Denkendorf
"Ich will auch mal Prinzessin sein"

Bianca II. aus Denkendorf erzählt vom Nachwuchs des Faschingskomitees

07.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:53 Uhr

−Foto: Schmidt

Denkendorf (EK) 40 Jahre Kindergarde. Das feiern wir in der aktuellen Saison gemeinsam. Deswegen haben wir unseren Jüngsten auch den Orden für 2019 gewidmet. Aber das ist noch lange nicht alles. Wir "Großen" versuchen, jeden Fasching für die "Kleinen" unvergesslich zu machen. Immerhin sind sie die künftigen Großen.

Für Michael und mich besteht natürlich schon allein deswegen eine große Verbindung zum Kinderhofstaat, weil wir mit dem Kinderprinzenpaar und einigen Mädels und Jungs der Kinder- und Jugendgarde verwandt sind. Aber das ist nicht alles. Die Kinder machen es uns wirklich leicht, mit ihnen Spaß zu haben. Sie sind offen, herzlich und immer gut gelaunt. Im Feiern stehen sie uns in nichts nach. Das ist wirklich schön!

Bei den Heimbällen stehen wir gemeinsam auf der Bühne. Und wenn man nur ein bisschen Ahnung hat, wie viel Arbeit in so einer Choreografie steckt, dann habe ich größten Respekt vor unseren Kindern und Jugendlichen. Sie bereiten sich ab September auf die Saison vor, und für sie ist der Stress genauso groß wie für uns. Ich bin immer wieder erstaunt, wie unbeschwert sie an die Sache herangehen. Und mit wie viel Freude und Stolz sie ihr Programm zeigen. Sind sie mal krank oder fällt ein Auftritt aus, ist es das Schlimmste, wenn sie nicht tanzen dürfen.

Oft sind die Kids getrennt von uns unterwegs. Sie haben dann ihren eigenen Tourbus und geben mit den Eltern und Trainern Gas. Vergangenen Sonntag hatten wir zum ersten Mal die Gelegenheit, die Kinder zu begleiten, weil wir selbst keinen Auftritt hatten. Wenn im Bus alle lauthals beim Links-Rechts-Lied mitsingen und sich von links nach rechts lehnen, kommt es einem fast so vor, als würde der ganze Bus mitwackeln. Party pur! Auf der Bühne machen sie direkt weiter mit ihrer guten Laune. Das steckt an! Als Belohnung gab es bei der Weiterfahrt Kindersekt und Gummibärchen von uns. Und damit unsere kleinen Helden nicht durch den Schnee stapfen mussten, haben unsere Elferräte und mein Prinz einige von ihnen vom Bus zum nächsten Auftritt getragen.

Für unser Kinderprinzenpaar Amelie und Robin ging es sogar noch weiter: Sie durften am Samstagabend nach dem Auftritt beim Feuerwehrball nach München zur Narrhalla Soirée fahren. Das ist ein großer Galaball der Narrhalla München. Dort erhielt Andreas Gabalier den Karl-Valentin-Orden. Und später auch den Orden von unserem Kinderprinzenpaar. Und obwohl sie am Sonntag schon etwas müde waren, hat man es ihnen nicht angemerkt. Ganz stolz haben sie mir von ihrem Abend in München erzählt. Das werden sie nie vergessen!

Vor den Heimbällen haben Michi und ich grundsätzlich eine Schar Kinder um uns herum. Sie löchern uns mit Fragen. Am liebsten würden sie alles über uns wissen. Und in diesem Moment wird mir immer klar, dass wir nicht nur ein Prinzenpaar für sie sind, sondern auch Vorbilder. Vergangenes Wochenende hat eins der Mädchen zu mir gesagt: "Ich will auch mal Prinzessin sein. Aber meine Mama hat gesagt, ich darf nicht." Meine Antwort darauf? "Das hat meine Mama auch gesagt!" Liebe Kinder- und Jugendgardeeltern, nehmt es mir bitte nicht übel. Aber wenn eure Mädels und Jungs mal erwachsen sind und wirklich diesen Traum haben, dann werdet ihr sie nicht aufhalten können. Meine Eltern sind jetzt auch wahnsinnig stolz auf Michi und mich. Außerdem war das Grinsen in den Gesichtern der Kleinen unbezahlbar! Und irgendwie möchte ich ihnen zeigen, dass Träume wahr werden können. Das ist doch das Schöne am Kindsein - dass man noch an die verrücktesten Dinge glauben darf.

Bianca Schmidt