Eichstätt
Es zieht sich

Beim Neubaugebiet Blumenberg geht es eher zäh voran - Anbindegebot muss erfüllt werden

23.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:09 Uhr
Mit Blick auf die Burg: Auf diesem Areal am Blumenberg soll ein Baugebiet entstehen. Bis zur Realisierung kann es aber noch eine Weile dauern. −Foto: Knopp

Eichstätt - Der Blumenberg gilt als die wichtigste Entwicklungsachse, was künftige Wohnbebauung in Eichstätt betrifft. Das ausgewiesene Gebiet umfasst insgesamt rund 30 Hektar, knapp ein Drittel davon befindet sich derzeit im Bauleitplanverfahren.

Auf knapp acht Hektar soll ein Wohngebiet für etwa 500 Menschen entstehen. Vorgesehen sind rund 160 Einheiten - aufgeteilt auf Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser. Das Manko: Die erste Stufe des Ausbaus will nicht so recht zünden. Die eigentlich für dieses Jahr ins Auge gefasste Erschließung ist wohl vom Tisch.
 

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Stolperstein ist bekanntlich das Anbindegebot, das besagt, dass neue Baugebiete nicht als Solitär in der Landschaft stehen dürfen, sondern an bestehende Siedlungsstrukturen angeschlossen werden müssen. Bei Blumenberg-West soll dies durch die Anbindung an die Willibaldstraße erfüllt werden. "Wir haben die infrage kommenden Varianten mit der Regierung von Oberbayern abgesprochen und sind optimistisch, dass dies gelingt", äußert OB Andreas Steppberger auf Anfrage unserer Zeitung. Allerdings muss die Stadt noch die erforderlichen Grundstücke erwerben. "Die Verhandlungen laufen" und seien schon weit fortgeschritten, erklärt Steppberger, die Verträge seien aber noch nicht unter Dach und Fach. Wenn alles klappe, werde man Mitte des Jahres mit der Erschließungsplanung starten können, fügt Steppberger hinzu. Das heißt im Umkehrschluss: Die Erschließung selbst kann wohl frühestens im kommenden Jahr und nicht - wie ursprünglich angedacht - schon heuer beginnen. Baureif wäre das Areal dann erst 2022 oder 2023.

Das Projekt stößt nicht überall auf Gegenliebe: Kritiker der ersten Stunde ist Willi Reinbold (ÖDP), dessen Fraktion gemeinsam mit den Grünen gegen die Aufstellung des Bebauungsplans gestimmt hatte. "Nach jetziger Lage der Dinge halte ich das Baugebiet nicht für genehmigungsfähig", erneuert Reinbold seine Bedenken gegenüber unserer Zeitung. Abgesehen davon hält Reinbold ein Wohngebiet an dieser Stelle grundsätzlich für ungeeignet. Stichwort: Zersiedelung. Zudem drohe eine aufwendige und entsprechend teure Erschließung: "Wir werden da sicher anders bei den Grundstückspreisen liegen als in den jüngsten Baugebieten Weinleite-West und Landershofen-Nord", prophezeit Reinbold. Angesichts sich abzeichnender sinkender Immobilienpreise in der Region stelle sich daher die Frage, "ob wir damit überhaupt konkurrenzfähig sind".

EK

Jürgen Knopp