuseum errichtet und die Kunstwerke in einem Saal der Eichstätter Sommerresidenz aufgestellt. In den 1970er-Jahren wurde unter dem Konservator Prälat Andreas Bauch (1908 bis 1985) mit der Planung der neuen Räumlichkeiten des Museums im "Kipfenberger Stadl" südöstlich des Domes begonnen, 1982 konnte dort das Domschatz- und Diözesanmuseum eröffnet werden.
In dem fast 120-jährigen Bestehen des Diözesanmuseums wurde die Sammlung stetig erweitert. Fast alle Kunstwerke stammen aus Kirchen und Pfarrhäusern sowie Nachlässen und Schenkungen von Pfarrern, Geistlichen, aber auch gläubigen Privatpersonen. Über die Jahre hat sich so eine umfangreiche Sammlung entwickelt, die nicht nur Skulpturen, Gemälde und Goldschmiedearbeiten, sondern auch Klosterarbeiten, Reliquiare, Grabungsfunde, Bücher und vieles mehr enthält. Dabei stellt sich häufig die Frage der Erhaltungswürdigkeit, eben genau jene Frage: Ist das Kunst oder kann das weg?

Die vielfältigen Objekte, die nicht immer nur künstlerischen Wert, sondern vielmehr religions- und kulturhistorischen Wert besitzen und die Frömmigkeit der Diözese Eichstätt verdeutlichen, geben dem Domschatzmuseum eine weitreichende Funktion: Es dient sozusagen als Gedächtnis der Diözese Eichstätt.
Aufgrund der gegenwärtigen Umstände und der vorgegebenen Hygienemaßnahmen werden zwei Termine für die Führung "Ein kleines Sammlungsporträt" angeboten: Bedingt durch die räumlich Enge werden die Führungen auf je sechs Teilnehmer beschränkt, eine Voranmeldung ist zwingend erforderlich. Die Führungen finden statt am Mittwoch, 10. Juni, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 21. Juni, um 15 Uhr. Voranmeldung und nähere Information unter (08421) 50-266 oder 50-740. Treffpunkt ist jeweils an der Museumskasse.

pde

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