Rennertshofen
Eigenes Gebäude für Sanka in Planung

DTB-Firmengelände wird Filiale der Neuburger Rettungswache - Augustin: "Wir können flott losstarten"

19.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:05 Uhr
Lichtblick für das Rettungswesen im nördlichen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: Ab September steht dort unter der Betriebsträgerschaft des Roten Kreuzes ein neuer Rettungswagen auf dem DTB-Firmengelände an der Industriestraße. Darüber freuten sich beim Ortstermin am Dienstag (v.l.) Günther Griesche vom Rettungszweckverband, Vize-Geschäftsführer Anton Gutmann, Geschäftsführer Robert Augustin (beide BRK), der Chef der Rettungswache Neuburg, Sebastian Bauch, der Leiter Rettungsdienst Peter Erdle und Rettungssanitäter Michael Biebel. −Foto: Schneider

Rennertshofen - Der vierte Sanka im Kreis Neuburg-Schrobenhausen findet seine Heimat auf dem Gelände der Firma DTB Trockenbau von Alfred Bircks in Rennertshofen - übergangsweise in einer bereits bestehenden Halle.

Dann soll aber zügig ein eigenständiges Gebäude entstehen, in dem der Mannschaft Aufenthaltsräume zur Verfügung stehen.

Bei einem Ortstermin am Dienstag zeigte sich der Kreis-Geschäftsführer des Roten Kreuzes, Robert Augustin, recht angetan von der Lösung. "Das ist optimal, so können wir flott losstarten. " Wie mehrfach berichtet, soll der Sanka ab September ausrücken, und zwar in der Zeit zwischen 9 und 21 Uhr. Außerhalb dieser Zeit stehen weiterhin der örtliche First Responder zur Verfügung und die rund um die Uhr besetzte Rettungswache in Neuburg. Nicht ganz so glücklich ist Augustin über die nur für fünf Jahre erfolgte Vergabe des Rettungsdienstbetriebs an seinen Verband. Da hat sich der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung in der Region Ingolstadt aber an die gültigen Gesetze gehalten, wie dessen Geschäftsführer Günther Griesche erklärte. Wäre eine Vergabe für zehn Jahre erfolgt, hätte das BRK durchaus über ein eigenes Gebäude nachdenken können, so Augustin.

DTB-Geschäftsführer Alfred Bircks indes war aber recht schnell "Feuer und Flamme", dem Roten Kreuz auf seinem Firmengelände eine Heimat zu bieten. Das BRK sei auf ihn zugekommen, man habe entsprechende Möglichkeiten eruiert und sich nun auf die Zwischenlösung mit einer Lagerhalle sowie der Unterkunft in der Pension Herrenhof geeinigt.

Dieser Standort entspricht letztlich auch den Vorgaben der Ausschreibung: Der Zweckverband hatte hier eine Fläche zwischen Treidelheimer- und Industriestraße vorgesehen - auch wegen der Ausrückzeiten. Bircks und sein Sohn David denken indes über einen eigenen Bau für den Sanka nach: Das Gebäude könnte auf einer Wiese stehen und möglicherweise nach Ablauf der fünf BRK-Jahre auch von einem anderen Rettungsdienst genutzt werden, sollte der Zuschlag dann an einen Dritten gehen. Mit dem Neubau hätte das Rote Kreuz auch eine eigene Zu- und Abfahrt und müsste im Ernstfall nicht über das Firmengelände kurven.

Der Rettungswagen soll auch in den Nachbarlandkreis Eichstätt ausrücken, etwa in die Märkte Wellheim und Mörnsheim. Anderes Szenario: "Wenn der Monheimer Rettungswagen weg ist, kann die Leitstelle den aus Rennertshofen auch dorthin beordern", so Griesche. Letztlich profitiere die Region nun von dem neuen Standort, wie Augustin mehrfach hervorhob. Und auch die Rettungskräfte selbst zeigten sich angetan: Der Chef der Rettungswache Neuburg, Sebastian Bauch, und Rettungssanitäter Michael Biebel lobten den neuen Standort. Bauch wird auch für den Stellplatz in Rennertshofen verantwortlich zeichnen, er ist sozusagen eine "Filiale" der Wache in der Kreisstadt.

Vorübergehend bezieht die Besatzung des Sanka zwei Zimmer in der firmeneigenen Pension Herrenhof, inklusive Duschgelegenheiten und Terrasse. Personalsorgen drücken Augustin indes nicht. Die notwendigen 4,7 Vollzeitstellen sind, wie er und Peter Erdle, der Leiter Rettungsdienst im BRK-Kreisverband, betonen, bis zum ersten Ausrücken besetzt. "Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht über Bewerbungen freuen", ergänzte Augustin.

Für den Stellplatz in Rennertshofen wird nun ein neuer Wagen angeschafft. Zudem hat sich das Rote Kreuz verpflichtet, einen weiteren Sanka zu kaufen - das war Teil der Ausschreibungsunterlagen. Der steht allerdings dann in Neuburg und wird mit den entsprechenden Bereitschaftsketten in Betrieb genommen, wenn es sogenannte "Großschadenslagen" oder ein im Rettungswesen als "Massenanfall Verletzte" bezeichneter Vorgang es notwendig machen.

DK

Marco Schneider