Kinding
Eine große Herausforderung

Gemeinderatssitzung Kinding: Verwaltungshaushalt beträgt 4,9 Millionen Euro

13.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:53 Uhr
Die Dorferneuerung in Erlingshofen war neben dem Haushalt ebenfalls Thema im Kindinger Rat. −Foto: Foto: Lund

Kinding (EK) Im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Kindinger Gemeinderats standen erste Beratungen über den Haushalt 2018. Das Gremium wählte außerdem den Vergabeausschuss für die zu errichtende E-Ladestation am Kindinger Kreisel und entschied über verschiedene Bauanfragen.

Die Aufstellung des Haushaltsplan 2018 stellt für alle Beteiligten in der Gemeindeverwaltung eine große Herausforderung dar. "Dies ist der schwierigste Haushalt, den ich jemals aufzustellen hatte", zeigte Bürgermeisterin Rita Böhm gleich zu Beginn der Beratungen ihre Sorge. Insbesondere für den dreijährigen Investitionsplan lägen keine verlässlichen Zahlen vor. Zum einen würden die Unternehmen aufgrund der hohen Auslastung keine Angebote abgeben, wie dies gerade beim Enkeringer Wasserspielplatz der Fall sei. Diese Kapazitätsengpässe bei den Betrieben würden auch zu extrem hohen Preisen für die Leistungen führen, die keine verlässliche Grundlage für die Finanzplanung seien. So könnten weder der Zeitpunkt der Ausführung noch die Kosten für geplante Investitionen zuverlässig bestimmt werden. Und große Investitionen gäbe es einige, so die Gemeindechefin. In den kommenden Jahren stehe der Ersatz der Feuerwehrautos in Haunstetten und Kinding an, die Dorferneuerungsmaßnahmen in Enkering, die Planung und Erneuerung der Kläranlage Pfraundorf, die Sanierung der Kratzmühlbrücke, der Deponien in Niefang und Ilbling sowie der Fassade an der Kindinger Grundschule, um nur einige zu nennen.

Kämmerer Jürgen Fürtsch legte eine Übersicht über den Verwaltungshaushalt vor, der circa 4,9 Millionen Euro umfassen wird. Er überbrachte die gute Nachricht, dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer (1,1 Millionen Euro) und die Einkommenssteuer (1624000 Euro) weiter steigen und mehr als die Hälfte zum Verwaltungshaushalt beitragen. Keine Arbeitslosigkeit und die guten Einkommen tragen zu dieser Entwicklung erfreulicherweise bei, so der Kämmerer. Allerdings entfallen die Schlüsselzuweisungen als Einnahmequelle in diesem Jahr vollständig aufgrund der außergewöhnlich hohen Gewerbesteuereinnahmen von zwei Millionen Euro 2016. Dieses Geld fehlt dann auch in der Haushaltskasse. Auf der Ausgabenseite macht die Kreisumlage mit 1552000 Euro etwa ein Drittel des Aufwandes aus. Ein weiterer hoher Posten sind die Personalkosten, die Euro auf etwa 1,4 Millionen Euro steigen werden. Der Gemeinderat interessierte sich für den Hintergrund der Entwicklung. Fürtsch informierte, dass der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst, der die Personalkosten um drei Prozent erhöht, und das zusätzliche Personal für die Kinderkrippe zu der Kostensteigerung führe. Im Saldo bleiben dann voraussichtlich 228000 Euro als Zuführung zum Vermögenshaushalt übrig, die für Investitionen zur Verfügung stehen. Fürtsch bereitete die Gemeinderäte schon darauf vor, dass voraussichtlich für die Projekte, die derzeit umgesetzt werden, noch in diesem Jahr eine Kreditaufnahme notwendig werde. Ein Grund liege darin, dass für die Straßensanierung im Rahmen des Dorferneuerungsverfahrens in Erlingshofen bereits 800000 Euro bezahlt worden seien, aber man nun nicht wisse, wann die Anliegerkosten erstattet würden. Die Haushaltsberatungen werden in den kommenden Sitzungen fortgesetzt.

Bürgermeisterin Rita Böhm informierte die Gemeinderäte, dass sich für die geplante E-Tankstelle am Kindinger Kreisel schon einige Interesssenten an die Gemeinde gewendet hätten. Natürlich werde die Gemeinde über eine europaweite Ausschreibung im Rahmen eines sogenannten Interessenbekundungsverfahrens den geeigneten Anbieter auswählen. Dafür soll ein Vergabeausschuss gebildet werden, in dem neben Vertretern des Landratsamtes Eichstätt und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung auch Markträte vertreten sein sollen. Dem Vorschlag, Benjamin Schillinger, Willi Strauß und Thomas Heckel in den Ausschuss zu entsenden, stimmten die Räte zu. Als Stellvertreter wurden Josef Ascher und Josef Pfaller bestimmt.

Sabine Lund