Eichstätt - Erfolgreich haben auch in diesem Jahr wieder 20 Auszubildende der Staatlichen Berufsschule Eichstätt ihre Prüfungen am European College of Business and Management (ECBM) in London abgelegt.
Im Rahmen des Festaktes zur Verabschiedung aller Absolventen in der Berufsschule am vergangenen Donnerstagnachmittag überreichten Schulleiter Wendelin Ferstl und Landrat Anton Knapp den Teilnehmern das Zertifikat der Deutsch-Britischen Industrie- und Handelskammer London, das Teilnehmerzertifikat des ECBM und den Europass. Nach ihrer Ausbildung werden alle Teilnehmer zusätzlich das begehrte Zeugnis mit dem Titel "Kaufmann/Kauffrau International" (KIC) erhalten, das von der deutsch-englischen Handelskammer und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag verliehen wird.
Mit Begeisterung berichteten Sabrina Ostermeier und Miriam Sengl, beide BÜ 11, anlässlich der Abschlussfeierlichkeiten an der Berufsschule von ihren Erfahrungen während ihres dreiwöchigen Aufenthaltes vom 19. Mai bis 8. Juni 2019 in London. Während der drei Wochen waren die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer - neben 15 Kaufleuten auch vier Schüler aus dem Metallbereich und ein Maurer - in Gastfamilien untergebracht und durften erleben, was es heißt, jeden Morgen zusammen mit 300000 anderen Pendlern per Underground zu dem im Zentrum Londons gelegenen European College of Business and Management (ECBM) zu fahren.
Am ECBM, einem international gut vernetzten Business-College mit rund 1250 Studenten, besuchten die Schüler verschiedene Kurse - allesamt in englischer Sprache, in denen sie sich mit aktuellen wirtschaftlichen, politischen und interkulturellen Themen beschäftigten. Besonders der Brexit und seine Auswirkungen auf Großbritannien und seine europäischen Handelspartner seien natürlich ein zentrales Thema gewesen, erläuterten die beiden angehenden Bürokauffrauen. Außerdem erfuhren die Schüler viel über die Bedeutung interkultureller Unterschiede im Geschäftsleben und lernten Strategien kennen, um den "Tritt ins Fettnäpfchen" in der Kommunikation mit Geschäftspartnern aus anderen Ländern zu vermeiden.
Die begleitenden Berufsschullehrkräfte organisierten zahlreiche Exkursionen und Ausflüge für die Schülerinnen und Schüler. Bei Siemens Crystal informierten sie sich über die Herausforderungen einer nachhaltigen Städteentwicklung, und bei der Firma LEGO erhielten sie einen Einblick in die Instrumente der Mitarbeitermotivation und Arbeitszeitmodelle. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, so berichteten Ostermeier und Sengl stolz, konnten ferner aus einem abwechslungsreichen Freizeitprogramm wählen. Bei der Quirky Tour erlebten die Jugendlichen eine Stadtführung der ganz anderen Art mit vielen lustigen Anekdoten zur Geschichte Londons. An den Wochenenden fuhren die Teilnehmer zum Windsor Castle, nach Brighton und nach Greenwich und erkundeten zusammen mit den Lehrkräften die Sehenswürdigkeiten und bunten Märkte Londons. Neben dem Besuch typischer Pubs war der Besuch des Musicals "Lion King" ein besonderes Highlight.
Zum Abschluss gab es dann Prüfungen über internationale Wirtschaftsfragen, Großbritannien und London sowie auch einen eigenen mündlichen Vortrag in englischer Sprache zu einem ausgewählten Thema. Das Erfreuliche: Alle Eichstätter Prüflinge bestanden das Abschlussexamen. Bereits zum vierten Mal waren Eichstätter Berufsschüler auf Betreiben von Berufsschullehrkraft Kathrin Husterer ausgesucht worden, um an dem Erasmus-Projekt in London, das auch durch ein Programm der Europäischen Gemeinschaft gefördert wird, teilzunehmen.
Ferstl und Knapp gratulierten den 20 Teilnehmern zu ihrem besonderen Zertifikat, aber auch zu ihrem Mut, sich auf die vielfältigen, teilweise unbekannten Herausforderungen der Weltstadt London einzulassen. Ferstl dankte Lehrkraft Kathrin Husterer für die federführende Organisation des Aufenthalts und weiteren Lehrkräften für die Begleitung der Schüler vor Ort.
ddk
