Konstein
Hitzige Wahlkämpfe

19.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr

Konstein/Wellheim (pso) Einen Einblick in die Geschichte des SPD-Ortsvereins gab Vorsitzender Stefan Meyer.

In den Nachwehen des Ersten Weltkriegs 1918 wurde der SPD Ortsverein Konstein von Rosa Weidenheimer, Norbert Christl, Konrad Kögler, Andreas Herrle, Ludwig Bauch, Josef Schneidmadl und Wilhelm Lindermeier, der die Partei bis zum Verbot 1933 führte, gegründet. Am Vorabend des 1. Mai 1933 wurden die SPDler und Gewerkschafter verhaftet, nach Eichstätt zur Vernehmung gebracht und wieder freigelassen, die SPD blieb bis 1945 verboten.

Das hinderte die Konsteiner Genossen nicht daran, im Verborgenen weiterzuarbeiten. Nach Kriegsende kamen die Penziger Glasmacher nach Konstein, der Ortsverein wuchs auf 85 Mitglieder. 1960 wurde Andreas Forster mit 33 Jahren Bürgermeister in Konstein und erster SPD-Bürgermeister im Landreis Eichstätt. Im gleichen Jahr gründeten die Wellheimer Genossen ihren eigenen Verein. Bis 1978 wurde Wellheim wie auch Konstein von SPD-Bürgermeistern geführt. Im Zuge der Gebietsreform entschieden sich die Genossen wieder zu einem gemeinsamen Ortsverein. 1990 wurde Manfred Krause, der fast 20 Jahre Vorsitzender war, zum Ehrenvorsitzenden des SPD-Ortsvereins ernannt. 69 Jahre lang war er Mitglied, ehe er 2016 im Alter von 87 Jahren verstarb.

Meyer erinnerte an die "hitzigen Wahlkämpfe" in den 1990er und 2000er Jahren. Zwischen 1996 und 2008 ließ sich Wolfgang Löffler drei Mal als Bürgermeisterkandidat aufstellen und war von 1991 bis 2015 Vorsitzender - mit Abstand der am längsten amtierende Vorsitzende der SPD Wellheim-Konstein. Der Ortsverein brachte den Schutterboten heraus, "damit kam oft Licht ins Dunkel und wurden so manche Machenschaften offengelegt. " In der Folge kam es zu mehreren Anzeigen gegen die SPD sowie zu Fernsehberichterstattungen aus den Marktratssitzungen. Seit 2015 führt Stefan Meyer die SPD Wellheim-Konstein.