Eichstätt - "Jetzt hätte ich meine Wette beinahe gewonnen", meint Brunhild Lutz scherzhaft. Die Rentnerin wohnt im Caritas-Pirkheimer-Haus und hat somit einen Logenplatz und damit den besten Blick auf das Geschehen dort unten.
Ein riesiger blauer Kran ist auf der gegenüberliegenden Altmühlseite platziert, gleich wird die Behelfsbrücke, die in den vergangenen Jahren die Eichstätter Altstadt mit der Spitalstadt verbunden hat, aus der Verankerung gehoben.
Die spektakuläre Aktion, die auch zahlreiche Zuschauer angelockt hatte, spielte sich am Dienstagmorgen ab und verlief ausgesprochen reibungslos, wie auch der Einsatzleiter des Technischen Hilfswerks, Michael Heiß, zufrieden resümierte. Die 28 Tonnen schwere Brücke wurde von den THW-Helfern an vier Punkten vertäut, und der 300-Tonnen-Kran ließ die etwa 30 Meter lange Eisenkonstruktion über die Altmühl auf die Spitalstadtseite schweben. Dort wird sie nun zwischengelagert und voraussichtlich am 7. und 8. Mai in ihre Einzelteile zerlegt, bevor sie wieder zu ihrem Eigentümer, dem THW, transportiert wird.
Die sogenannte Bailey-Brücke diente in den vergangenen Jahren als provisorischer Ersatz für den Herzogsteg, der Ende 2016 wegen Baufälligkeit gesperrt werden musste und schließlich im September 2018 abgerissen wurde. Der Neubau soll nun am 3. Mai starten.
Und Brunhild Lutz' Wette? Sie hatte darauf gesetzt, dass das Provisorium mindestens fünf Jahre überdauern würde, so waren es aber "nur" knapp viereinhalb.
EK
