Eichstätt
Eintauchen in die römische Geschichte

Der Limesweg zwischen Gunzenhausen und Bad Gögging - 50 Kilometer im Landkreis Eichstätt

12.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:43 Uhr
  −Foto: Meyer

Eichstätt/Denkendorf - Viel Geschichte und die wunderbare Natur des Altmühltals können Urlauber und Wanderer auf dem Limesweg zwischen Gunzenhausen und Bad Gögging erleben.

Hier führt der Limeswanderweg auf insgesamt 115 abwechslungsreichen Kilometern entlang der einstigen Grenze des Römischen Reiches. Der römische Grenzwall wurde 2005 in das Welterbe der Unesco aufgenommen. Im Landkreis Eichstätt befindet sich eine Wegstrecke von etwa 50 Kilometern.

Die ehemalige Grenzbefestigung verbindet die Limesgemeinden Altmannstein, Denkendorf, Kinding, Kipfenberg, Titting und Walting miteinander. In Teilabschnitten von rund 20 Kilometern lässt sich der gesamte Limesweg in fünf Tagesetappen erwandern. Einer der schönsten und mit viel römischer Geschichte versehenen Teilabschnitte ist der Weg von Petersbuch nach Denkendorf. Für die etwa 25 Kilometer lange Strecke benötigen geübte Wanderer rund fünf Stunden. Wenn man sich intensiver mit der römischen Geschichte befasst oder auch manche der schön angelegten Rastplätze nutzt, dauert die Wanderung entsprechend länger. Gleich am Startpunkt ist das Kunstwerk "No Limit" des Eichstätter Künstlers Rupert Fieger zu sehen. Sieben Stelen aus Jurakalkstein symbolisieren den Grenzverlauf und verdeutlichen den auch heute noch deutlichen Einfluss der lateinischen Sprache. Auf einer Römersäule sind mehrere Daten zur geschichtlichen Entwicklung des Limes zu lesen. Solche Säulen sollen im weiteren Verlauf noch einige folgen.

Gleich hinter Erkertshofen begegnet man dem ersten imposanten Bauwerk aus der römischen Geschichte. Hier wurde ein Wachturm aus Stein nachgebaut. Der Turm ist begehbar, und man hat einen herrlichen Ausblick über die Hochfläche. Es folgt ein idyllischer Waldweg, auf dem man auf verschiedene Schautafeln und weitere Relikte aus der römischen Vergangenheit trifft. Die Beschilderung des Weges mit dem Wachturmsymbol ist in aller Regel recht gut. Gerade in den Waldabschnitten gilt es aber aufzupassen, um keine Abzweigung zu übersehen.

Der Weg führt nun weiter über Hirnstetten nach Pfahldorf. Dort wandert man in Teilabschnitten auch auf dem Deutschen Limes-Radweg, der den gesamten Grenzverlauf von Miltenberg bis nach Regensburg über 440 Kilometer entlang führt. Nördlich von Pfahldorf sieht man auf der freien Fläche auch sehr deutlich den geraden Verlauf des Limes. In diesem Bereich war ein Stück Feldweg nicht ausgemäht, so dass man entweder einen Umweg über die Straße machen oder sich durch das hohe Gras bewegen musste.

Hinter Pfahldorf geht es erneut in einen schönen Waldabschnitt. An manchen Stellen wandert man direkt auf den Überresten des Limes. Kurz vor Kipfenberg sind noch die Fundamente eines Wachturms zu sehen. In unmittelbarer Nähe wurde ein Wachturm aus Holz rekonstruiert und auch ein Teil einer Palisade aufgebaut. Der Weg führt hinunter nach Kipfenberg, wo man erneut auf Kalksteinstelen trifft. Auf der gegenüberliegenden Talseite führt ein steiler Serpentinenweg hinauf zur Kipfenberger Burg. Hier kann das Römer- und Bajuwarenmuseum besichtigt werden. Vorbei am geographischen Mittelpunkt Bayerns führt der Limesweg weiter nach Gelbelsee. Über die Limesbuche gelangt man nach Denkendorf, wo zum Abschluss erneut eine Römersäule und ein weiteres Kunstwerk am Kreisel kurz vor der Autobahn zu besichtigen sind.

Kultur, Landschaft und Geschichte satt gibt es auf den Abschnitten des Limesweges zu erleben. Wer angesichts der Corona-Pandemie seinen Urlaub lieber zu Hause in der Region verbringt, kann sich auch hier auf Entdeckungsreise begeben.

EK

Bernhard Meyer