Dollnstein
Engagierte Gründungsmitglieder

Seit drei Jahrzehnten kümmert sich der Krankenpflegeverein in Obereichstätt um bedürftige Menschen

09.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:17 Uhr
Das 30-jährige Bestehen des Krankenpflegevereins wurde mit einem Gottesdienst gefeiert. −Foto: Fürsich

Dollnstein/Obereichstätt (EK) Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde das 30-jährige Bestehen des Krankenpflegevereins gewürdigt.

Pfarrer Baumeister und Domkapitular Mattes zelebrierten die Messfeier. Der Liederkranz/Kirchenchor Dolln- stein brachte Auszüge aus der "Messa alla settecento" des ehemaligen Domkapellmeisters Wolfram Menschick und gab dem Ganzen damit einen feierlichen Rahmen. In der Predigt ging es um die Begegnung von Jesus und Bettler Bartimäus.

Nach dem Gottesdienst sprach der Zweite Vorsitzende des KPV Matthias Karch. "Wir begehen das 30-jährige Gründungsjubiläum des Krankenpflegevereins. Manche werden sich fragen, ob man das feiern muss. " Im Anschluss griff Karch den Inhalt der Predigt von Pfarrer Baumeister auf und den Begriff "Kairos", der einen günstigen Augenblick bezeichnet: 30 Jahre seien eben ein günstiger Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, wie es um den Verein steht und wie es in Zukunft weitergehen soll. Mit der Jubiläumsfeier könne man einen Blick zurück, einen Blick in die Gegenwart und einen Blick in die Zukunft werfen. Solch einen Blick in die Vergangenheit warf Karch schließlich ins Jahr 1987: Damals sei die ambulante Pflege durch die Ordensschwestern nicht mehr gewährleistet gewesen, da diese abgezogen wurden. Eine ähnliche Situation habe es in Obereichstätt gegeben. "Durch den Mut, die Tatkraft und den Weitblick des damaligen Ortspfarrers Manfred Winter und rühriger Mitglieder der Gemeinde konnte der Verein gegründet werden", erzählte der Zweite Vorsitzende von der damaligen Zeit.

Karch betonte, dass der Verein heute in der Gemeinde fest etabliert sei und ein unverzichtbarer Bestandteil der ambulanten Versorgung alter und kranker Menschen.

Bei einem Blick in die Zukunft zeigte Matthias Karch sich weniger euphorisch. "Immer mehr alte und kranke Menschen und immer weniger gut ausgebildetes Pflegepersonal. Was ist vor Ort zu tun? ", richtete sich der stellvertretende Vorsitzende an die Gäste und schloss mit der Aussage "Wir brauchen unsere Krankenschwestern! ".

Josef Wintergerst, Geschäftsführer der Caritas-Sozialstation Eichstätt, gratulierte anschließend dem Krankenpflegeverein zum 30-jährigen Bestehen und ehrte die drei bei der Feier anwesenden Gründungsmitglieder: Johanna Bittl, Albert Spiegel und Konrad Beyerle sprach er Dank und Anerkennung aus und überreichte ein kleines Präsent. Ebenfalls geehrt wurde Bernadette Würzburger, die im September 1987 als erste weltliche Schwester ihren Dienst in Dollnstein begonnen hat. Außerdem bekamen alle Schwestern Blumen überreicht, in Anerkennung ihrer unermüdlichen Einsatzbereitschaft.

Zum Schluss ergriff Bürgermeister Wolfgang Roßkopf das Wort und überbrachte die Glückwünsche der Marktgemeinde zu dem besonderen Jubiläum. Er bezeichnete "Gesunde helfen Kranken", die Aufgabe, der sich der Verein verschrieben hat, als besondere und unverzichtbare Leistung der Marktgemeinde. "Gerade in Zeiten, wo oftmals egoistisches Denken in den Vordergrund gestellt wird und die Gefahr besteht, dass die Nächstenliebe vernachlässigt wird, ist es beispielhaft, aktiv Menschen zu helfen", lobte Roßkopf den Einsatz der Schwestern. Er sieht den Krankenpflegeverein als Beweis dafür, dass die Gemeinde von einem Gefühl der Zusammengehörigkeit geleitet wird: "Dieses gegenseitige Miteinander ist herausragend und zeichnet den Krankenpflegeverein aus, hier wird Dienst am Nächsten gelebt. "

Zum Ende der Feierlichkeiten bedankte sich Pfarrer Baumeister besonders beim Liederkranz/Kirchenchor mit dem Dirigenten Ludwig Schwarz sowie bei dem Organisten Hans Bittl für die musikalische Mitgestaltung des Festgottesdienstes.