Eichstätt
Eine magische Mischung

Der Bassist Bernhard Hollinger will eine neue EP produzieren – dafür braucht er Unterstützung

07.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:53 Uhr
In seiner neuen EP "Adventures in Lo-Fi" will der Eichstätter Bernhard Hollinger Jazz mit neuen Techniken verbinden. Um die Produktion zu finanzieren hat er eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. −Foto: Hollinger

Eichstätt/ Amsterdam (ahe) Eigentlich versteht sich Bernhard Hollinger als Jazz-Bassist. Dass er jetzt eine EP mit einer ganz neuen Mischung aus akustischer und elektronischer Musik präsentieren möchte, steht für ihn dazu aber nicht im Widerspruch. Um das Vorhaben zu realisieren, hat der aus Eichstätt stammende Musiker eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

In Berührung gekommen mit der „neuen“ Musik ist Hollinger, der mittlerweile in Amsterdam lebt, während seiner Studienzeit in den Niederlanden.  „In meinem Master am Konservatorium in Amsterdam, hab ich mich zunehmend mit der neueren Generation von E-Bassisten auseinander gesetzt“, erinnert sich der Musiker. Vor allem „Mono Neon“ und „Thundercat“ hätten ihn sehr inspiriert und motiviert, mehr mit „Electronics“ und Effekten zu arbeiten. 

Dass Bernhard Hollinger, ein gebürtiger Wolkertshofener, für seine Musik lebt, zeigte sich schon früh. Nachdem er die Realschule in Rebdorf beendete, machte Hollinger seine Ausbildung und die BOS in Ingolstadt, der Stadt, wo er 2009 den Jazzförderpreis erhielt. Zum Studium ging er schließlich nach Amsterdam und machte dort einen Bachelor- und Masterabschluss. Bereits seit einem Jahr experimentiert Bernhard Hollinger nun verstärkt mit  Synthesizern, Drum-Maschinen und Effekten. Nun will er in seinem aktuellen Projekt wieder die Brücke zu seinem musikalischen Hintergrund, dem Jazz-E-Bass, schlagen. Auf seiner neuen Platte sollen Analoges und Digitales in Symbiose gehen. „Kreatives entsteht vor allem in dem ,Space‘, in dem man keine Kontrolle hat, seinen Intellekt ausschalten kann und die Musik ganz von alleine entstehen lässt“, beschreibt Hollinger seine Idee für die EP. In dem er die Musik so ein Stück weit sich selbst überlässt, verspricht er dem Hörer etwas „Magisches“, das er auf die EP übertragen möchte und sich dabei auf ein unbekanntes Gebiet begibt.

Bei der Umsetzung ist der freischaffende Musiker jedoch auf die Hilfe von Spenden angewiesen. Für die geplante EP mit dem Titel „Adventures in Lo-Fi – Volume 1“ benötigt Hollinger 3000 Euro. Zusammen mit Sound-Techniker Shai Solan und Darius van Helfteren soll  eine kleine Auflage von Kassetten entstehen. Dass sich Hollinger bei der Finanzierung für Crowdfunding entschieden hat, begründet er selbst mit seiner großen Motivation. Damit wolle er zeigen, wie wichtig ihm seine Musik ist und auch andere Künstler zu musikalischen Experimenten mit neuen Techniken inspirieren. Auf die Unterstützer der Kampagne warten verschiedene Gegenpreise: Je nach Spendensumme erhält man beispielsweise die EP als digitales Format oder auf Kassette. Als „Höchstpreis“ winkt ein  Wohnzimmer-Konzert mit Bernhard Hollinger selbst.

Wer den Jazzmusiker unterstützen möchte, findet Infos unter www.voordekunst.nl/projecten/7518. Die Website ist auf Englisch und Holländisch verfügbar.
 

Anna Hecker