Denkendorf
Hebauf für das Pfarrzentrum

Saal für 100 Personen, Jugendraum, Pfarrbüro und zwei Wohnungen finden Platz

28.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:21 Uhr
  −Foto: Josef Wermuth, Wermuth, Josef, Denkendorf

Denkendorf (EK) Im Schatten der Denkendorfer Kirche St. Laurentius ist in den vergangenen Monaten ein beachtliches Bauwerk entstanden, das Pfarrzentrum Denkendorf.

Was im Büro der Architekten Claus Mayer und Thomas Sendtner im Juli 2016 seine ersten Ursprünge hatte, hat sich mittlerweile so weit entwickelt, dass auf gebührende Weise Hebauf gefeiert werden konnte.

Kein Richtfest, wie Architekt Mayer nachhaltig unterstrich, denn man lege Wert auf die urbayerische Art des Hebauffeierns, wozu Bauwerker und viele freiwillige Helfer und Gäste zu Brotzeit und Freibier geladen wurden. So ganz wurde der Brauch freilich nicht eingehalten, denn für die zahlreich erschienenen Denkendorfer Kinder "regnete" es zwar eine Menge Guatln, aber das früher übliche Wasser aus den Kübeln der Zimmererleute blieb aus.

Nach dem Anbringen des Richtbäumchens trug Karl Kernl von der gleichnamigen Zimmerei den Richtspruch vor, in dem er darum bat, dass alle das Haus bewahren und verehren mögen. Pfarrer Konrad Weber oblag es, die Gäste zu begrüßen und Dank auszusprechen für die großartige freiwillige Unterstützung durch unzählige Pfarrangehörige, ob Männer oder Frauen. Namentlich hob er dabei Kirchenpfleger Hans Heimhuber und Josef Reichenstetter stellvertretend hervor. Dank sagte er auch Diözese und Gemeinde sowie allen Spendern für die finanziellen Hilfen. Wie der Architekt, begrüßte der Denkendorfer Pfarrer auch die Vertreter der vielen am Bau beteiligten Firmen sowie Projektanten. Der Bau habe ihn von Beginn seines Wirkens in Denkendorf begleitet, bekannte der Pfarrer. Er freue sich, dass das, "was lange währt, endlich gut wird". Er erinnerte auch an ein Bibelzitat, das Leitwort sein soll: "Denn wir bauen nicht für Menschen, sondern für Gott den Herrn. " Das Grußwort der Gemeinde Denkendorf überbrachte zweiter Bürgermeister Alfons Weber. "Zu diesem Bau kann die Gemeinde nur gratulieren", so Weber, der ebenfalls darauf verwies, dass man schon eine gewisse "Anlaufzeit" gebraucht habe, ehe es losging. Weber sprach auch an, "dass Gemeinschaften wachsen, wenn Begegnung möglich ist". Der Bürgermeister spielte dabei in erster Linie auf den Gemeinschaftsraum für rund 100 Personen an, der eingeschossig als Anbau verwirklicht werde.

Auf das alte Pfarrhaus ging der bauleitende Architekt Claus Mayer zu Beginn ein, das aufgrund der "äußerst schlechten Bausubstanz" abgerissen wurde. Gebaut werde nun dafür dieses Pfarrzentrum mit einem Pfarrsaal, einem Jugendraum, dem Pfarrbüro, einer Wohnung für einen Pfarrhelfer oder eine Pfarrhelferin und natürlich einer Wohnung für den jeweiligen Pfarrer. Erfreulicherweise sei man bislang noch unfallfrei, sagte Mayer, der erläuterte, dass man nach diversen Gesprächen mit Pfarrei und Ordinariat die Baugenehmigung im März 2018 bei der Gemeinde einreichte und die Genehmigung des Landratsamts im Juli 2018 erhielt. Der Versand der Unterlagen für die einzelnen Projekte begann im November 2018.

Ein Novum sei laut Mayer gewesen, dass für die Rohbauarbeiten von 13 angeschriebenen Firmen nur ein einziges Angebot abgegeben wurde. Bei den Putzarbeiten gab es von den 16 angeschriebenen Firmen kein einziges Angebot. Das sei natürlich der "heißen" Bautätigkeit allenthalben zuzuschreiben, so der Architekt. Mittlerweile hätten bei der zweiten Ausschreibung der Putzarbeiten von neun angeschriebenen Firmen vier bewertbare Angebote zurückgeschickt. Begonnen wurde mit dem Abriss des alten Pfarrhauses Ende März 2019, dann musste der kleine Bachlauf "Franzosengraben" verlegt werden, da der verrohrte Verlauf genau unter dem geplanten Pfarrsaal gewesen wäre, und auch gleich das anfallende Schichtwasser in den Graben geleitet. Nach den unvermeidlichen archäologischen Untersuchungen, die man unbeschadet überstanden hatte, ging man ans Werk, um das rund 2,5 Millionen Euro teure Projekt zu erstellen. Parallel zu den Arbeiten am Pfarrzentrum liefen die Arbeiten an den Garagen auf ehrenamtlicher Basis unter der Regie von "Leppo" Reichenstetter.

Diese schlagkräftige Truppe hat sich auch vorgenommen, die kommenden Malerarbeiten und Außenanlagen zu bewerkstelligen. Erdgeschoss, Obergeschoss und Saal wurden von der Firma Hafner aus Kinding ausgeführt.

Dem offiziellen Akt schloss sich dann die gesellige Hebauffeier an, ganz so, wie sie immerhin seit dem 14. Jahrhundert sein soll. Sie soll vor allem Dank und Respekt für alle beteiligten Handwerker und Helfer bezeugen.

Josef Wermuth