Eichstätt
Lückenloser Radler-Komfort

Kreisausschuss: Ausbau des Altmühltal-Weges für drei Millionen Euro

10.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:11 Uhr

Radwandern im Altmühltal: über Schotterpisten, wie hier bei Kinding, nicht immer ein uneingeschränktes Vergnügen. Jetzt sollen die Wege asphaltiert werden. Archiv: kno

Eichstätt (EK) Nicht wundern, wenn einem dieser Tage auf dem Altmühltal-Radweg eine Rüttelwalze entgegenrollt: Der Landkreis macht sich daran, möglichst die gesamte Strecke zu asphaltieren, der Kreisausschuss gab dazu nun grünes Licht. Es geht um ein Kostenvolumen von drei Millionen Euro.

Der Hintergrund ist klar: Die Touristiker im Naturpark Altmühltal setzten sich schon lange dafür ein, dass die Radwege möglichst durchgängig asphaltiert und so für die Radwanderer noch attraktiver gemacht werden. Der Altmühltal-Radweg gilt als „Flaggschiff“ des Naturparks und führt auf einer Länge von 28 Kilometern auch durch den Landkreis Eichstätt. Und hier müssen Radler noch in einigen Bereichen auf Schotter fahren, das ist im Sommer zu staubig und bei Regen zu dreckig. Asphalt ist deutlich komfortabler.

Und jetzt, so verkündeten Landrat Anton Knapp und Kreiskämmerer Werner Klein dem Kreisausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, stellt das Amt für Ländliche Entwicklung eine Förderung zum Ausbau des „Lückenschlussprogramms für Radwanderwege“ in Höhe von 45 Prozent der Ausbaukosten in Aussicht: ein Angebot, bei dem der Kreisausschuss gerne zugriff.

Der ersten Kostenschätzung zufolge beträgt das Investitionsvolumen rund drei Millionen Euro. Davon würden 1,35 Millionen durch staatliche Zuschüsse gedeckt, 1,65 Millionen müssten aus Eigenmitteln kommen. Davon würde der Landkreis zwei Drittel, also 1,1 Millionen Euro, übernehmen, ein Drittel, also 550 000 Euro, müssten die beteiligten Gemeinden aufbringen.

Die stellvertretende Landrätin und Kindinger Bürgermeisterin Rita Böhm zeigte sich begeistert von dem Angebot: Ihre Gemeinde, Kinding, hat mit sechs Kilometern einen der längsten noch nicht asphaltierten Streckenabschnitte, und die Gemeinde werde sich gerne an den Kosten dafür beteiligen. Das habe der Gemeinderat schon signalisiert. „Das ist ein lang gehegter Wunsch unserer Touristiker und eine ganz positive Geschichte“, meinte sie und appellierte an ihre Bürgermeisterkollegen, diesem Angebot offen gegenüberzustehen.

Denn Landrat Anton Knapp betonte, über die Köpfe der betroffenen Gemeinden werde nichts entschieden: „Wenn eine Gemeinde wirklich nicht mitmachen will, muss sie nicht.“ Knapp zeigte sich aber sehr zuversichtlich, dass alle mitziehen werden – auch angesichts der aktuellen hohen Fördermittel. Und Johanna Bittl (Dollnstein) richtet den Blick schon weiter: Auch im Urdonautal gebe es Radwege, die asphaltiert werden sollten. Dazu betonte Knapp, dass die aktuelle Förderung nur für den Altmühltal-Radweg gelte – der sei ja auch das Aushängeschild des Naturparks und habe oberste Priorität. Und da kann es tatsächlich schnell gehen. Um den Untergrund der noch geschotterten Wege zu untersuchen, soll in diesen Tagen besagte Rüttelwalze auf Tour gehen. Der Ausbau selber ist dann für 2012 und 2013 geplant. In zwei Jahren soll also der gesamte Altmühltal-Radweg im Landkreis – ausgenommen von zwei Kilometern in natursensiblen Bereichen – asphaltiert werden. Strecken, über die auch landwirtschaftlicher Verkehr läuft, sollen auf drei Meter verbreitert werden. Die Streckenführungen und die Ausbauabschnitte werden im Detail mit den jeweiligen Gemeinden besprochen.

Der Kreisausschuss befasste sich auch mit verschiedenen Beschlussempfehlungen für den heutigen Kreistag (Bericht folgt).