Eichstätt
Trauer im Landkreis Eichstätt

Stimmen zum Tod von Altlandrat Konrad Regler: Lehrmeister und Wegbereiter

29.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:53 Uhr

Den Bayerischen Löwen aus Nymphenburger Porzellan überreichte Ministerpräsident Horst Seehofer Konrad Regler zum 80. Geburtstag im vergangenen Jahr. - Foto: Archiv/ztt

Eichstätt (hr/aur) Zum Tod von Altlandrat Konrad Regler erreichten die Redaktion gestern bereits zahlreiche Schreiben. Landrat Anton Knapp würdigte in einer ersten Stellungnahme Regler als „Baumeister des neuen Landkreises Eichstätt“ und Neugestalter des Landkreises, der sich zudem „insbesondere auf Landes- und Bundesebene als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Krankenhaus in Bayern und als Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft verdient gemacht“ habe.

Für seine Leistungen sei Regler unter anderem mit dem Bayerischen Verdienstorden, dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und der Kommunalen Verdienstmedaille in Gold ausgezeichnet worden.

Als Landrat habe Regler nicht nur den Zusammenschluss der einzelnen Gebiete, sondern auch den Ausbau der Infrastruktur wie die Kreisstraßen und Schulen entscheidend vorangetrieben. Konrad Regler habe zudem die Krankenhauslandschaft nicht nur gestaltet, sondern auch frühzeitig die notwendigen Weichen für eine zukunftsorientierte Ausrichtung der Krankenhauspolitik gestellt. „Persönlich, im Namen des Landkreises und für die Verwaltung des Landratsamts Eichstätt“ sprach Knapp der Familie von Altlandrat Konrad Regler seine tiefe Anteilnahme aus.

Reglers Nachfolger, Altlandrat Xaver Bittl, zeigte sich erschüttert vom Tod seines Vorgängers. Regler sei der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen, sprach Bittl die Bildung und Zusammenführung des neuen Landkreises Eichstätt an. In seiner für ihn typisch „sachlichen, zielorientierten Politik“ habe er es „meisterhaft verstanden, den neuen Landkreis, der nicht überall Freunde gehabt hatte, zu einen“. Regler werde „zurecht ’Vater des Landkreises’ genannt“.

Professor Dr. Nikolaus Lobkowicz, von 1984 bis 1996 Präsident der katholischen Universität Eichstätt, nannte den Tod von Konrad Regler auf Anfrage einen „schmerzlichen Verlust. Regler sei „ein Mann von bemerkenswerter Geradlinigkeit“ gewesen, dem „das Schicksal und die Entwicklung der Katholischen Universität zutiefst am Herzen lag. Unzählige Male hatte ich ihn gebeten, dies oder jenes für die Uni Eichstätt-Ingolstadt zu tun. Er konnte mir zwar nicht immer entgegenkommen, aber immer dachte er ehrlich darüber nach, wie man das Problem lösen könnte. Eichstätt und Ingolstadt haben mit Reglers Tod einen hochverdienten und in seltener Weise geradlinigen Politikerbeamten verloren, dem zumal die Universität mehr verdankt, als allgemein bekannt ist.“

Mit Betroffenheit hat Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer auf den Tod von Konrad Regler reagiert: „Der Landkreis Eichstätt verliert mit Konrad Regler einen leidenschaftlichen Kommunalpolitiker, der knapp drei Jahrzehnte mit viel Herzblut und großem Engagement die Geschicke seiner Heimat gestaltet hat. Konrad Regler hat den Landkreis Eichstätt nach der Gebietsreform zu einer harmonischen Einheit geformt und die Grundlagen dafür gelegt, dass dieser Landkreis heute eine Vorzeigeregion in ganz Bayern ist. Für ihn, Seehofer persönlich, sei Regler „Lehrmeister der ersten Stunde und Wegbereiter in die Politik gewesen. Ich habe viel von Konrad Regler gelernt und verdanke ihm bis heute viel. Ich werde seinen konstruktiven und manchmal durchaus kritischen Rat vermissen und Konrad Regler stets in guter Erinnerung behalten. Meine Anteilnahme gilt jetzt Konrad Reglers Frau Hilde und seiner Familie“, heißt es in einem Schreiben Seehofers. Seehofer war in seinen Anfangsjahren unter Regler Mitarbeiter am Landratsamt Eichstätt und für den Planungsverband der Region Ingolstadt zuständig.