Denkendorf
Lebendiges Brauchtum

Auch heuer wieder werden die "Schlotkehrer" den Denkendorfer Fasching bereichern

26.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:33 Uhr
Die Schlotkehrer gehören von jeher zum Denkendorfer Fasching. −Foto: Wermuth (Archiv)

Denkendorf (wth) Untrennbar mit dem Faschingsgeschehen in Denkendorf verbunden sind die "Schlotkehrer", die lustig aussehenden Burschen mit den rußgeschwärzten Gesichtern und dem Strohhut, die in diesem Jahr wieder am Denkendorfer Faschingsumzug teilnehmen.

Die jungen Männer hatten damit einen alten Brauch aufrecht.

Mit Leiter und Besen "bewaffnet" werden sie außerdem rußgeschwärzt rund um das Faschingswochenende bei den Denkendorfern anklopfen und um einen Obolus bitten. Nicht ganz kirchengetreu singen sie dabei ihre Litanei, die da in etwa so lautet: "Schellnsiema, Schellnachta, Schellnneuner" bis hin zur "Schellnsau - nix für uns". Dann sollte es Essbares oder den einen oder anderen Euro geben, der dann am Faschingsdienstag beim Postwirt umgesetzt wird, und zwar beim "Dietschen". Ursprung des Brauches war, dass gar manche Familie dankbar war, dass ihre Töchter von den Burschen des Dorfes bei den diversen Veranstaltungen im Fasching zum Tanzen geholt wurden. Damals besuchten die "Schlotkehrer" nur die Anwesen, wo ein Mädchen zu Hause war. Bis in die 60er-Jahre fand das "Dietschen" am Aschermittwoch statt. Das gefiel dem damaligen Pfarrer Johannes Auer nicht, denn es war ja schon fast Fastenzeit. Man verlegte das "Dietschen" auf den Faschingsdienstag.