Eichstätt
Fake oder News?

Der erster Schülermedientag am Willibald-Gymnasium Eichstätt vermittelte interessante Einblicke

08.05.2019 | Stand 02.12.2020, 14:01 Uhr
Bei einem Medienworkshop informierte die Journalistin Anna Zimmermann Schüler des Willibald-Gymnasiums über die Arbeitsweise von Redaktionen und über das Erkennen von Fake-News. −Foto: Graf

Eichstätt (gfs) Rund um den 3. Mai, den Tag der internationalen Pressefreiheit, veranstaltet die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit gemeinsam mit verschiedenen Redaktionen und Medienexperten zum ersten Mal einen Schülermedientag.

Im Vorfeld konnten sich Schulen um einen Medienworkshop bewerben. Die 8. Klassen des Willibald-Gymnasiums hatten Glück und begrüßten am vergangenen Donnerstag in zwei Workshoprunden die Journalistin Anna Zimmermann, die bereits für mehrere Zeitungen gearbeitet hat und derzeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ihren Master in Journalistik absolviert.

Im Zentrum stand das Thema "Fakten gegen Fakes - Wie glaubwürdig sind unsere Medien? ". Zu Beginn stellten die Schüler zunächst allgemeine Fragen an die Referentin zu ihrem Berufsfeld. "Woher wissen Sie als Journalistin, dass ihre Quellen keine Fake-News sind? " Mit dieser Frage einer Schülerin war die Gruppe auch schon mitten im Thema. "Wir haben immer mindestens zwei Quellen für einen Beitrag, nennen alle unsere Quellen und recherchieren so, dass der Leser sich selbst eine fundierte Meinung bilden kann", sagte Zimmermann.

"Filterblase", "Fake-Gewinn" oder "Clickbaiting" - einige Schüler hatten diese Begriffe bereits gehört, konkrete Beispiele brachte die Medienexpertin: Was steckt zum Beispiel dahinter, wenn Bravo postet "Bibi ist soooo genervt"? Die Follower des youtube-Stars wollen dies natürlich wissen und erfahren mit einem Klick die wichtige Information, dass der Akku von Bibis Handy aktuell nur noch 10 Prozent besitzt. Ein typischer Fall für Clickbaiting, bei dem Überschriften eine große Sensation ankündigen, die der folgende Artikel aber nicht beinhaltet. "Man klickt einfach mal drauf, wenn einer schreibt, dass es eine große Sensation gibt, das passiert fast automatisch", meinte ein Schüler. Zimmermann wies die Schüler besonders darauf hin, dass Werbeeinnahmen gerade bei youtube-Stars und Influencern eine große Rolle spielen und dementsprechend deren Internetauftritte genau unter die Lupe genommen werden müssen.

In einem zweiten Teil setzten sich die Achtklässler mit der Medienexpertin intensiv mit dem Thema Fake-News auseinander. Der Begriff, der vor allem durch den US-Präsidenten Donald Trump an Aktualität gewann, ist heute aus der Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Die Medienexpertin zeigte den Schülern anhand von zahlreichen aktuellen Beispielen aus verschiedenen Themenfeldern, wie viele Falschmeldungen im Internet verbreitet werden. Die spannende Frage war hierauf: Wie erkenne ich Fake-News? Gemeinsam mit den Schülern stellte die Referentin in einer Art Checkliste Aspekte zusammen, auf die man bei der Überprüfung auf den Wahrheitsgehalt von Nachrichten Wert legen sollte. "Alle Nachrichten, die kein Impressum aufweisen, sind schon einmal verdächtig", so Zimmermann. Daher sollte man neben einem kritischen Blick auf das Impressum die Seitenbeschreibung genauer ansehen und es lohne sich etwa auch, auf eine korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung zu achten.

Mit den Informationen, die die Journalistin den Schülern zuvor an die Hand gegeben hatte, mussten diese am Ende der zweistündigen Arbeitsphase selbstständig anhand von zwei Beispielen im Internet recherchieren, ob hier Fake-News vorliegen. Gerade bei der Überprüfung des Wahrheitsgehalts von Bildern stellten die Schüler fest, dass dies eine gar nicht so einfache Aufgabe ist, da die Bildbearbeitung oftmals eine sehr hohe Qualität aufweist.