Eichstätt
Ein Arbeitstisch schwebt ein

Dritter Bauabschnitt der Berufsschule vor Vollendung - Neue CNC-Maschine passt nicht durch das Tor

06.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:25 Uhr
Der Arbeitstisch der CNC-Maschine hängt am Haken des Autokrans. Hier wird das Herzstück für die neue Steinbearbeitung geliefert. −Foto: Bader

Eichstätt - An langen Stahlketten schwebt der Arbeitstisch der neuen Maschine für die CNC-Bearbeitung von Steinen zwischen dem Lastwagen und dem Tor der neuen Halle an der Berufsschule in Eichstätt.

Langsam senkt ihn der Kranfahrer ab, damit die Monteure das Teil übernehmen und auf Schwerlastrollen in das Gebäude schieben können.

Der Arbeiter der Firma Cms-Steintechnik steht neben dem Gebäude und sein Blick wandert fragend zwischen dem Tor und dem Arbeitstisch hin und her. "Das darf jetzt nicht wahr sein. . . ", sagt er, hält kurz inne, schaut noch einmal auf den Arbeitstisch und zückt den Meter, um die Breite nachzumessen. "Zehn Zentimeter, das Ding ist zehn Zentimeter zu breit, wer. . . ", mault er leise vor sich hin. Es hilft nichts, der Tisch muss erst einmal draußen bleiben, wird neben dem Tor auf dem Schotter abgestellt.

Eigentlich hätte am Montagnachmittag alles ganz schnell gehen können. Wendelin Ferstl, der Chef der Eichstätter Berufsschule, stand bei der Anlieferung der Maschinen schon erwartungsfroh vor der Halle. Er sollte enttäuscht werden, am Bau läuft eben nicht alles reibungslos. "Es war vorher einer zum Messen da", erzählt Ralf Fährmann von der Hochbauverwaltung des Landratsamtes. "Der hat gesagt, was in den Lkw passt, geht auch durchs Tor", sagt er und grinst.

Doch, er hat Grund, sich zu freuen. "Wir liegen im Zeit- und im Kostenplan", so Fährmann. Bis Ende des Jahres soll der dritte und damit letzte Bauabschnitt an der Berufsschule fertig sein. "Dann dürfte außer ein paar Restarbeiten nichts mehr fehlen", sagt er. Künftig haben die Schüler der berufsvorbereitenden Einrichtung, aber auch die Schreiner, Bau- und Steinarbeiter nicht nur völlig neue Räume, sondern auch neue und moderne Maschinen. 26,2 Millionen Euro sind bis dahin allein in den letzten Bauabschnitt geflossen, rund 51 Millionen Euro in das komplette Projekt Berufsschule.

"Die alten Werkstätten sind einfach zu klein", erklärt Ferstl, der sich darauf freut, dass die Schüler schon bald umziehen können. "Wir brauchen die neuen Räume, denn in den alten Werkstätten wird es mit der Zeit zu eng", sagt Ferstl. Und er freut sich auch, dass die Schüler dann an neuen, hochmodernen Maschinen arbeiten können. "Wir müssen hier Vorreiter sein, wir müssen den Schülern den Umgang damit beibringen. "

Für Lehrer und Schüler sei die Neukonzeption wegweisend: Klassenräume und Werkstätten sind dann nebeneinander, vom Raum für die Programmierung der CNC-Anlage sind es nur wenige Schritte bis zur Maschine. "Genau so soll es auch sein", sagt Ferstl, "Theorie und Praxis kann man nicht trennen. "

Doch noch ist das alles Zukunftsmusik, denn fertig ist bis jetzt allein die Turnhalle, die durch die umlaufenden Fensterbänder lichtdurchflutet und durch die Holzverkleidung angenehm warm daherkommt. "Wir brauchen die Turnhalle, unsere Schüler brauchen den Sport, die müssen sich auch mal auspowern", so Ferstl.

In den Klassenzimmern nebenan steht zwar schon der eine oder andere Schrank, doch noch fehlen die Tafeln und es baumeln lose Kabel von der Decke. "Aber man sieht, dass es wird", sagt Ferstl optimistisch.

Ende des Jahres sollen die meisten Arbeiter abrücken. "Dann wird es hoffentlich nur noch ein paar kleine Restarbeiten geben", sagt Fährmann. Und spätestens an Ostern des kommenden Jahres sollen die Schüler an den neuen Maschinen arbeiten.

Bis dahin ist dann mit Sicherheit auch der große Arbeitstisch der neuen CNC-Bearbeitung in der Halle. "Den kriegen wir schon noch rein, wenn es sein muss, eben hochkant", sagt der Monteur der Firma mit einem letzten kritischen Blick auf den Stahltisch.

EK