Kipfenberg
"Gesichter und Geschichten" nun im Web

Römer- und Bajuwaren-Museum Kipfenberg überbrückt mit neuen virtuellen Angeboten

16.04.2021 | Stand 21.04.2021, 3:33 Uhr
Museumsleiterin Claudia Stougard (rechts) will hier ein Telefon-Date mit Schneidermeister Jakob Ott ergattern. Anne Müller vor dem späteren Malermeister Hans Amon, der schon als Bub am liebsten im Malerkittel durch die Gegend wetzte. −Foto: Müller/Stougard

Kipfenberg -?

Stahlharte Kerle am Amboss, skifahrende Postboten, Lausbuben, taffe Dienstmädchen, hemdsärmelige Bürgermeister, geschickte Bader, bierbrauende Metzgersleut, ein tapferes Schneiderlein: Diese und weitere charmante Typen aus dem alten Kipfenberg stehen in den Startlöchern. Sie sind Hauptfiguren der Sonderausstellung "Gesichter und Geschichten aus Kipfenbergs Vergangenheit", die im Römer- und Bajuwaren-Museum auf Burg Kipfenberg neu aufgebaut ist. Zu gern hätten sich diese "alten Kipfenberger" jetzt schon vor großem Publikum in Szene gesetzt. Allein, Corona bremst sie aus.

Um die Wartezeit bis zur Museumsöffnung kürzer und die Vorfreude auf die Ausstellung groß zu halten, hat das Museumsteam nun ein weiteres Paket geschnürt mit verschiedenen virtuellen Angeboten. Ausgangspunkt ist die Homepage des Museums beziehungsweise das heimische Sofa. Von dort aus kann man sich mit 360°-Panoramabildern bequem ein Bild von der neuen Sonderausstellung machen. Zahlreiche illustre Persönlichkeiten aus der Zeit um 1900 geben Einblick in ihr Leben. Man kann schöne alte Fotografien von früheren Gebäuden und historische Dokumente betrachten. Mit Reibstein, Zahnzange und Rosenkranz sind Gebrauchsgegenstände von anno dazumal zu sehen, die dann in der Ausstellung selbst näher beleuchtet werden. Kinder finden auf der Homepage ein interaktives Büchlein zum Lernen und Rätseln. Auf einem Ortsplan können sie Fotos alter Kipfenberger Häuser an die richtige Stelle rücken. Altmodische Begriffe wie "Schröpfkopf", "Hemmschuh" oder "Flachsbreche" werden erklärt. Und man lernt, was die "Hafner", "Säckler" oder "Bader" früher so trieben.

Nicht zuletzt bietet das Museum ein besonderes "Hörschmankerl" an, kann man doch schon jetzt auf der Website amüsanten Anekdoten aus dem früheren Kipfenberg lauschen. Diese stammen aus der Feder von Hubert Hopfner (1915-1997), der in Kipfenberg Lehrer, Heimatforscher, Maler und nicht zuletzt auch Redakteur für den EICHSTÄTTER KURIER war. Einige von Hopfners Kindheitserlebnissen und Geschichten wurden nun in Kipfenberger Mundart professionell vertont von Werner Kränzlein, der in Oberemmendorf das Landvilla-Tonstudio hat. Auf der Website des Museums werden Audio-Kostproben geboten. Weitere Anekdoten sind dann in der Ausstellung selbst am Kurbeltelefon zu hören. Darüber hinaus liegen nun Hopfners Bürgermeistergeschichten aus dem Buch "Lacha dade" frisch vertont auf CDs vor. Diese sind ab sofort in der Kipfenberger Tourist-Info oder bei Werner Kränzlein erhältlich.

Das Römer und Bajuwaren Museum öffnet, sobald die 7-Tages-Inzidenz im Landkreis auf unter 100 rutscht. Das digitale Angebot des Museums ist auf der Website unter www. bajuwaren-kipfenberg. de zu finden. Unter dem Punkt "Aktuell" geht es dort zur Sonderausstellung.

EK