Pietenfeld
Ein Dorf feiert seine Erneuerung

Festakt zum Abschluss in Pietenfeld

18.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
Zahlreiche Pietenfelder und Besucher waren dabei, als Pfarrer Bernhard Kroll vor dem Gemeinschaftshaus seine Segnung sprach. −Foto: Kleinhans

Die Idee stammt aus dem Jahr 1990; im Jahr 2005 wurde das Pfarrhaus zum Gemeinschaftshaus. 2009 begann der erste von drei Bauabschnitten des Dorferneuerungsverfahrens. Der Abschluss wurde nun in Pietenfeld bei einem Festakt gewürdigt.

Pietenfeld (EK) Dass Feste auf dem Pietenfelder Dorfplatz vor dem Gemeinschaftshaus stattfinden ist für die Bewohner des Ortes mittlerweile nicht mehr neu, doch dieses Mal war dies besonders passend. Zum einen war dieser Platz mit dem anliegenden Gemeinschaftshaus und seinen umliegenden Straßen Mittelpunkt der Dorferneuerung. Zum anderen ziert nun ein funkelnagelneuer Brunnen als symbolisch abschließendes Bildnis für das Dorferneuerungsverfahren.

Holprige oder fehlende Gehwege, große Pfützen auf den Straßen - dies und mehr ist in Pietenfeld Geschichte. Neun Jahre nach Beginn des ersten Bauabschnitts, nach zahlreichen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, öffentlichen Investitionen in Höhe von 2,35 Millionen Euro, Zuschüssen von knapp 1,2 Millionen Euro, einer Vielzahl an Arbeitskreissitzungen - so ließen die Redner beim offiziellen Abschluss am Sonntag die verschiedensten Etappen der Dorferneuerung Revue passieren. Zu Beginn der Feierlichkeiten standen ein Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael, der vom Pfarrverbandschor Admoepi gestaltet wurde, sowie die Segnung durch Pfarrer Bernhard Kroll.

"Viele Jahre sind vergangen ? heißt es in einem viel gesungen Volkslied. Viele Jahre sind vergangen seit August 1990. Mit diesem Datum hat der damalige Gemeinderat Wendelin Funk junior bei der Gemeinderatssitzung unter Bürgermeister Hermann Hochrein den Antrag gestellte, ein Dorferneuerungsverfahren zu beantragen", rief der örtliche Beauftrage Willibald Volnhals in seiner Ansprache in Erinnerung. Jahre später, zu Beginn der 2000er-Jahre, wurde es dann in Pietenfeld tatsächlich Ernst mit der Dorferneuerung: Arbeitskreise wurden gegründet, ein Vorbereitungsseminar absolviert und 2002 erste Ergebnisse daraus in einem "Dorfbladl" präsentiert.

Nach der offiziellen Anordnung der Dorferneuerung im Jahre 2005 begannen die Baumaßnahmen mit dem Umbau des ehemaligen Pfarrhauses zum heutigen Gemeinschaftshaus St. Michael. Die großen Bauarbeiten der Dorferneuerung Pietenfeld starteten im Jahre 2009 und wurden in drei Bauabschnitten bis 2014 durchgeführt. Die Maßnahmen waren zahlreich und neue bedarfsgerechte Straßen und Gehwege, die Gestaltung des Dorfplatzes, Parkbuchten, insgesamt 132 gepflanzte Bäume und vieles mehr das Ergebnis.

Bürgermeister Andreas Birzer, der sich beim abschließenden Fest des Dorferneuerungsverfahrens über das Geleistete freute, war von Anfang an dabei. "Ich selber habe diese Dorferneuerung erlebt - in den Auftaktveranstaltungen, in Arbeitskreissitzungen, Teilnehmerversammlungen, als zweiter Bürgermeister im Vorstand und als erster Bürgermeister bei der Umsetzung des dritten Bauabschnittes." Von Aufbruchsstimmung zu Beginn, intensiven Diskussionen, der Zeit des Wartens und auch Spannungsfeldern zwischen Vorstandschaft, Planern, Gemeinderat und betroffenen Bürgern habe er alles erlebt, so Birzer. "Auch wenn manche Diskussion vieles andere überdeckt hat, so bleibt doch, dass die Dorferneuerung Grundlagen geschaffen hat, von denen wir heute zehren und die auch künftige Entwicklungen weiter beeinflussen werden." Die Dorferneuerung sei mehr als das Gebaute, gepflasterte und asphaltierte Bild einer Ortschaft, betonte das Gemeindeoberhaupt. "Den erarbeiteten Leitlinien fühlt sich die Gemeinde immer noch verpflichtet und so manches wird erst in den nächsten Jahren zur Umsetzung kommen."

Zum bereits Umgesetzten gratulierte im Rahmen des Festaktes am Sonntag Landrat Anton Knapp. "Heute ist ein großer Tag für Pietenfeld. Die von euch allen zurückgelegte Wegstrecke verdient Dank und Anerkennung".