Eichstätt
Familienfreundlichkeit und Nachwuchsförderung

KU überzeugt mit Gleichstellungskonzept für bundesweites Professorinnenprogramm

18.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr

Eichstätt (upd) Die von Bund und Ländern getragene Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat das Gleichstellungskonzept der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) positiv begutachtet.

Damit kann die KU nun am Professorinnenprogramm der GWK teilhaben, das die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen fördern, die Anzahl von Frauen in Spitzenfunktionen im Wissenschaftsbereich steigern und die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftssystem nachhaltig verbessern will.

Dabei sind positiv begutachtete Universitäten und Hochschulen berechtigt, bis zu drei Anschubfinanzierungen für die Erstberufung von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren zu beantragen. "Mit den Arbeiten und Gesprächen für das Gleichstellungskonzept wurde innerhalb der Universität ein Prozess fortgesetzt, der das Bewusstsein für diese Thematik in allen Bereichen stärken soll. Nun machen wir uns auf den Weg, um weitere konkrete Maßnahmen umzusetzen", sagt KU-Präsidentin Professorin Gabriele Gien. In der aktuellen Runde bewarben sich 111 Hochschulen und Universitäten aus ganz Deutschland mit ihren Gleichstellungskonzepten; die KU gehörte zu den 86 Hochschulen, die die GWK überzeugten.

"Seit längerem liegt ein wichtiger Aspekt der Gleichstellungspolitik an der KU auf der Gestaltung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen, für die bereits Fortschritte erzielt wurden. Es bedarf aber weiterer Maßnahmen: Künftig werden eine gendergerechte Personalpolitik und die Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses noch stärker in den Vordergrund rücken", erklärt Professorin Kathrin Schlemmer, die als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der KU die Arbeit am Gleichstellungskonzept der KU geleitet hat. Der Anteil von Professorinnen an der KU beträgt derzeit knapp 24 Prozent. Damit liegt die Katholische Universität über dem bayerischen Durchschnitt (19 Prozent) und knapp über dem bundesweiten Schnitt (23,4 Prozent). Auch der Anteil von Frauen, die ihre wissenschaftliche Laufbahn an der KU beginnen, ist in den vergangenen Jahren gestiegen: Während zwischen 2010 und 2012 nur 26 Prozent der Promotionen von Frauen abgeschlossen wurden, waren dies im Zeitraum von 2014 bis 2016 bereits 38 Prozent.

"Ziel ist es, in mindestens 40 Prozent der Berufungsverfahren Frauen zu berufen - etwa durch die gezielte Rekrutierung von Bewerberinnen, die Sensibilisierung aller Beteiligten für gendergerechte Berufungsverfahren und ein kontinuierliches Gleichstellungsmonitoring. Auf der Ebene des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden Weiterbildungsworkshops und Stipendien speziell für Nachwuchswissenschaftlerinnen eingeführt", erklärt Schlemmer. In Vorbereitung ist unter anderem ein Mentoring-Programm, in dem erfahrene Forscherinnen an junge Wissenschaftlerinnen ihre Kenntnisse über Strukturen und Prozesse weitergeben und sie beim Karrieremanagement beraten.

Geplant sind darüber hinaus kontinuierliche Schulungen von Führungskräften zu Fragen der Gleichstellung, um dieses Thema zu einem fixen Bestandteil der alltäglichen Arbeit werden zu lassen. Zudem ist eine ausgewogene Partizipation von Frauen und Männern in den Gremien der KU ein weiteres im Gleichstellungskonzept formuliertes Ziel der KU.