Hanga Roa
Sprachforscher und erfolgreicher Seelsorger

27.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:16 Uhr

Hanga Roa/Eichstätt (je) Die Bevölkerung der Osterinsel ist aus Polynesien zugewandert und nennt sich selbst „Rapanui“. Was die Insel berühmt macht, sind die monumentalen, bis zu acht Meter hohen Steinbilder, Schriftzeichen und andere Reste ihrer Kultur.

Die Steinfiguren (Moais genannt) und Schrifttafeln hat Pater Sebastian inventarisiert und wiederhergestellt. Mit seiner Erforschung der Sprache und Kultur, gefördert durch die Staatsuniversität in Santiago, fand er in der Wissenschaft weltweit Anerkennung. Der Geistliche schrieb eine Grammatik und ein Wörterbuch des „Pascuenischen“, der Inselsprache. Er hat die Sagen der Eingebornen für die Nachwelt festgehalten. Darüber hinaus hat er sich auch mit weiteren Indianersprachen Südamerikas befasst. Der kulturelle Niedergang auf der Osterinsel hatte um 1860 begonnen, als peruanische Sklavenjäger auch das entlegene Eiland überfielen und wahrscheinlich rund 1000 Bewohner als Sklaven verschleppten.

Pater Sebastian Englert war auch als Seelsorger erfolgreich. Die Eichstätter Universitätsbibliothek hatte anlässlich seines 100. Geburtstags 1988 eine Ausstellung eingerichtet. Im Begleittext dazu heißt es: „In mühevoller Kleinarbeit gelang es Pater Sebastian, vor allem durch sein franziskanisches Vorbild der Armut und Einfachheit, den Glauben der Eingeborenen zu stärken, sie zu lebendigen Christen zu formen.“