Eichstätt
Eine Ausbildung mit besten Perspektiven

"Pflegenetzwerk Altmühltal" zu Gast im Landratsamt - Pflegeprofis mit neuem Berufsprofil stärken

17.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:44 Uhr
Treffen im Landratsamt: Landrat Alexander Anetsberger sagte, dass ein noch stärkeres Miteinander von Landkreis, Gemeinden, sozialen und privaten Trägern von Senioreneinrichtungen sowie der Kliniken gerade jetzt unabdingbar sei. −Foto: Landkreis Eichstätt

Eichstätt - Erfolgreich verlief das jüngste Treffen der Mitglieder des "Pflegenetzwerks Altmühltal", zu dem Eichstätts Landrat Alexander Anetsberger im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Eichstätt begrüßen durfte.

Teilnehmer waren neben dem Landkreischef auch Carmen Albrecht von der Fachstelle für Seniorenarbeit und Bedarfsplanung des Landkreises sowie Frank Schneider, Leiter des Sachgebiets Soziales und Senioren im Landratsamt, die Netzwerkmitglieder aus Pflegeheimen, Kliniken, Pflegediensten und Sozialstationen willkommen heißen konnten.

Anetsberger unterstrich in seiner Begrüßung, dass der Landkreis mit Blick auf die demographische Entwicklung schon immer ein familienfreundliches und generationenübergreifendes Miteinander von Kindern, Jugendlichen und Senioren gefördert habe, jedoch ein noch stärkeres Miteinander von Landkreis, Gemeinden, sozialen und privaten Trägern von Senioreneinrichtungen sowie der Kliniken gerade jetzt unabdingbar sei. "Der Landkreis engagiert sich in vielfältigen Kooperationen für die Gewinnung von Nachwuchs bei den Pflegekräften, deshalb haben wir den Zusammenschluss des Pflegenetzwerks Altmühltal mit der Maxime ,Starke Pflege - Starke Region' sehr begrüßt", so der Landkreischef. Dies unterstützt Anetsberger auch künftig persönlich, indem er bei diesem Treffen die Anfrage um seine Schirmherrschaft für das Pflegenetzwerk dankend annahm.

Die Kooperation, die aus der Idee einiger Teilnehmer des Arbeitskreises Gerontopsychiatrie mit seiner Sprecherin Carmen Albrecht im November 2018 hervorgegangen ist und unter Federführung der Hans-Weinberger-Akademie steht, spricht verstärkt Auszubildende in der Pflege an, um Kräfte zu bündeln und Synergieeffekte nutzbar zu machen. Anetsberger rief die Ende November 2019 erfolgreich durchgeführte Aktion "Mach dir ein Bild von der Arbeit in der ambulanten Pflege" in Erinnerung, bei der Sozialstationen in Beilngries, Gaimersheim, Kösching und Eichstätt auf Initiative des Sachgebiets für Soziales und Senioren die Türen geöffnet und allen Interessierten einen Einblick in das Berufsfeld der ambulanten Pflege geboten hatten: Vier Stunden lang gab es in allen vier Sozialstationen zeitgleich Vorträge und Mitmachaktionen rund um die Aufgaben in der ambulanten Pflege. Um diese auch weiterhin verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, plant das Pflegenetzwerk bereits neue Angebote für die Bürger nach der Corona-Pandemie. Gerade angesichts der Pflegeberufe-Reform ist es enorm wichtig, die Ausbildung in Pflegeberufen attraktiver zu machen und dem eklatanten Fachkräftemangel dieser Branche nach Kräften entgegenzuwirken. "Ich bin davon überzeugt, dass es ohne Kooperationsverbände und Netzwerke nicht gehen wird, denn nicht jedem jungen Menschen ist bewusst, dass gerade die Pflege eine fundierte moderne Ausbildung bietet, an dessen Ende attraktive Arbeitsplätze in ausreichender Anzahl warten", betonte Alexander Anetsberger.

Nach Auskunft von Carmen Albrecht von der Fachstelle für Seniorenarbeit und Bedarfsplanung sei die Sicherstellung der benötigten Angebote rund um die Pflege bereits jetzt eine Mammutaufgabe: "Mit der auch im Landkreis stark zunehmenden Zahl an älteren und hochbetagten Bürgern steigt der Bedarf an Personal in der Pflege stetig. Um diesen so wichtigen Bereich zu stärken, unterstützen wir gerne das Pflegenetzwerk auf allen uns möglichen Wegen", so Albrecht. Die erfahrene Sozialpädagogin freut sich, "dass wir heute in unseren Räumen wieder einen Schritt weitergekommen sind, die Zukunft mit all ihren Herausforderungen, aber auch Chancen gemeinsam anzugehen". Der Weg müsse wegführen von "Meine Einrichtung und ich" hin zu "Wir und die Pflege".

Auch Roswitha Meier, stellvertretende Schulleiterin der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe der Hans-Weinberger-Akademie der AWO mit Sitz in der Eichstätter Schottenau, und ihre Kollegin Isabel Kalberlah vom Bereich der HWA-Schulentwicklung sehen angesichts der neuen generalistischen Pflegeausbildung alle Bereiche der Pflege gefordert: "Ein wesentlicher Bestandteil für das Gelingen der generalistischen Pflegeausbildung werden die Ausbildungsverbünde mit den für die Ausbildung notwendigen Lernorten aus Theorie und Praxis sein", betonten beide Pflegeexpertinnen beim Netzwerktreffen. Nur durch das gemeinsame Zusammenwachsen und -wirken werde es ihrer Ansicht nach gelingen, die Pflege für Stadt und Landkreis zu fördern und zu stärken. Frau Meier freut sich, dass immer mehr Kooperationspartner dem Netzwerk angehören und sich dadurch Synergieeffekte gewinnen lassen.

Die generalistische Pflegeausbildung verbindet ab sofort die Ausbildungsgänge Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege. Alle Auszubildenden werden gemeinsam unterrichtet und zu kompetenten Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen ausgebildet. Der generalistische Berufsabschluss gilt automatisch auch in den anderen Mitgliedsstaaten der EU und ermöglicht den Auszubildenden, dass sie sich nicht mehr vor der Ausbildung für ein Fachgebiet entscheiden müssen.

Der Ausbildungsbeginn an der Eichstätter Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe der HWA ist der 1. September. Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen bei den Kooperationspartnern und der Schule ist erfreulich positiv, was alle Mitglieder des "Pflegenetzwerks Altmühltal" freut und in ihrem Tun bestärkt.

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