Eichstätt
"Handwerker" und "Gärtnerin"

Staffelübergabe der Umweltpraktikanten im Umweltzentrum Naturpark Altmühltal

11.07.2021 | Stand 14.07.2021, 3:33 Uhr
Rucksäcke voller Geschenke überreichten Silke Wessecker, Leiterin der Commerzbank Ingolstadt (3. von links) und ihr Trainee Lorenz Walbert (3. von rechts) an Tassilo Eifler und Carolin Pichl. Monika Klement (rechts) und Christoph Würfeln (2. von links) vom Naturpark Altmühltal sind dankbar für die Arbeit der Umweltpraktikanten. −Foto: Straßer

Eichstätt - "Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir Jahr für Jahr so engagierte junge Leute vermittelt bekommen. Das sind die preisgünstigsten Unternehmensberater, die man kriegen kann", schmunzelt Christoph Würflein, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Naturpark Altmühltal. Die Rede ist von den beiden Umweltpraktikanten, die jährlich, von der Commerzbank finanziert, drei Monate im Eichstätter Umweltzentrum mitarbeiten.

Tassilo Eifler, 23, Forststudent in Freising-Weihenstephan, hat vom 1. April bis 1. Juli sein Umweltpraktikum absolviert. "In unserem Studium wird man ja vor allem auf das forstliche Betriebswesen geschult, aber darin finde ich mich eigentlich überhaupt nicht wieder. Ich hab daher auch mein Berufspraktikum eher in Richtung Pädagogik und Umweltbildung auswählen wollen."

Sein Praktikumsbeginn fiel allerdings genau in den coronabedingten "Lockdown", daher verliefen die ersten Wochen nicht ganz so wie normalerweise, erzählt Tassilo. "Am Anfang hab ich dann vor allem für die Ausstellung WaldZukunft - Klimawandel, Wald und Du recherchiert. Und da ich handwerklich recht begabt bin, konnte ich außerdem einiges erledigen, was schon länger anstand hier im Haus", lacht er. Aber er habe sich doch gefreut, dass in den letzten Wochen seines Aufenthalts wieder Kinderveranstaltungen möglich waren, die die Umweltpraktikanten mitkonzipieren und betreuen.

Ein Aspekt hat den 23-Jährigen besonders beeindruckt - und vielleicht sogar seine berufliche Zukunft beeinflusst. Schon in der Stellenbeschreibung hatte er von den "Naturpark-Rangern" gelesen. " Dann habe ich die vier Naturpark-Ranger kennengelernt, war viel mit ihnen unterwegs - und hab mich da echt wiedergefunden", berichtet Tassilo, "ich glaube das wird vielleicht tatsächlich mal mein Traumberuf." Ein Motto seiner "Praktikumschefin" Monika Klement, Leiterin des Eichstätter Umweltzentrums, habe ihn langfristig geprägt: "Sie hat von Anfang an immer gesagt: Kinder müssen raus, raus in die Natur. Ich habe hier gelernt, wie wichtig das ist, dass man die neue Generation an die Natur heranführt, damit die Kinder die Natur auch wertschätzen." Monika Klement betont, dass sie "wie eine Löwin für ihre Jungen" darum gekämpft habe, die Umweltpraktika trotz Corona auch heuer anbieten zu können. "Denn jeder Praktikant, jede Praktikantin bringt etwas eigenes mit, jeder und jede ist eine Bereicherung für uns."

Während für Tassilo Eifler nun die Zeit im Naturpark Altmühl erst einmal beendet ist, fängt sie für Carolin Pichl erst an. Die 22-Jährige aus Rednitzhembach studiert Bildungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kulturpädagogik und Erwachsenenbildung. Sie ist eher zufällig auf das Umweltpraktikum gestoßen: "Als ich im Internet zu passenden Masterstudiengängen recherchiert habe, ist mir durch die Facebookalgorithmen das Commerzbank-Umweltpraktikum vorgeschlagen worden."

Sie sei sehr gespannt auf die kommenden drei Monate, sagt Carolin. Die Betreuung der Veranstaltungsreihe "Immer wieder samstags" und umweltpädagogische Programme für Kindergartengruppen und Schulklassen werden zu ihren Aufgaben zählen. "Während meines Studiums hatte ich bisher meist mit Jugendlichen und Erwachsenen zu tun, daher freue ich mich sehr auf die Arbeit mit den Kindern. Außerdem auf den Biotopgarten hier am Infozentrum - der war mit ein Grund, dass ich mich für diese Praktikumsstelle beworben habe, da ich Gartenarbeit total toll finde."

Die "Gärtnerin" löst also nun den "Handwerker" ab im Umweltzentrum. Auch Carolin Pichl erhofft sich, wie Tassilo während ihres Aufenthalts Hinweise zu bekommen, welche Richtung sie auf ihrem zukünftigen Berufsweg einschlagen wird: "Ob ich dann gerne weiter mit Kindern arbeiten möchte oder doch wieder eher zur Erwachsenenbildung tendiere - darüber weiß ich in drei Monaten hoffentlich mehr."

EK

OPEN-AIR-SEMESTER IM UMWELTZENTRUM

Das Commerzbank-Umweltpraktikum richtet sich an Studierende aller Fachbereiche aus Deutschland und Ländern der Europäischen Union. Es dauert mindestens drei Monate. In dieser Zeit sammeln die Studierenden Praxiserfahrung, erwerben neue Kompetenzen und knüpfen Kontakte.

Zur Auswahl stehen insgesamt 27 Praktikumsstandorte in ganz Deutschland: Mittlerweile sind 13 Nationalparks, sechs Naturparks und acht Biosphärenreservate Partner der Initiative. Die Studierenden erhalten ein Praktikumsentgelt; die Kosten für die Unterbringung werden ebenfalls übernommen. Ab Herbst 2021 sind Bewerbungen für das nächste Jahr möglich. Mehr Informationen findet man unter www.umweltpraktikum.com.

rin