Irlahüll
Segnung für Mensch und Tier

Erstmals fand eine Pferdeprozession beim Bruderschaftsfest in Irlahüll statt

12.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:56 Uhr
Hans-Peter Gabler
Prozession durch Irlahüll: Reiter und Pferde erhalten den Segen. Zahlreiche Schaulustige lassen sich das nicht entgehen. −Foto: Gabler

Irlahüll (EK) Die St. Leonhard-Bruderschaft in Irlahüll feiert alle Jahre das Bruderschaftsfest am Sonntag nach dem Leonharditag feierlich mit einem Bruderschaftsamt in der Pfarrkirche und mit einer Tiersegnung am Nachmittag. Heuer fand erstmals eine große Pferdeprozession statt.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Vorsitzenden, Margarethe Herde. Der heilige Leonhard, volkstümlich auch Bauerngott genannt, ist der zweite Kirchenpatron der Pfarrgemeinde. Ein Bild und eine Kerze schmücken den Seitenaltar in der Kirche.
Vor der Prozession trafen sich die Gläubigen in der Kirche zu einer Andacht. Sie wurde zelebriert von Domvikar Christoph Wittmann aus Eichstätt. Für ihn haben auch in der heutigen modernen Zeit Bruderschaften immer noch eine große Bedeutung, weil sie die gemeinsame Beachtung Gottes durch das Gebet leben und gegenseitige Unterstützung teilen. Wittmann sieht aber auch die mitbrüderliche Zurechtweisung innerhalb der Gruppe als wichtiges Merkmal. Sie sollte aber nicht immer als herbe Kritik betrachtet werden, sondern als Hinweis auf mögliche Verbesserungen.

Nach einer Segnung für mitgebrachte Haustiere zogen herausgeputzte Kutschen und Pferde mit den Gläubigen voran in einer Prozession hinaus zur Kapelle. Vorweg ritt Adalbert Rupp als Kreuzreiter. Er war wie auch viele aus dem Ort einst Schüler der damaligen Lehrerin Herde. Anschließend zog die Prozession mit den Reitern und Kutschen zurück und erhielt von Wittmann die Segnung. Für die Pferde gab es Brot.Vor Ort war auch die stellvertretende Bürgermeisterin des Marktes Kipfenberg, Sabine Biberger.

Die St. Leonhard-Bruderschaft existiert schon seit 1689. Seit 2015 ist sie ein selbstständiger kirchlicher Verein mit neuen Statuten und Prinzipien sowie einem neuen Bruderschaftsgebet. Neue Mitglieder werden jeweils am Bruderschaftsfest bei einer Andacht feierlich aufgenommen. Es werden keine Mitgliedsbeiträge erhoben. Der Verein finanziert sich aus Spenden der Bruderschaftsandacht. 2015 hat die Vollversammlung auch beschlossen, die Tiersegnung beizubehalten. Heuer wurde sie erstmals ausgedehnt mit einer Pferdeprozession. Pferdeumritte in Irlahüll werden im Vertrag mit Kinding erstmals 1570 erwähnt.
 

Hans-Peter Gabler