Eichstätt
Hochwertig, schmackhaft und sicher

Für Fleisch vom heimischen Wild hat der Jägerverein Eichstätt eine dritte Messstelle in Betrieb genommen

21.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:55 Uhr
Die neue Messstation in Adelschlag. −Foto: Muhr

Eichstätt (EK) Seit vielen Jahren hat sich Fleisch vom heimischen Wild einen hervorragenden Ruf als natürliches, regionales und sicheres Lebensmittel erworben.

Die Verbraucher können sich darauf verlassen, dass bei der Verarbeitung von Wildbret, wie die Jäger das Wildfleisch nennen, von allen Beteiligten mit höchster Sorgfalt gearbeitet wird. Dies gilt auch für die Belastung mit Cäsium 137. Der Jagdschutz- und Jägerverein Eichstätt hat jetzt eine weitere Messstation für diese Strahlenbelastung in Betrieb genommen.

In den vergangenen Jahren war immer wieder auch die mögliche Belastung von Wildfleisch durch Folgen des radioaktiven Fallouts der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (1986) Gegenstand von zum Teil hitzigen Diskussionen in der Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt der Befürchtungen stand dabei die Belastung von Wildbret, aber auch von Pilzen mit Cäsium 137 (Cs137). Dieses Element spielt auch deshalb heute noch eine Rolle, weil es mit 30 Jahren eine sehr lange Halbwertszeit verfügt. Andere radioaktive Elemente, die ebenfalls mit dem Fallout von Tschernobyl durch die Atmosphäre bis zu uns verfrachtet wurden, spielen aufgrund sehr viel kürzerer Halbwertszeiten bereits heute bei der Radioaktivität in Lebensmitteln praktisch keine Rolle mehr.

Die speziellen Eigenschaften von Waldböden, die im Gegensatz zu Acker- und Grünland ja nicht bearbeitet werden, führen dazu, dass zum Beispiel Cs137 noch immer in den oberen Bodenschichten vorhanden ist und so durch Pilze und Wurzeln aufgenommen wird. Vor allem Wildschweine können auf diesem Weg der Nahrung wiederum Cs137 im Muskelfleisch anreichern. Andere heimische Wildarten, die als Wildbret angeboten werden, sind wegen anderer Nahrungsgewohnheiten davon nicht betroffen. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) führt zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) regelmäßige Untersuchungen an verschiedenen Lebensmitteln durch. Da auch Jäger Wildfleisch "in Verkehr bringen", wie es rechtlich korrekt heißt, besteht auch hier die Verpflichtung, durch Messungen sicherzustellen, dass das abgegebene Fleisch nicht strahlenbelastet ist: Als Grenzwert sind 600 Bq/kg festgelegt. Dieser Grenzwert ist so bestimmt, dass selbst der Verzehr von Fleisch, das in dieser Höhe belastet wäre, nur einen unwesentlichen und damit gesundheitlich völlig unbedenklichen Beitrag zu der Strahlung liefert, der jeder Mensch schon durch die natürliche Umwelt ausgesetzt ist.

Der Jagdschutz- und Jägerverein Eichstätt betreibt bereits seit vielen Jahren zwei sogenannte Qualifizierte Messstationen im Landkreis - seit Ende April ist noch eine weitere Station hinzugekommen. Jeder Jäger im Vereinsgebiet hat damit einfachen Zugang zu einer Messstelle in seiner Region. Die Qualifizierten Messstationen werden jährlich vom Landesamt für Umwelt überprüft und sind Teil eines landesweiten Messnetzes, das der Bayerische Jagdverband (BJV) mit organisiert. Der Jagdschutz- und Jägerverein Eichstätt finanziert die Messstationen - neben der neuen in Adelschlag gibt es eine weitere in Dollnstein und Wachenzell - für seine Mitglieder und sorgt damit für sicheren Genuss von Wildfleisch aus der Region.

Für weitere Informationen zum Thema Wildbret und Lebensmittelqualität bietet der Jagdschutz- und Jägerverein Eichstätt auch Informationen über seine Webseite www. jaeger-ei. de an. Interessierte Mitglieder des Vereins, aber auch jeder, der mehr zum Thema Wild und Natur erfahren will, kann sich dort auch für einen Newsletter registrieren.